Home
Na­vi­ga­ti­on

Vor­trag "Kurt Reut­ti. Kunst­fahn­der in der Nach­kriegs­zeit" von Do­ro­thee Gra­fah­rend

Pres­se­mit­tei­lung vom 07.08.2008

Das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um Ros­tock lädt im Rah­men des Be­gleit­pro­gramms zur ak­tu­el­len Son­der­aus­stel­lung "Meis­ter­wer­ke der Mo­der­ne" zu ei­nem Vor­trag ein. Am Don­ners­tag, dem 14. Au­gust 2008, ab 17 Uhr re­fe­riert Do­ro­thee Gra­fah­rend aus Ber­lin zum The­ma "Kurt Reut­ti - Kunst­fahn­der der Nach­kriegs­zeit".

Kurt Reut­ti (1900 bis 1967), selbst in den 20er Jah­ren zum Künst­ler aus­ge­bil­det, setz­te sich nach dem Zwei­ten Welt­krieg in­ten­siv für die Si­che­rung von Kunst und Kul­tur­wer­ten ein. Auf sei­ne In­itia­ti­ve hin wur­de vom Ma­gis­trat von Groß-Ber­lin ei­ne "Zen­tral­stel­le zur Er­fas­sung und Pfle­ge von Kunst­wer­ken" ge­grün­det, de­ren Auf­ga­be es un­ter an­de­rem war, ge­fähr­de­tes, her­ren­lo­ses Kunst­gut zu si­chern und zu be­wah­ren so­wie Rück­füh­run­gen von Mu­se­ums­gut zu or­ga­ni­sie­ren und durch­zu­füh­ren.

In sei­ner Funk­ti­on als zu­nächst eh­ren­amt­li­cher Mit­ar­bei­ter der "Zen­tral­stel­le zur Er­fas­sung und Pfle­ge von Kunst­wer­ken" wur­de Kurt Reut­ti auch auf Wer­ke aus der Ak­ti­on "Ent­ar­te­te Kunst" auf­merk­sam, die bei zwei Kunst­händ­lern in der so­wje­tisch be­setz­ten Zo­ne la­ger­ten: dem Kunst­händ­ler und Ga­le­ris­ten Fer­di­nand Möl­ler aus Zer­müt­zel bei Neu­rup­pin und bei dem Nach­lass des Kunst­händ­lers Bern­hard A. Böh­mer aus Güs­trow bzw. Ros­tock. Mit ei­ner Er­mäch­ti­gung der so­wje­ti­schen Mi­li­tär­ad­mi­nis­tra­ti­on aus­ge­stat­tet, reis­te Kurt Reut­ti im No­vem­ber 1946 zu­nächst nach Zer­müt­zel und An­fang 1947 nach Güs­trow und Ros­tock, um die Rest­be­stän­de der "ent­ar­te­ten" Kunst bei die­sen zwei Händ­lern zu in­ven­ta­ri­sie­ren und zu be­schlag­nah­men.

Als 1947 die Zen­tral­stel­le für Volks­bil­dung in der so­wje­ti­schen Be­sat­zungs­zo­ne Böh­mers Nach­lass in Güs­trow durch Kurt Reut­ti si­cher­stel­len ließ, wa­ren Tei­le des Be­stan­des be­reits durch die Fa­mi­lie ver­äu­ßert wor­den. Aus dem ver­blie­be­nen Nach­lass wur­den dem Mu­se­um Ros­tock rund tau­send Kunst­wer­ke, Gra­fi­ken, Ge­mäl­de und Plas­ti­ken zur Auf­be­wah­rung über­ge­ben. Ei­ni­ge die­ser kon­fis­zier­ten Wer­ke sind noch bis zum 9. Sep­tem­ber 2008 im Kul­tur­his­to­ri­schen Mu­se­um in der ak­tu­el­len Aus­stel­lung "Meis­ter­wer­ke der Mo­der­ne" zu se­hen. Die Vor­trags­ge­bühr be­trägt zwei Eu­ro.