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Na­vi­ga­ti­on

Vor­trag im Kul­tur­his­to­ri­schen Mu­se­um Ros­tock „Das Ger­ma­nia-Kar­ten­pro­jekt Ti­le­mann Stel­las“

Pres­se­mit­tei­lung vom 10.04.2015

Das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um Ros­tock lädt am 14. April 2015 um 19.00 Uhr zu ei­nem wei­te­ren Vor­trag an­läss­lich der Son­der­aus­stel­lung „PRÄCH­TIG VER­MES­SEN. Meck­len­burg auf Kar­ten 1600 bis 1800“ ein.

Der re­nom­mier­te His­to­ri­ker Prof. Dr. Gyu­la Pápay spricht zum The­ma „Das Ger­ma­nia-Kar­ten­pro­jekt Ti­le­mann Stel­las“ und be­rührt da­mit das Wir­ken ei­ner der in­ter­es­san­tes­ten Per­sön­lich­kei­ten der meck­len­bur­gi­schen Land­kar­ten­ge­schich­te. Ti­le­mann Stel­la (1552-1589) ver­öf­fent­lich­te 1552 die ers­te Kar­te Meck­len­burgs. Spä­ter fer­tig­te er di­ver­se Spe­zi­al­kar­ten Meck­len­burgs an, die heu­te zu den wich­tigs­ten Zeug­nis­sen der Kar­to­gra­phie des 16. Jahr­hun­derts zäh­len. Ti­le­mann Stel­las Tä­tig­keit in Meck­len­burg be­schränk­te sich nicht nur auf Ver­mes­sun­gen und das Er­ar­bei­ten von Kar­ten. Er ver­fass­te me­tho­di­sche Schrif­ten zur Land­ver­mes­sung und zur Er­stel­lung von Land­kar­ten. Nur zwei sei­ner Wer­ke mit kar­to­gra­fi­schem Be­zug er­schie­nen 1653 in Wit­ten­berg und 1566 in Ros­tock im Druck.

Als Kar­to­graf ist Stel­la vor al­lem für die 1560 ver­öf­fent­lich­te Über­sichts­kar­te von Deutsch­land be­kannt. Ab 1551 wirk­te er in Meck­len­burg, von 1557­bis 1560 in der Graf­schaft Mans­feld und 1563/64 in den Äm­tern Zwei­brü­cken und Kir­kel des Fürs­ten­tums Pfalz-Zwei­brü­cken. Über­lie­fert ist sei­ne Be­tei­li­gung an At­las­wer­ken und ei­ner Kar­te des bi­bli­schen Pa­läs­ti­nas. Zeit sei­nes Le­bens ver­folg­te Stel­la die Vi­si­on ei­ner gro­ßen, sehr de­tail­lier­ten und durch um­fang­rei­che Fak­ten­samm­lun­gen er­gänz­ten Deutsch­land­kar­te. Das Pro­jekt blieb aber un­voll­endet. Der Vor­trag wid­met sich dem Wir­ken Stel­la und dem Deutsch­land-Kar­ten-Pro­jekt. Er öff­net da­mit den Blick auf ei­nes der be­deu­tends­ten Wer­ke der Kar­to­gra­fie des 16. Jahr­hun­derts und ord­net das Wir­ken Ti­le­mann Stel­las über die Gren­zen Meck­len­burgs hin­aus ein.

Prof. Dr. Gyu­la Pápay ge­hört zu den bes­ten Ken­nern der meck­len­bur­gi­schen Land­kar­ten­ge­schich­te. Sei­ne For­schungs­schwer­punk­te sind die Ge­schich­te, die his­to­ri­sche Kar­to­gra­phie und die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me zur Ge­schich­te. Ab 1979 war er an der Uni­ver­si­tät Ros­tock tä­tig. 1993 bis 1996 un­ter­rich­te­te er die Grund­la­gen der Ge­schichts­wis­sen­schaft und Wis­sen­schafts­ge­schich­te. 1996 bis 2004 folg­te die Lehr­tä­tig­keit zu den Grund­la­gen der Ge­schichts­wis­sen­schaft und His­to­ri­sche Kar­to­gra­phie. In Ros­tock lei­te­te Guy­la Pápay zu­dem das In­sti­tut für Mul­ti­me­dia und Da­ten­ver­ar­bei­tung in den Geis­tes­wis­sen­schaf­ten. Er ist Mit­glied in der Deut­schen Ge­sell­schaft für Kar­to­gra­phie und seit 2005 Eh­ren­mit­glied der Un­ga­ri­schen Geo­gra­phi­schen Ge­sell­schaft.