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TRAFFIC - Fotos von Michael Reh in der Petrikirche

Pressemitteilung vom 24.08.2005

Die diesjährigen 12. Rostocker Aktionswochen gegen Suchtgefahren stehen unter dem Motto "Gesichter der Sucht". In der Zeit vom 31. August bis 22. September 2005 wird dabei die Ausstellung TRAFFIC mit Fotos von Michael Reh im Gustaf-Adolph-Saal der Petrikirche gezeigt. Diese Ausstellung ist ein spezielles Präventionsangebot für Schüler und Eltern, aber auch für Lehrerinnen und Lehrer, Kinder- und Jugendbetreuer.

Michael Reh lebt als freischaffender Fotograf in Berlin und New York. Er studierte romanische Philologie, Medienwissenschaften und Schauspiel und arbeitet für internationale Magazine, u.a. für MAX und MENs HEALTH.

TRAFFIC bedeutet nicht nur Verkehr, sondern auch Drogenhandel und steht für das Leben auf der Straße - dort wo mit Drogen gedealt wird. Drogenabhängige und Dealer treffen sich auf öffentlichen Plätzen, die auch Verkehrsknotenpunkte sind. Deshalb wurde die Ausstellung im vergangenen Jahr im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gezeigt. Nach Berlin ist die Hansestadt Rostock nun deutschlandweit die zweite Station.

Das Fotoprojekt entstand in Zusammenarbeit mit SUBway e.V. Hamburg, einer Einrichtung zur flexiblen Substitutionsbegleitung. Drei Jahre lang begleitete der Fotograf drogenabhängige und substituierte Menschen im Alter von 16 bis 65 Jahren mit der Kamera. Es entstanden 48 Schwarz-Weiß-Fotos, die diese Menschen in ihrer ganz alltäglichen Erscheinung zeigen und so wie sie gern sein möchten. Das Ergebnis sind ausdruckstarke Fotografien, die beunruhigende Einblicke verschaffen.

Michael Reh blickt in die Tiefe der Seele dieser Menschen, um das scheinbar Unsichtbare im Menschen sichtbar zu machen, persönliche Momente zu ermöglichen und früher einmal Erlebtes wieder hervorzuholen und festzuhalten. Dabei erlaubt er dem Betrachter hinzusehen und die schützende Distanz zu wahren. Die Doppelporträts stellen Sein und Schein gegenüber, Wirklichkeit und Wunsch, Sucht und Sehnsucht. In diesem Sinne stellt Michael Reh in unserer visuell orientierten Welt die Welt der Bilder in den Dienst der Prävention.

Der Katalog zur Ausstellung umfasst viele Portraits, die mit persönlichen Eindrücken des Fotografen von seiner Arbeit mit den Modellen beschrieben sind. Das Video zu Beginn der Ausstellung ist ein emotional sehr berührendes Begleitmaterial, das speziell Jugendliche anspricht.

Die Arbeitsgruppe Sucht beim Gesundheitsamt der Hansestadt Rostock will auf eine etwas andere Art ein Suchtpräventionsangebot vorstellen und auf die Drogenproblematik aufmerksam machen, um insbesondere das Interesse bei Jugendlichen, aber auch bei Betroffenen, Angehörigen, Besuchern der Hansestadt und Fachleuten zu wecken.

Die Ausstellung ist montags bis samstags von 10 bis 17 Uhr und sonntags von 12 bis 15 Uhr (außer am 3. und 4. September 2005) geöffnet. Der Eintritt ist frei. Während der Öffnungszeiten stehen den Besucherinnen und Besuchern betroffene Menschen und Fachleute aus den Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe zu Gesprächen zur Verfügung.