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Na­vi­ga­ti­on

Un­ter­stüt­zer für den Na­tio­na­len Le­se­pakt in Ros­tock ge­sucht

Pres­se­mit­tei­lung vom 10.09.2021 - Bil­dung und Wis­sen­schaft / Kul­tur, Frei­zeit, Sport

Zur För­de­rung der Sprach­kom­pe­tenz von Her­an­wach­sen­den in Ros­tock wer­den wei­te­re Un­ter­stüt­ze­rin­nen und Un­ter­stüt­zer für den Na­tio­na­len Le­se­pakt ge­sucht, teilt die Stadt­bi­blio­thek mit.

Seit Jah­ren sind in der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt be­reits Ein­rich­tun­gen, In­sti­tu­tio­nen, Ver­ei­ne und In­itia­ti­ven in der Le­se­för­de­rung en­ga­giert, dar­un­ter der Le­se­Mö­we e.V., das Li­te­ra­tur­haus, die Stadt­bi­blio­thek, die Uni­ver­si­tät Ros­tock, der Frü­he Hil­fen e.V., die El­tern- und Fa­mi­li­en­bil­dung, die Han­sea­ti­sche Bür­ger­stif­tung, die an­de­re buch­hand­lung und die Buch­hand­lung Hu­gen­du­bel so­wie eh­ren­amt­li­che Le­se­pa­tin­nen und Le­se­pa­ten.

Mit lang­fris­ti­gen, bun­des­wei­ten Pro­jek­ten zur Sprach- und Le­se­för­de­rung wie Le­se­start, Fe­ri­en­Le­se­Lust, Bü­cher­tür­me, Book­Crossing, Vor­le­se­ver­an­stal­tun­gen, dem bun­des­wei­ter Vor­le­se­tag, Vor­le­se­wett­be­wer­ben, dem Le­se­club und Le­se­pa­ten­schaf­ten be­mü­hen sich al­le Mit­wir­ken­den um ei­ne ver­bes­ser­te Le­se­mo­ti­va­ti­on. Trotz all die­ser An­stren­gun­gen konn­te bis­her der Ab­wärts­trend der Le­se- und Sprach­kom­pe­tenz von Kin­dern und Ju­gend­li­chen in ganz Deutsch­land nicht auf­ge­hal­ten wer­den. „El­tern müs­sen mehr da­für sen­si­bi­li­siert wer­den, dass sie ei­ne ak­ti­ve Schlüs­sel­rol­le bei der Aus­bil­dung von Sprach- und Le­se­fä­hig­kei­ten ih­rer Kin­der ha­ben“, un­ter­streicht An­drea Krau­se von der Ros­to­cker Stadt­bi­blio­thek.

Vor­aus­set­zung für das Le­sen­ler­nen ist zu­nächst, dass das Kind spre­chen lernt. Denn die Sprach­ent­wick­lung be­ein­flusst auch die sen­so­ri­sche, mo­to­ri­sche, so­zia­le, emo­tio­na­le und ko­gni­ti­ve Ent­wick­lung. Der Ent­wick­lungs­stand der Sprach­fer­tig­keit von Kin­dern ist Be­stand­teil der Schul­ein­gangs­un­ter­su­chun­gen al­ler Vor­schul­kin­der. In Ros­tock zeig­ten an­läss­lich der Schul­ein­gangs­un­ter­su­chun­gen 2019/20 rund 25 Pro­zent der Ein­schul­kin­der Ver­zö­ge­run­gen in der Sprach­ent­wick­lung. Die meis­ten die­ser Mäd­chen und Jun­gen er­hiel­ten ei­ne lo­go­pä­di­sche The­ra­pie.

Um die­sen Ent­wick­lun­gen ent­ge­gen­zu­wir­ken und den Na­tio­na­len Le­se­pakt auch kom­mu­nal zu star­ten, hat­ten sich im Früh­jahr Ver­tre­te­rin­nen des Bil­dungs­bü­ros, der Stadt­bi­blio­thek, des Li­te­ra­tur­hau­ses so­wie des Am­tes für Ju­gend, So­zia­les und Asyl zu ei­nem ers­ten Ge­dan­ken­aus­tausch zu­sam­men­ge­fun­den. „Krea­ti­ve Ide­en wur­den ge­sam­melt und al­le wa­ren sich dar­in ei­nig, dass in Ros­tock noch viel Po­ten­ti­al für die Le­se­för­de­rung schlum­mert“, bi­lan­ziert An­drea Krau­se.

Mit wir­kungs­vol­len Kam­pa­gnen sol­len Fa­mi­li­en künf­tig mehr auf die Be­deu­tung des Le­sens und Vor­le­sens für die Sprach­ent­wick­lung ih­rer Kin­der auf­merk­sam ge­macht wer­den. Dar­über hin­aus geht es dar­um, lang­fris­ti­ge Un­ter­stüt­zung aus Po­li­tik und Wirt­schaft zu ge­win­nen. „Wir freu­en uns über wei­te­re Ak­teu­re, die uns bei die­sem Pro­jekt zur Sei­te ste­hen, denn Kin­der sind un­se­re Zu­kunft“, so An­drea Krau­se.

In Deutsch­land gibt es mehr als sie­ben Mil­lio­nen funk­tio­na­le An­alpha­be­ten. Da­von sind rund die Hälf­te Mut­ter­sprach­ler des Deut­schen. Ei­ne ak­tu­el­le Son­der­aus­wer­tung der Pi­sa-Stu­die (ver­öf­fent­licht am 4. Mai 2021) kommt zu dem Er­geb­nis, dass we­ni­ger als die Hälf­te der 15-Jäh­ri­gen in Deutsch­land in der La­ge ist, beim Le­sen von Tex­ten Fak­ten von Mei­nun­gen zu un­ter­schei­den.

Die Freu­de am Le­sen hat in Deutsch­land im Ver­gleich zu an­de­ren Län­dern in den ver­gan­ge­nen Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich ab­ge­nom­men. Be­sorg­nis­er­re­gend ist, dass am En­de der 4. Klas­se laut IG­LU-Stu­die 2016 in Deutsch­land knapp 20 Pro­zent der Schü­le­rin­nen und Schü­ler nicht sinnent­neh­mend le­sen kön­nen. Le­sen und Schrei­ben zu kön­nen, ist für die di­gi­ta­le Bil­dung ei­ne un­ab­ding­ba­re Grund­vor­aus­set­zung.

Vor­aus­set­zung für das Le­sen­ler­nen ist zu­nächst, dass das Kind spre­chen lernt. Die Sprach­ent­wick­lung ei­nes Kin­des be­ein­flusst al­le an­de­ren Ent­wick­lungs­be­rei­che wie die sen­so­ri­sche, mo­to­ri­sche, so­zia­le, emo­tio­na­le und ko­gni­ti­ve Ent­wick­lung.

Die be­kann­te deut­sche Kin­der- und Ju­gend­buch­au­to­rin Kirs­ten Bo­ie hat­te 2018 mit vie­len wei­te­ren Erst­un­ter­zeich­nern die Pe­ti­ti­on: „Je­des Kind muss le­sen ler­nen!“ an das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung ge­star­tet. Dar­aus ist in­zwi­schen die In­itia­ti­ve NA­TIO­NA­LER LE­SE­PAKT ent­stan­den. Die Stif­tung Le­sen und der Bör­sen­ver­ein des Deut­schen Buch­han­dels ha­ben ge­mein­sam mit der­zeit 150 Part­nern die­se In­itia­ti­ve ins Le­ben ge­ru­fen, um die­ses schwer­wie­gen­de Pro­blem in An­griff zu neh­men.

In­ter­es­sier­te Un­ter­stüt­zer für den Na­tio­na­len Le­se­pakt in Ros­tock kön­nen sich an die Stadt­bi­blio­thek, An­drea Krau­se, E-Mail: an­drea.​krause@​rostock.​de wen­den.


Link­tipp:  na­tio­na­ler-le­se­pakt.de