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Na­vi­ga­ti­on

Ve­nen­er­kran­kun­gen ernst neh­men

Pres­se­mit­tei­lung vom 26.04.2019 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Am 27. April ist Ve­nen­tag in Deutsch­land 

Ve­nen­lei­den sind ei­ne ernst zu neh­men­de Er­kran­kung. Wer Pro­ble­me mit den Ve­nen hat, soll­te ei­nen Ve­nen­spe­zia­lis­ten (Phle­bo­lo­gen) auf­su­chen und fach­lich qua­li­fi­zier­te

Mehr als 22 Mil­lio­nen Men­schen sind in Deutsch­land von Ve­nen­pro­ble­men be­trof­fen. Zu den Ve­nen­pro­ble­men ge­hö­ren Krampf­adern, Ve­nen­ent­zün­dun­gen so­wie die tie­fe Ve­nen­throm­bo­se. Ei­ne Fol­ge­er­kran­kung der Ve­nen­throm­bo­se ist die Lun­gen­em­bo­lie, die jähr­lich bis zu 40.000 To­des­op­fer in Deutsch­land for­dert.

„Ei­ne Throm­bo­se kann auch bei jün­ge­ren und sport­lich ak­ti­ven Men­schen auf­tre­ten. Es ist wich­tig, bei Warn­si­gna­len wie un­kla­rer ein­sei­ti­ger Bein­schwel­lung oder Schmer­zen oh­ne er­kenn­ba­re Ur­sa­che ei­nen Arzt zu kon­sul­tie­ren. Die Wahr­schein­lich­keit, an ei­ner Throm­bo­se zu er­kran­ken, steigt mit dem Al­ter er­heb­lich, aber auch ei­ne ge­ne­ti­sche Vor­be­las­tung spielt ei­ne Rol­le", er­klärt Ober­arzt Dr. Bernd Kort­mann, Ge­fä­ßchir­urg und Phle­bo­lo­ge am Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock. Stär­ke­re Ri­si­ko­fak­to­ren sind Bett­lä­ge­rig­keit oder Ope­ra­tio­nen aber auch Rau­chen oder Ver­hü­tung mit der An­ti-Ba­by-Pil­le er­hö­hen die Throm­bo­se­nei­gung.

Was kaum ei­ner weiß: Je­den Tag muss das Ve­nen­sys­tem et­wa 7000 Li­ter Blut zum Her­zen zu­rück­trans­por­tie­ren. Et­wa 85 Pro­zent des ge­sam­ten Blu­tes be­fin­det sich in den Ve­nen. Da­mit der Rück­trans­port des Blu­tes rei­bungs­los funk­tio­niert, sind die Ve­nen mit gut schlie­ßen­den Ve­nen­klap­pen aus­ge­stat­tet, ähn­lich wie Rück­fluss­ven­ti­le. Ist das Ve­nen­sys­tem ge­sund, funk­tio­niert die Blut­ver­sor­gung rei­bungs­los und der Mensch hat kei­ne Be­schwer­den.

„Je­de fünf­te Frau und je­der sechs­te Mann in Deutsch­land lei­det an ei­ner fort­ge­schrit­te­nen chro­ni­schen Ve­nen­er­kran­kung und et­wa 80.000 Deut­sche an ei­nem of­fe­nen Bein. Hier am Kli­ni­kum füh­ren wir je­des Jahr 110 Ope­ra­tio­nen an Krampf­adern so­wie rund 50 Ve­nen­ver­ödun­gen durch. Die Ver­ödungs­the­ra­pie (Skle­ro­sie­rung) ist ein Ver­fah­ren zur Ent­fer­nung von klei­nen oder kleins­ten Ve­nen („Be­sen­rei­sern"). Mo­nat­lich stel­len sich ca. 30 Pa­ti­en­ten mit Krampf­adern vor", so Dr. Kort­mann.

Ri­si­ko­fak­to­ren für ein Krampf­ader­lei­den sind Über­ge­wicht, Schwan­ger­schaft, sit­zen­de Tä­tig­kei­ten, mög­li­cher­wei­se auch ei­ne an­ge­bo­re­ne Bin­de­ge­webs­schwä­che. „Ers­te Sym­pto­me sind schwe­re Bei­ne, der „Klas­si­ker", Schwel­lungs­ge­fühl nach lan­gem Ste­hen oder Sit­zen, Ju­cken, Schmer­zen so­wie teil­wei­se auch nächt­li­che Wa­den­krämp­fe" be­rich­tet Dr. Kort­mann. „Im wei­te­ren Ver­lauf ei­ner Ve­nen­er­kran­kung zei­gen sich dann die ty­pi­schen ge­schlän­gel­ten Aus­sa­ckun­gen ober­fläch­lich in der Haut, oft zu­erst am Un­ter­schen­kel. Ob ei­ne Be­hand­lung ge­bo­ten und sinn­voll ist, kann mit ei­ner Ul­tra­schall­un­ter­su­chung ge­klärt wer­den."

„Ein ge­sun­der Le­bens­stil ist die bes­te Vor­sor­ge", weiß der Me­di­zi­ner. Da­zu zäh­len ei­ne aus­ge­wo­ge­ne Er­näh­rung, aus­rei­chend Flü­ssi­gkeit und viel Be­we­gung.

Ve­nen­er­kran­kun­gen der Bei­ne las­sen sich in akut (vor al­lem Throm­bo­sen) und chro­nisch (vor al­lem Krampf­adern und ve­no­̈se In­suf­fi­zi­enz) un­ter­schei­den. Zwi­schen die­sen Krank­heits­bil­dern be­stehen viel­fä­lt­ige Wech­sel­be­zie­hun­gen.

Krampf­adern kön­nen die Ent­ste­hung von Throm­bo­sen fö­rdern und um­ge­kehrt.

Das „of­fe­ne Bein" (Ul­cus cr­uris) bil­det im un­gün­st­igen Fall den End­zu­stand bei­der Krank­heits­bil­der.

Frü­hze­it­ig­es Er­ken­nen und kon­se­quen­te Be­hand­lung kö­nnen be­stehen­de Be­schwer­den lin­dern und schwe­re Fol­ge­scha­̈den ver­mei­den.