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Von der Lust und Last mit den Drogen

Pressemitteilung vom 01.10.2001

1. Oktober 2001

Von der Lust und Last mit den Drogen

9. Rostocker Aktionstage gegen Suchtgefahren vom 15. bis 18. Oktober, Stadtmitte. Unter dem provokanten Motto „Fördert Alkohol die Gesundheit? - Von der Lust und Last mit den Drogen“ stehen die diesjährigen 9. Rostocker Ak-tionstage gegen Suchtgefahren. Vom 15. bis 18. Oktober wird ein breit gefächertes Programm mit Ausstellungen, Präsentationen und Gesprächsabenden geboten. Rund 20 Vereine und Einrichtun-gen beteiligen sich an den von der Arbeitsgruppe Sucht beim Gesundheitsamt der Hansestadt organisierten Veranstaltungen.

Bei einem Aktionstag am 18. Oktober im Warnowpark in Lütten Klein werden unter anderem Themen wie „Wann bin ich Alkoholiker?“, „Allein die Dosis macht das Gift“ und „Weichenstellung für ein Leben danach“ aufgegriffen.
„Alkohol ist neben Tabak nach wie vor die am meisten konsumierte Droge“, erläutert Dr. Christa Dorow, Suchtkoordinatorin im Gesundheitsamt der Hansestadt. Dabei sind die körperlichen Schäden wie Leber- und Tumorerkrankungen nur eine Schattenseite der Sucht. Mindestens ebenso schwer wiegen negative psychische und soziale Folgen oder das Unfallrisiko. Mitunter leidet das familiäre Umfeld stärker und bewusster unter der Situation als der Sucht-kranke selbst. Besonders Kinder werden oft schwer belastet und erleiden psychische Folgeschä-den. „Darüber hinaus besagen Forschungsergebnisse, dass Kinder von Alkoholkranken, also Verwandte 1. Grades, selbst ein erhöhtes Risiko aufweisen, eine Suchterkrankung zu entwickeln“, erläutert die Drogenexpertin des Gesundheitsamtes. Auch deshalb wolle man über die Gefahren jeglicher Art von Drogen aufklären und einer Bagatellisierung des Missbrauchs entgegenwirken. „Gern wird ja von vielen das berühmte Glas Rotwein als gesundheitsfördernd ins Feld geführt. Aber hier kritiklos zu verallgemeinern, ist einfach gefährlich“, betont Dr. Christa Dorow. Alter, Geschlecht, vorhandene Erkrankungen, Medika-menteneinnahme, die allgemeine Befindlichkeit etc. sind wichtige Aspekte, die bei der Wirkung von Alkohol auf den Körper eine Rolle spielen. Bei bestimmten Erkrankungen wie Verengungen der Herzkranzgefäße kann eine geringe Menge Alkohol ab einem gewissen Alter vorbeugend positiv wirken. Wer allerdings hier prophylaktisch etwas tun will, der sollte dies mit seinem Arzt besprechen. Denn schließlich hat jede Wirkung auch eine Neben-wirkung. So ist Alkohol unter anderem dafür bekannt, den Blut-druck zu erhöhen. „Es kommt darauf an, das vorhandene Risiko gut abzuwägen. Denn die Gefahr, aus einem gewohnheitsmäßigem Trinken in die Sucht abzurutschen, ist natürlich immer gegeben“, unterstreicht Dr. Dorow.

Bundesweite Statistiken weisen derzeit einen geringen Rückgang der durchschnittlichen Alkohol-Trinkmenge pro Kopf der Bevöl-kerung aus. Eine ganze Reihe von Menschen leben gesundheitsbewusster, ja pflegen gar die Absti-nenz als Lebensstil. Dem gegenüber stehen jedoch ca. zwei Millio-nen, die bereits abhängigkeitskrank sind und dringend Hilfe brauchen.

„Und die Zahl derer, die diese Hilfe auch suchen, wächst. Vereine, Einrichtungen und Dro-genberater sind immer mehr gefragte Ansprechpartner“, berichtet Dr. Christa Dorow. Auch bei den diesjährigen Rostocker Aktionstagen gegen Suchtgefahren bieten die verschiedenen Einrichtungen Bera-tung und Unterstützung an. Alle Interessenten, nicht nur die Betroffenen und Angehörigen sind herzlich willkommen, mit den Drogenberatern ins Gespräch zu kommen und Hilfsangebote zu nutzen.

Programm der 9. ROSTOCKER AKTIONSTAGE GEGEN SUCHTGEFAHREN vom 15. bis 18. Oktober