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Na­vi­ga­ti­on

Vor­beu­gen­de Maß­nah­men zum Schutz vor Ge­flü­gel­pest

Pres­se­mit­tei­lung vom 26.08.2005



Auf­grund der star­ken Aus­brei­tungs­ten­denz der Ge­flü­gel­pest in Asi­en und Ost­eu­ro­pa und der da­mit ver­bun­de­nen be­son­de­ren Seu­chen­ge­fahr sind vor­beu­gen­de Maß­nah­men zum Schutz vor der Ein­schlep­pung und Aus­brei­tung der Tier­seu­che dring­lich er­for­der­lich.

Aus ak­tu­el­lem An­lass wei­sen wir auf Fol­gen­des hin:

1. Al­le Ge­flü­gel­hal­tun­gen sind dem zu­stän­di­gem Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt an­zu­zei­gen (Na­me, Adres­se, Tier­art und -zahl, Stand­ort der Hal­tung). Wer sei­ne Ge­flü­gel­hal­tung noch nicht an­ge­zeigt hat, hat sei­ner An­zei­ge­pflicht un­ver­züg­lich nach­zu­kom­men.

2. Die all­ge­mei­nen Vor­schrif­ten und Schutz­maß­nah­men der Ge­flü­gel­pest-Ver­ord­nung sind durch die Ge­flü­gel­hal­ter ein­zu­hal­ten. Da­zu zäh­len im Be­son­de­ren:

2.1 die Füh­rung ei­nes kon­troll­fä­hi­gen Be­stands­re­gis­ters mit fol­gen­den An­ga­ben:
- bei Zu­gang: Na­me und An­schrift des Trans­port­un­ter­neh­mens und des bis­he­ri­gen Be­sit­zers, Da­tum des Zu­gan­ges so­wie Art des Ge­flü­gels
- bei Ab­gang: Na­me und An­schrift des Trans­port­un­ter­neh­mens und des Er­wer­bers, Da­tum des Ab­gangs so­wie Art des Ge­flü­gels
- für den Fall, dass mehr als 100 Stück Ge­flü­gel ge­hal­ten wer­den, je Werk­tag die An­zahl der ver­en­de­ten Tie­re
- für den Fall, dass mehr als 1000 Stück Ge­flü­gel ge­hal­ten wer­den, je Werk­tag zu­sätz­lich die Ge­samt­zahl der ge­leg­ten Ei­er je­des Be­stan­des

2.2 Je­de Per­son, die ge­werbs­mä­ßig im Rah­men der Ein- und Aus­stal­lung von Ge­flü­gel tä­tig ist, hat den Na­men und die An­schrift des je­wei­li­gen Be­trie­bes, die Art der Tä­tig­keit, den Zeit­punkt der Tä­tig­keit und die Art des Ge­flü­gels un­ver­züg­lich kon­troll­fä­hig auf­zu­zeich­nen.

2.3 Das Re­gis­ter und die Auf­zeich­nun­gen sind drei Jah­re lang auf­zu­be­wah­ren.

2.5 Tre­ten in­ner­halb von 24 Stun­den in ei­nem Ge­flü­gel­be­stand Ver­lus­te von 1. min­des­tens drei Tie­re bei ei­ner Be­stands­grö­ße von bis zu 100 Tie­ren oder 2. mehr als 2 von Hun­dert der Tie­re des Be­stan­des bei ei­ner Be­stands­grö­ße von mehr als 100 Tie­ren auf oder kommt es zu ei­ner er­heb­li­che Ver­än­de­rung der Le­ge­leis­tung oder der Ge­wichts­zu­nah­me, so hat der Be­sit­zer un­ver­züg­lich durch den Tier­arzt die Ur­sa­chen Fest­stel­len zu las­sen. Da­bei ist im­mer auch auf In­flu­en­za-A-Vi­rus der Sub­ty­pen H5 und H7 un­ter­su­chen zu las­sen.
Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann die Un­ter­su­chung von Ge­flü­gel­be­stän­den an­ord­nen, wenn dies aus Seu­chen­be­kämp­fungs­grün­den er­for­der­lich ist.

3. Wir wei­sen die Hal­ter von Ge­flü­gel im Sin­ne § 1 Abs. 2 Nr. 3 des Tier­seu­chen­ge­set­zes auf die Pflicht hin, ge­eig­ne­te Vor­keh­rungs­maß­nah­men zu tref­fen, um tier­seu­chen­be­hörd­lich an­ge­ord­ne­te Tö­tungs­maß­nah­men un­ver­züg­lich voll­zie­hen zu kön­nen.

Dr. Stef­fen Zan­der
Ve­te­ri­när- und Le­bens­mit­tel­über­wa­chungs­amt