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Umweltpreis Joe Duty wird verliehen

Pressemitteilung vom 07.06.1999



Seit 1993 verleiht die Hansestadt Rostock jährlich einen Umweltpreis, der nach dem 1990 verstorbenen Ökologen Joe Duty benannt wurde.

Übersicht der bisherigen Preisträger:

1993 - Herr Rolf Rehbein
1994 - an den Rostocker "Storchenvater" Herrn Hans Zöllick und an die Ökokurs Projekte "Bioindikation" und "Swienskuhlen" vom Gymnasium am Goetheplatz
1995 - an die IG Stadtökologie Rostock im Naturschutzbund Rostock (NABU) und an das Ehepaar Bärbel und Peter Brehm
1996 - an die Fachgruppe Fledermausschutz im NABU Rostock und das Projekt "Ökologisches Schulumfeld" von Arche Rostock e.V.
1997 - kein Preis vergeben, das Preisgeld ging als Zuwendung an die Fachgruppe Feldherpetologie und Ichthyofaunistik im NABU Kreisverband Rostock e.V.
1998 - Ökohaus Rostock e.V.

Joe Duty wurde 1931 in Böhmen geboren und studierte in Leipzig und Halle Biologie. 1958 wurde Rostock sein Wohn- und Arbeitsort. Als wissenschaftlicher Assistent am damaligen Geographischen Institut der Universität Rostock wurde er zu einem hervorragenden Kenner der mecklenburgischen Landschaft, der Pflanzen- und Tierwelt, der Pflanzensoziologie und der Bodenkunde. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, daß heute zahlreiche unersetzliche ökologisch bedeutsame Lebensräume erhalten sind. In Vorträgen und Exkursionen gab er sein Wissen gern weiter. Wer ihn kannte, war stets auf seine Ausführungen gespannt - versprachen sie doch mitreißende Darstellungen. In seinen Vorträgen rechnete er schonungslos mit der bestehenden Umweltpolitik ab und rief zur Zivilcourage auf. Etwa 10 Jahre vor seinem Tod im Jahre 1990 erkrankte er schwer. Die Zeit des politischen Umbruchs konnte er, wenn auch nur kurz, noch erleben. Diese hier nur kurz geschilderte Lebensgeschichte ist für die Hansestadt Rostock Anlaß für die Stiftung des Preises - als Ansporn zur Fortführung seines Vermächtnisses.

Bis zum 31. März 1999 gingen sieben Vorschläge bzw. Bewerbungen ein.

Anerkennungen erhalten Franziska Schade und die Kinder- und Jugend-Arbeitsgruppe "Natur und Umwelt" aus Gelbensande.

Von Franziska Schade, einer 14-jährigen Schülerin aus Toitenwinkel kam der Vorschlag, ihre Mutter mit dem Preis auszuzeichnen. Die Anerkennung erhält sie, weil Idee und Darstellung - eine kleine selbstgezeichnete Comic-Serie - sehr schön sind und weil das Thema, der ordnungsgemäße Umgang mit Hundekot leider ein großes Problem ist, mit dem wir uns auch in Rostock herumschlagen.

Die Kinder- und Jugendarbeitsgruppe "Natur und Umwelt" aus Gelbensande hat unter Leitung von Herrn Lemcke einen Naturlehrpfad im Gelbensander Forst und der Rostocker Heide angelegt. Zahlreiche Nistmöglichkeiten für Vögel und Fledermäuse wurden angelegt und Lebensräume für Insekten geschaffen. Totholzhaufen, Windbruchbäume oder Steinhaufen als Lebensräume gehören ebenfalls dazu.

Der Umweltpreis der Hansestadt Rostock "Joe Duty" 1999 wird verliehen

an die Fachgruppe Mykologie "Rostocker Pilzfreunde"

und an die DRK-Kindertagesstätte Reutershagen.

Die DRK-Kindertagesstätte Reutershagen zeigt mit dem Projekt "Natur ist Leben". Wege auf, wie Kinder die Natur als Handlungs- und Erfahrungsraum erleben und wie die Natur in die Ausgestaltung der Räume einbezogen werden kann. Die Kinder haben mit dem Wäldchen neben der Einrichtung selber Erfahrungen machen können und wurden aktiv in Ideenfindung und Realisierung einbezogen. Es ist gut erkennbar, wie hier in einem frühen Lebensalter die Motivation und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, entwickelt wird.

Die Fachgruppe Mykologie "Rostocker Pilzfreunde" wird für Ihre Gesamtarbeit ausgezeichnet. Die Anfänge der Gruppe liegen in den 70er Jahren - z.B. bei Pilzlehrwanderungen mit Joe Duty. 1996 kam es zu einer Neugründung mit Elan und neuen umfangreichen Vorhaben:
- Bestimmung und Kartierung von Pilzen mit Datenbanknutzung
- Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit, Lehrwanderungen
- Mitarbeit bei der jährlichen Landespilzausstellung
- Mitarbeit an der Roten Liste der Pilze in Mecklenburg-Vorpommern.

Alle eingereichten Vorschläge und Bewerbungen liegen zur Verleihung öffentlich aus.