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Na­vi­ga­ti­on

Ver­bes­ser­ter Grip­pe­schutz beim me­di­zi­ni­schen Per­so­nal im Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock

Pres­se­mit­tei­lung vom 24.01.2019 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Der Grip­pe­schutz im Ge­sund­heits­we­sen ist lei­der in Deutsch­land bis­her im­mer noch nicht sehr be­liebt. Nicht ge­impf­tes me­di­zi­ni­sches Per­so­nal in Kli­ni­ken ist ei­ne In­fek­ti­ons­quel­le für Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten, die we­gen Grund­er­kran­kun­gen ein er­höh­tes Ri­si­ko für schwe­re und teil­wei­se so­gar töd­li­che Grip­pe-Ver­läu­fe ha­ben. Nach Aus­kunft des Ro­bert-Koch-In­sti­tu­tes hat­ten in den Jah­ren 2017 und 2018 nur et­wa 60 Pro­zent der Ärz­tin­nen und Ärz­te und knapp 35 Pro­zent des Pfle­ge­per­so­nals in Deutsch­land den Grip­pe­schutz.

Das Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock ist die­sem Pro­blem auf der Spur. Seit Ok­to­ber 2018 bie­tet das Kli­ni­kum sei­nen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern die neue Vier­fachimp­fung zum Schutz vor der Vi­rus­grip­pe an. In der Sai­son 2018/2019 lie­ßen sich bis­her 432 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter des Kli­ni­kums imp­fen. „Die Impf­quo­te stieg da­mit im Ver­gleich zur letz­ten Sai­son leicht an. Das Be­wusst­sein un­se­res me­di­zi­ni­schen Per­so­nals am Kli­ni­kum zur Grip­pe­schutz­imp­fung ver­bes­ser­te sich, was mich sehr freut. Es be­steht je­doch bis­her kei­ne Impf­pflicht wie zum Bei­spiel in Finn­land. Da­her kön­nen wir ei­ne Grip­pe­schutz-Imp­fung un­se­ren Mit­ar­bei­tern im­mer nur emp­feh­len", so Ober­ärz­tin Dr. Me­la­nie Jä­ckel.

Ab 2019 be­tei­ligt sich das Kli­ni­kum Süd­stadt Ros­tock als ein­zi­ges Kran­ken­haus im Nord­os­ten von Deutsch­land an ei­ner Stu­die des Ro­bert-Koch-In­sti­tu­tes (RKI). Sie un­ter­sucht, war­um das Kli­nik­per­so­nal ei­ner Grip­pe­schutz­imp­fung po­si­tiv bzw. ne­ga­tiv ge­gen­über­steht und ver­folgt lang­fris­tig das Ziel, die Grip­pe­schutz-Impf­ra­ten beim Kli­nik­per­so­nal zu ver­bes­sern. Der bes­te Schutz ge­gen ei­ne In­fek­ti­on ist die jähr­li­che Grip­pe­schutz-Imp­fung. Ärz­te und Pfle­ger, die sich für ei­ne Imp­fung ent­schei­den, schüt­zen nicht nur sich selbst son­dern gleich­zei­tig auch ih­re Pa­ti­en­ten. Nach Schät­zung des RKI wer­den et­wa ei­ne hal­be Mil­li­on Grip­pe­er­kran­kun­gen durch die Grip­pe­schutz-Imp­fung in Deutsch­land pro Jahr ver­mie­den. Die ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­sen be­zah­len seit Ok­to­ber 2018 erst­mals al­len Kran­ken­ver­si­cher­ten den Vier­fach-Impf­stoff zur Grip­pe­schutz­imp­fung. Die­ser gilt als wirk­sa­mer als je­ner mit drei Kom­po­nen­ten, der in der letz­ten Grip­pe­wel­le 2017/2018 ein­ge­setzt wur­de.

Wäh­rend der Grip­pe­wel­le 2016/2017 ver­star­ben 22.900 Men­schen an der Grip­pe. Die schwers­te Grip­pe­wel­le seit 2001 gab es 2017/2018 in Deutsch­land. Rund neun Mil­lio­nen Men­schen gin­gen we­gen ih­rer In­flu­en­za-Er­kran­kung in die­ser Zeit zum Arzt. In Meck­len­burg-Vor­pom­mern hat die Grip­pe­sai­son 2018/2019 wie vie­ler­orts in Deutsch­land be­gon­nen. Bis­her wur­den 140 In­flu­en­za-In­fek­tio­nen vom Lan­des­amt für Ge­sund­heit und So­zia­les ge­mel­det. An­ders als in Schles­wig-Hol­stein oder Rhein­land-Pfalz gab es bis­her kaum Pro­ble­me mit feh­len­dem Grip­pe­impf­stoff. Die jähr­li­che Grip­pe­wel­le be­ginnt meis­tens im Zeit­raum De­zem­ber bis Ja­nu­ar und dau­ert durch­schnitt­lich drei bis vier Mo­na­te. Dem­nach wird die Grip­pe­wel­le 2018/2019 im Früh­jahr in M-V ih­ren Hö­he­punkt er­rei­chen.

Grip­pe (In­flu­en­za)

Ver­ur­sa­cher?
Er­re­ger der In­flu­en­za sind die Vi­ren der Ty­pen A, B und C. Für den Men­schen sind die sai­so­nal auf­tre­ten­den In­flu­en­za A- und B-Vi­ren re­le­vant

In­ku­ba­ti­ons­zeit?
Ein bis zwei (bis zu vier) Ta­ge

Sym­pto­ma­tik?
Fie­ber, Hus­ten, Hals­schmer­zen, Mus­kel-, Glie­der- und Kopf­schmer­zen, all­ge­mei­nes Krank­heits­ge­fühl (Frö­steln, Mat­tig­keit)

Über­tra­gung?
Grip­pe­vi­ren wer­den mit­tels win­zi­ger Tröpf­chen durch Hus­ten oder Na­se über­tra­gen. Auch ei­ne Über­tra­gung durch Hän­de­schüt­teln ist mög­lich, wenn vor­her ein di­rek­ter Kon­takt zu vi­rus­hal­ti­gen Se­kre­ten vor­lag und Mund, Na­se oder Au­gen im An­schluss be­rührt wur­den. Grip­pe-Vi­ren drin­gen dann über die Schleim­häu­te ein.

Grip­pe­schutz-Imp­fung = sinn­voll?
Sie ist die ein­zi­ge Mög­lich­keit, ei­ner Grip­pe-Er­kran­kung si­cher vor­zu­beu­gen. Durch die Grip­pe­schutz-Imp­fung las­sen sich ca. 90 % al­ler In­flu­en­za-Er­kran­kun­gen ver­mei­den. Sie ga­ran­tiert kei­nen Lang­zeit­schutz, son­dern muss je­des Jahr er­neu­ert wer­den.

Impf­emp­feh­lung für:
- äl­te­re Men­schen über 60 Jah­re ,
- Schwan­ge­re ab dem zwei­ten Schwan­ger­schafts­drit­tel (bei chro­ni­schen Grund­er­kran­kun­gen ab dem ers­ten Schwan­ger­schafts­drit­tel),
- Kin­der, Ju­gend­li­che und Er­wach­se­ne mit Grund­lei­den (chro­ni­sche Krank­hei­ten der At­mungs­or­ga­ne, Herz- oder Kreis­lauf­krank­hei­ten, Dia­be­tes, Mul­ti­ple Skle­ro­se, Stö­run­gen des Im­mun­sys­tems, HIV-In­fek­ti­on, Tu­mor­er­kran­kun­gen),
- me­di­zi­ni­sches Per­so­nal,
- Be­woh­ne­rin­nen und Be­woh­ner von Al­ters- oder Pfle­ge­hei­men,
- Per­so­nen in Ein­rich­tun­gen mit Pu­bli­kums­ver­kehr.