Umweltbericht 2005 der Hansestadt Rostock
Pressemitteilung vom
Die Hansestadt Rostock legt jetzt einen neuen Umweltbericht vor und setzt damit die Tradition früherer Berichte aus den Jahren 1997 und 2000 fort, ein möglichst umfassendes Bild der Umweltsituation abzugeben. Die Öffentlichkeit soll informiert und für Problembereiche des Umweltschutzes sensibilisiert und zur Mitarbeit motiviert werden.
Der Bericht beginnt seine Darstellungen mit der Lokalen Agenda 21, deren Leitlinien für eine nachhaltige Stadtentwicklung die grundsätzliche Zielrichtung auch für die Umwelt bestimmen. Auf dieser Grundlage sind zahlreiche Arbeitskreise und Projekte ins Leben gerufen worden, die im Umweltbericht näher vorgestellt werden. Im Ergebnis eines solchen Projektes hat zum Beispiel das Amt für Umweltschutz freiwillig ein Umweltmanagementsystem nach europäischen Vorgaben (EMAS) eingeführt und ist für seine herausragenden Umweltleistungen 2004 zertifiziert worden. Diese Aktivitäten, insbesondere zur Schonung der natürlichen Ressourcen haben Beispielcharakter für andere Ämter, Behörden und Verwaltungen, da Kommunen künftig nicht nur ökologischer, sondern auch kostengünstiger wirtschaften müssen.
Als wichtiger Fachplan des Naturschutzes, der Landschaftspflege und der Erholung befindet sich der Landschaftsplan gegenwärtig in der Fortschreibung. Neben der Darstellung idealisierter Zielvorstellungen für einen Zeitraum von zehn bis 15 Jahren geht es darin auch um die Entwicklung umsetzungsorientierter Strategien.
Die Kapitel Stadtgrün/ Landschaft, Naturschutz und Wälder zeigen das ökologische Potenzial der Hansestadt Rostock in Zahlen. So stehen den Bürgern beispielsweise 16 öffentliche Parkanlagen sowie fünf Sonderparke mit einer Fläche von 367 Hektar zur Verfügung, darunter auch der 2003 fertig gestellte IGA-Park.
Circa 36 Prozent der 181 Quadratkilometer großen Stadtfläche stehen unter Schutz. Davon sind vier Schutzgebiete seit dem Jahr 2000 neu dazugekommen. Außerdem gibt es in Rostock drei FFH-Gebiete.
Der Umweltbericht dokumentiert herausragende Projekte des Naturschutzes, der Grünflächen- und Baumpflege sowie der Unterhaltung von Spielflächen. Bedauerlicherweise stehen auf Grund der angespannten Haushaltslage immer weniger finanzielle Mittel zur Verfügung.
Mit rund 6000 Hektar Wald gehört Rostock zu den fünf waldreichsten Kommunen Deutschlands. Die ökologische und nachhaltige Waldbewirtschaftung erfolgt auf der Grundlage der 1999 vorgelegten Forstplanung und den Zertifizierungsstandards des Forest Stewardship Council (FSC).
Als Mitglied des Klimaschutzbündnisses europäischer Städte mit den Völkern der Regenwälder liegt der Hansestadt Rostock das Thema Klimaschutz besonders am Herzen. Der Umweltbericht enthält daher auch interessante Beiträge zum Rahmenkonzept Klimaschutz, zur Entwicklung der CO2-Emissionen, zum Energiesparwettbewerb an Rostocker Schulen, zur Nutzung von Fernwärme und regenerativer Energie sowie zur Öffentlichkeitsarbeit. All dies sind Bausteine, um in Rostock die Emissionen an CO2 bis 2010 im Vergleich zum Basisjahr 1987 zu halbieren.
Lärmschutz gehört zu größten kommunalen Herausforderungen, die es im Interesse gesunder Wohn- und Lebensbedingungen zu lösen gilt. Nach Schätzungen sind ca. 14.000 Menschen in der Hansestadt Rostock von gesundheitsschädlichem Straßenverkehrslärm betroffen. Projekte zur Reduzierung der Straßenverkehrsgeräusche, wie in der Nobelstraße bzw. der Dethardingstraße, wurden bereits erfolgreich umgesetzt. Der Umweltbericht verweist aber auch darauf, dass noch mehr Menschen für das bereits vorbildlich ausgebaute ÖPNV-Netz in Rostock gewonnen werden sollten. Im Rahmen des EU-Projektes *Baltic Sea Cycling " setzt sich Rostock zudem dafür ein, die Attraktivität des Radverkehrs zu verbessern.
Für den Bereich der Abfallwirtschaft ist 2005 mit der obligatorischen Vorbehandlung von Abfällen ein neues abfallwirtschaftliches Zeitalter angebrochen. Die Hansestadt Rostock hat sich mit einem ökologisch orientierten Abfallwirtschaftskonzept lange darauf vorbereitet und am 1. Juni 2005 eine mechanisch-biologische Anlage in Betrieb genommen. Der Umweltbericht stellt an Beispielen die qualitativ hochwertige Infrastruktur der Abfallentsorgung der Hansestadt Rostock vor und zeigt die Bemühungen der Stadt, über finanzielle Anreize, das heißt über die Gestaltung der Entsorgungsgebühren Abfallvermeidung zu fördern.
Die Ressource Boden gewinnt zunehmend Bedeutung im kommunalen Umweltschutz. So konnte über die so genannte Flächenbilanzierung mittels Luftbildauswertung errechnet werden, dass die Flächenneuinanspruchnahme in der Hansestadt Rostock im Schnitt seit 1989 ca. 23 Hektar pro Jahr beträgt. Ein besonders positives Beispiel des Altlastenmanagements ist die Sanierung von Teilflächen der Altablagerung Diedrichshäger Moor im Bereich des Seebades Warnemünde. Auf Grund der geplanten Nachnutzung durch typisches touristisches Gewerbe, wie Bootslagerplätze, Caravan-Stellplätze und Strandbahndepot kann hier von Flächenrecycling im besten Sinne gesprochen werden.
Der Umweltbericht 2005 ist jetzt im Internet unter der Adresse www.rostock.de/umweltamt nachzulesen.