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Traditionsschiff erhält am Sonntag neue Schiffsglocke

Pressemitteilung vom 01.10.1999

1. Oktober 1999

Traditionsschiff erhält am Sonntag neue Schiffsglocke

Die Besucher des Traditionsschiffes können am Sonntag (3. Oktober) um 12.00 Uhr Zeugen eines ungewöhnlichen Ereignisses werden. Das Traditionsschiff bekommt eine neue Schiffsglocke. Die Originalglocke war vor einigen Jahren abhanden gekommen. Die Mitglieder des Vereins "Typ IV-Fahrensleute" e. V. Rostock und des Vereins der Kapitäne und Schiffsoffiziere haben nun mit Hilfe von Sponsoren dem Schiff zu einer neuen Glocke verholfen.

Jedes Schiff bekommt seine Glocke - deren Größe entsprechend der Schiffsgröße vorgeschrieben ist - bereits beim Stapellauf. Ihr wird eine große Bedeutung beigemessen. Maritime Museen der ganzen Welt sammeln Schiffsglocken und stellen sie aus. Oft sind sie das einzige Fragment von Schiffen, die längst nicht mehr existieren. Besonders bekannt ist die Schiffsglocke der TITANIC, des 1912 gesunkenen Passagierschiffes, die aus 3.800 Metern Tiefe als erstes Zeugnis gehoben wurde. Eine weitere berühmte Schiffsglocke ist die der Fregatte LUTINE der Britischen Admiralität, gesunken am 9. Oktober 1799. Die Glocke befindet sich im Foyer von Lloyd?s London, dem ersten und größten Seeversicherer weltweit. Sie wird geläutet für jedes bei Lloyd?s versicherte Schiff, das - ganz gleich auf welchem Weltmeer - in Not geraten und gesunken ist.

Glocken dienen allgemein der Signalgebung auf Schiffen und waren schon seit dem ersten Jahrtausend v. u. Z. in Ostasien bekannt. In Europa sind sie seit dem 6. Jahrhundert nachweisbar. Die Schiffsglocke für das ehemalige Motorfrachtschiff DRESDEN - ein 10.000-Tonnen-Stückgutfrachter, der am 27. Juli 1958 in Dienst gestellt wurde, bis 1969 unter der DSR-Flagge die Weltmeere befuhr und nach dem Umbau seit Juni 1970 unter dem Namen TRADITIONSSCHIFF TYP FRIEDEN als Museum und Jugendherberge dient - ist aus Bronze hergestellt. Die 37 Zentimeter hohe Glocke wiegt 61 Kilogramm, hat einen Durchmesser von 40 Zentimetern und wird auf der Back über dem Ankerspill angebracht.