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Vielfaches Dankeschön zum Tag des Ehrenamtes

Pressemitteilung vom 09.12.2022 - Umwelt und Gesellschaft

Ehrennadel für Brand- und Katastrophenschutz, Sonderpreis des Vereins „Rostocker Sieben“ e.V. und Rostocker Ehrenamts-Cards übergeben

Anlässlich des „Tages des Ehrenamtes“ hat die Hanse- und Universitätsstadt Rostock etwa 150 ehrenamtlich tätige Rostockerinnen und Rostocker heute zu einer Festveranstaltung in den Marmorsaal des Hallenschwimmbads „Neptun“ eingeladen.

In ihrer Begrüßung unterstrich Bürgerschaftspräsidentin Regine Lück: „Uns allen ist sicher sehr bewusst und wir spüren jeden Tag, dass wir erneut in bewegten und bewegenden Zeiten leben. Zeiten, die uns wieder eine ganze Menge abfordern und uns vor teils enorme Herausforderungen stellen.“ Sie hob hervor: „Sie alle engagieren sich auf Ihre Weise und nach Ihren Möglichkeiten. Sie tragen ganz erheblich dazu bei, unsere Stadtgesellschaft auf sozialem, kulturellem, politischem, sportlichem, gesundheitlichem oder im Bereich der Bildung und Fürsorge zu unterstützen. Immer individuell und immer unter dem Einsatz Ihrer ganz persönlichen Stärken und zum Wohle Ihrer Mitmenschen. Und ich bin überzeugt, dass ganz viele von Ihnen ihre Tätigkeit nicht nur als Aufgabe, sondern vor allem auch als Freude und Bereicherung empfinden. Denn das, was Sie geben und mit Ihrer Arbeit bewirken, bekommen Sie an Dank und Wertschätzung zurück. Es gibt in unserer Zivilgesellschaft kaum einen Bereich, in dem sich Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler wie Sie nicht helfend einbringen und damit einen ganz bedeutenden Beitrag zu ihrem Zusammenhalt leisten.“

Susann Plant von der Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern hielt ein Grußwort: „Sie, liebe Engagierte haben den Mut, die Dinge anzugehen. Durch Menschen wie Sie entsteht die konstruktive Kraft, Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Sie liegt in ihrer Kreativität, ihren verschiedenen fachlichen Hintergründen, die am Ort Ihres Engagements zusammenkommen, ihrer Flexibilität, ihrem Pragmatismus, der Kunst gekonnt zu improvisieren und ihrer Motivation, die Dinge zum Besseren zu verändern."

Senatorin Dr. Ute Fischer-Gäde dankte im Namen der Stadt besonders engagierten Ehrenamtlichen: „Ihnen allen gilt heute unser großer Dank. Denn in Ihnen allen lebt ein Teil der Menschlichkeit und der Wärme unserer Stadt! Ehrenamt, freiwilliges Engagement ist aber auch eine Chance für jeden Einzelnen, sich einzumischen und unser Zusammenleben mitzugestalten. Freiwilliges Engagement ist so nicht nur Hilfe für andere, sondern bedeutet auch persönliche Weiterentwicklung und das Gefühl, gebraucht zu werden.“

In der Kategorie Kulturförderung wurden mit Gloria Arndt und Sabine Reis zwei Frauen geehrt, die sich auf unterschiedliche Weise am Rostocker Konservatorium einbringen. Gloria Arndt, früher selbst Schülerin am Konservatorium, engagiert sich seit 2014 ehrenamtlich als Vorsitzende des Fördervereins für das Rostocker Konservatorium. Seitdem wird sie nicht müde, für den Verein zu werben sowie Spenden und neue Mitglieder zu akquirieren. Sabine Reis ist seit 1995 als freie Mitarbeiterin am Konservatorium Rostock tätig und unterrichtet das Instrument Klavier. Unentgeltlich arbeitet sie mit ihren Schützlingen während der Vorbereitung auf den Wettbewerb „Jugend musiziert“ oder auch im Rahmen der studienvorbereitenden Ausbildung. Dank dieser freiwilligen und großartigen Unterstützung konnten ihre Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Wettbewerbserfolge auf regionaler, Landes- und Bundesebene feiern.

In der Kategorie Gesellschaft und Soziales wurden fünf Frauen geehrt, die das gesellschaftliche Leben im Stadtteil Groß Klein prägen und bereichern. Christa Hamann leitet nicht nur den Nähzirkel im Stadtteil- und Begegnungszentrum „Börgerhus“. Sie unterstützt die hauptamtlichen Mitarbeitenden beim Veranstaltungsmanagement und moderiert Veranstaltungen. Gabriele Zyrus leitet das Angebot „Die Montagsmaler“. Sie organisiert Ausstellungen und Kreativangebote und lädt gemeinsam mit den anderen monatlich zum beliebten Stadtteilfrühstück ein. Unterstützung bei der Vorbereitung erhält sie dabei von Rosemarie Dexheimer. Mit ihrem Fahrrad verteilt sie unermüdlich Poster, Flyer und die Stadtteilzeitung im gesamten Stadtteil Groß Klein und ist damit eine wichtige Multiplikatorin für das SBZ. Heidrun Pohl besetzt im Börgerhus den Info-Punkt und ist damit erste Anlaufstelle für Informationen rund um das Haus. Darüber hinaus ist sie für den gemeinnützigen Verein „Gemeinsam für Groß und Klein e.V.“ tätig. Ebenfalls im Info-Punkt tätig ist Ursula Birkner. Als„Silver Surferin“ hilft sie älteren Menschen, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden. Seit diesem Jahr engagiert sie sich auch als Mobilitätslotsin und Sprachpatin für Geflüchtete.

Stellvertretend für die vielen verschiedenen Initiativen im Stadtteil Toitenwinkel wurde das Engagement ausgewählter Personen gewürdigt. Der „Toitenwinkler Augenzeuge“ ist Rostocks einzige Stadtteilzeitung im Videoformat. Stets aktuell und immer mit einem "frechen Spruch auf den Lippen" zeigen Ingrid Küchenmeister, Jens Anders und Kameramann Frank Schubert, was in Toitenwinkel " los ist". Stellvertretend für alle im Stadtteil- und Begegnungszentrum „Twinkelhus“ ehrenamtlich Tätigen wurde Wolfgang Witt, Uwe Timm und Benno Liedtke gedankt. Bereits seit mehreren Jahren sorgen sie für Ordnung und sind ständige Ansprechpartner in der Fahrradwerkstatt. Die Sternplatzinitiative Toitenwinkel hat Traudlinde von Elm viel zu verdanken. Ob bei Leseveranstaltungen mit Kindern, Kreativangeboten oder großen Festivitäten - Frau von Elm unterstützt bei allen Aktivitäten mit vollem Einsatz.

In der Kategorie Sport wurde Marcel Heß als Vorsitzender und Trainer im Toitenwinkeler Sportverein Rostock 2011 e.V. geehrt. Regelmäßig sorgt er für die Bespielbarkeit des Platzes am Friedensforum und kümmert sich darum, dass alle Mannschaften einen Platz im Stadtgebiet verteilt finden.

Susann Köpke ist ehrenamtliche Kampfrichterin im Boxen. Als erste Frau in Mecklenburg-Vorpommern erhielt sie vor über zehn Jahren die Lizenz als Ringrichterin Heute ist sie eine mit drei Sternen des Weltverbandes höchstdotierte deutsche Kampfrichterin im Amateurboxen. Ihre Erfahrung gibt sie als Boxtrainerin beim PSV Rostock an Nachwuchstalente weiter und auch ihr Wissen teilt sie in Schulungen mit Wettkämpfern und Trainern zu Wettkampfbestimmungen.

In der Kategorie Gesellschaft, Soziales, Nächstenliebe und Willkommenskultur geht ein Dankeschön an Hans-Joachim Kallwitz, der sich für das Interkulturelle Sprachcafé als wichtige Anlaufstelle vieler Rostockerinnen und Rostocker mit und ohne Zuwanderungsgeschichte engagiert. Darüber hinaus organisiert er ehrenamtliche Sprachpatenschaften und bietet Zugewanderten Unterstützung bei Terminen in den Behörden und Einrichtungen der Stadt an.

Stellvertretend für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Bereich der Geflüchtetenhilfe wurden Rainer Tschischke und Hagen Straßburger geehrt. Sie haben in der Notunterkunft in der HanseMesse auf ganz unterschiedliche Weise geholfen, den Geflüchteten den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Rainer Tschischke dank seiner hervorragenden Sprachkenntnisse sowie seiner sozialen Kompetenz geholfen, die Probleme der Geflüchteten zu lösen. Er hat Familien zu Arztbesuchen begleitet und bei Aktivitäten außerhalb der Notunterkunft unterstützt. Hagen Straßburger hat als niedergelassener Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin in der HanseMesse unkompliziert und spontan ukrainische Kinder untersucht und medizinisch versorgt. Seit Jahren setzt er sich aktiv für eine optimale medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen ein und unterstützt den Bau eines Eltern-Kind-Zentrums.

Ein weiterer starker Partner, der die Stadt erheblich in dieser Zeit unterstützt hat, ist der Verein Rostock Hilft. Die vielen Freiwilligen waren es, die nachts an den Bahnhöfen der Stadt eine echte Willkommenskultur gelebt und die Verwaltung aktiv unterstützt haben. Besonders hervorzuheben sind dabei die Beständigkeit und die außerordentlich gut funktionierenden Strukturen, die es ermöglichen, als eine Stimme für die Schutz suchenden Personen zu agieren und auch einen kritischen Blick auf mögliche Entscheidungen der Verwaltung zu kommunizieren. Viele weitere tolle Aktionen wie das „Newcomer Café“ für neu ankommende Personen machen die Hanse- und Universitätsstadt Rostock dank Rostock Hilft zu einer weltoffenen und vor allem bunten Stadt.

Geehrt wurde Luba Kosch, die bereits vor 20 Jahren aus der Ukraine zum Studium nach Deutschland kam und sich seit Ausbruch des als Flüchtlingshelferin für Menschen aus der Ukraine engagiert. Sie gründete „Toitenwinkel hilft“ und betreut im Zukunftsladen derzeit mehr als 140 geflüchtete Menschen.

Die Ehrennadel für Brand- und Katastrophenschutz wurde durch Ralf Gesk, stellvertretender Leiter des Brandschutz- und Rettungsamtes, verliehen. Beate Alban vom Deutschen Roten Kreuz wurde damit stellvertretend für die 160 Ehrenamtlichen der DRK-Bereitschaft gedankt. Sie ist seit 2018 dort dabei und engagiert sich als Mitglied der Versorgungsgruppe. „Die Helferinnen und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes sind oft die Retter im Hintergrund, die dafür sorgen, dass andere ihre Kraft behalten oder neu auftanken können“, unterstrich Ralf Gesk.

Die Ehrennadel erhielt auch Zugführer Peter Marzahl von der Freiwilligen Feuerwehr Stadt-Mitte. Seine Expertise wird bei den Feuerwehren sehr geschätzt. Er engagiert sich im landesweiten Fachausschuss Technik und ist überregionaler Ausbilder.

Mit der Ehrennadel wurde Alexander Berndt ausgezeichnet. Er hat in Markgrafenheide eine Kinder- und Jugendfeuerwehr aufgebaut und erfüllt neben seiner Mitarbeit im Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Rostocker Heide zahlreiche Aufgaben wie die des Stadtjugendwartes und die des Stadtsicherheitsbeauftragten.

Eine Dankesurkunde für seine Verdienste im Brandschutz erhielt Christian Fust. Er ist Hauptlöschmeister bei der Freiwilligen Feuerwehr Groß Klein. Sein überdurchschnittliches Engagement und die Verantwortung für den wehrinternen Bereich des Atemschutzes sind ebenso hervorzuheben wie seine Tätigkeit als einer von drei Kreisausbildern für die technische Hilfeleistung.

Jana Röper, Vorstandsvorsitzende des „Rostocker Sieben“ e.V., hat den vom Verein gestifteten Sonderpreis an Karl-Heinz Galitz verliehen. Er ist mit seiner sozial- und sonderpädagogischen Ausbildung einer der ehrenamtlichen Trainer des seit fast zehn Jahren laufenden Sportprojektes des Rostocker Sieben e.V.. Hier lernen Kinder auf spielerische Art und Weise den respektvollen Umgang mit Menschen und Problemen, sowie das richtige Verhalten in Alltags- und Stresssituationen. Jana Röper betonte, dass in der aktuell insbesondere auch für Kinder sehr entbehrungsreichen Zeit die Ehrenamtlichen in diesem und anderen Projekten ihr Bestes geben, um den Kindern ein wenig Unbeschwertheit zurückzugeben und sie darin zu bestärken, dass mit Selbstvertrauen und Eigeninitiative alles möglich ist. „Jedes Kind hat das Recht auf eine glückliche Kindheit und wir bieten jedem Kind die Möglichkeiten die es braucht, um dies zu verwirklichen!“

Zum 24. Mal seit 2011 wurde die Rostocker Ehrenamts-Card übergeben. Insgesamt 18 ehrenamtlich Aktive aus elf Rostocker Vereinen erhielten die Karte aus den Händen von Bürgerschaftspräsidentin Regine Lück und Senatorin Dr. Ute Fischer-Gäde. Für das Engagement wurde sich zudem mit der LOKA Karte, einem Wertgutschein für lokales Einkaufen, bedankt. Die Gesamtzahl der bis dato verliehenen Karten erhöht sich damit auf insgesamt 1.803. Erstmals reihen sich der Rostocker Kanu-Club e.V. und der SV Breitling e.V. in die Riege der bislang 228 geehrten Vereinen und Organisationen in Rostock ein.

Mit der personengebundenen Card, die eine Laufzeit von drei Jahren hat, erhalten die ehrenamtlich Tätigen bei Partnern aus den Bereichen Sport, Kultur und Freizeit sowie öffentlichem Nahverkehr günstige Konditionen oder Gratisleistungen. Eingesehen werden kann das komplette Leistungsangebot unter www.rostock.de/ehrenamtscard

Beantragen kann die Ehrenamts-Card, wer seit mindestens drei Jahren (Jugendliche bis 18 Jahre seit mindestens einem Jahr) freiwillig ehrenamtlich und gemeinwohlorientiert tätig ist und dies auch künftig sein wird. Die ehrenamtliche Tätigkeit muss mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr in einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Rostock ausgeübt werden. Die bzw. der Ehrenamtliche darf kein Entgelt oder keine pauschale Aufwandsentschädigung, die über die konkrete Erstattung von Auslagen hinausgeht, erhalten.

Antragsformulare sind im Rathaus und im Internet unter der Adresse www.rostock.de/ehrenamtscard erhältlich.