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Verdorbene Speisen melden

Pressemitteilung vom 04.02.2002

4. Februar 2002

Verdorbene Speisen melden
Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt bietet kostenlose Prüfung / Rund 5.800 Kontrollen im Jahr

Reutershagen. Wenn das Gemüse nach Fisch riecht, die Bettwäsche grüne Flecken auf die Haut druckt und in der Weinflasche Nebelschwaden wallen, treten die Lebensmittelprüfer auf den Plan.

Rund 6.300 Kontrollen in Rostocker Geschäften, Restaurants, Imbissständen, Gemeinschaftseinrichtungen Firmen und Kühlhäusern absolvierten die Mitarbeiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes der Hansestadt im letzten Jahr. Nahrungsmittel, Kosmetik, Unterwäsche und Bettzeug, kurzum alles, was mit dem menschlichen Körper in engen Kontakt kommt, gehört zu den verdächtigen Objekten.

„Neben unangemeldeten Routineuntersuchungen führen wir in den rund 2.000 Kontrollobjekten der Hansestadt vor allem auch spontane Ermittlungen bei Verdacht durch“, erläutert der Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes, Dr. Hans Eyermann. Dies geschieht häufig nach Hinweisen des Gesundheitsamtes, beispielsweise wenn sich Magen-Darm-Erkran-kungen häufen und ein Zusammenhang mit bestimmten Speisen möglich erscheint. Aber auch Hinweisen verunsicherter Kunden und Restaurantgäste wird unverzüglich nachgegangen. „Wir sammeln Speiseproben verdächtiger Menüs und kontrollieren die Hygiene in Küchen und Vorbereitungsräumen“, so Dr. Eyermann. Die Proben werden von Chemikern, Mikrobiologen und Physikern des Rostocker Landesveterinär- und Lebensmitteluntersuchungsamtes untersucht. Bis zu 25.000 Euro Bußgeld droht den Verursachern der Missstände. In dramatischen Fällen werden Lokale sofort geschlossen - mit der Auflage, die Mängel umgehend zu beseitigen. Die meisten Geschäftsleute sind kooperativ und schaffen binnen Stunden Ordnung. 19 Restaurants und Imbisseinrichtungen mussten im vergangenen Jahr in Rostock aufgrund von Hygienemängeln kurzzeitig schließen. Drei Mal wurden krankheitsauslösende Salmonellen gefunden, in 36 Fällen hatten Koli-Keime die Speisen belastet bzw. verdorben. Besonders Kindern sowie älteren oder immungeschwächten Menschen drohen dabei Gefahren. Den Verursachern der Hygienemängel wurden bis zu 2.000 Mark Bußgeld abverlangt.

Als besonders keimgefährdet gelten Hackfleisch und Speiseeis aufgrund ihrer schnellen Verderblichkeit. Vor allem in den Sommermonaten und auf Märkten wird deshalb besonders häufig kontrolliert. Insgesamt sei die hygienische Situation in der Hansestadt „im allgemeinen ruhig“, bilanziert Dr. Hans Eyermann. „Wer allerdings meint, ein mangelhaftes Produkt gekauft oder eine verdorbene Speise auf dem Teller zu haben, der sollte sich sofort mit einer Probe an uns wenden“, appelliert Dr. Hans Eyermann an die Rostocker. Die Untersuchung ist kostenfrei und dauert bis zu drei Wochen. Bei besonders gefährlichen Befunden wird sofort informiert und gehandelt.

Darüber hinaus widmet sich das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt Kennzeichnungsmängeln. So muss die Zusammensetzung von Lebensmitteln, die in Deutschland verkauft werden, auch in deutscher Sprache auf der Verpackung erläutert werden. Allein im letzten Jahr gab es dazu 106 kritische Hinweise von Bürgern. Ein neuer bundesweit einheitlicher Beschwerdepass der Verbraucherzentralen vermittelt jetzt neben allgemeine Informationen auch Ansprechpartner in der jeweiligen Region. Das Faltblatt ist im Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt, Am Westfriedhof, und in der Verbraucherzentrale in der Strandstraße kostenfrei erhältlich. ka

Weitere Informationen erteilen die Mitarbeiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes, Am Westfriedhof 2, unter der Rufnummer 3 81-86 01.  i