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Na­vi­ga­ti­on

Vor­trag zu den Aus­gra­bun­gen am Glat­ten Aal

Pres­se­mit­tei­lung vom 25.02.2019 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport / Bil­dung und Wis­sen­schaft

Der Ver­ein für Ros­to­cker Ge­schich­te lädt in Zu­sam­men­ar­beit mit dem Amt für Kul­tur, Denk­mal­pfle­ge und Mu­se­en zu ei­ner span­nen­den Zeit­rei­se durch 750 Jah­re Ros­to­cker Stadt­ge­schich­te ein. Im Mit­tel­punkt ei­nes Vor­tra­ges ste­hen die um­fang­rei­chen Aus­gra­bun­gen zwi­schen Run­ge­stra­ße und Kis­ten­ma­cher­stra­ße, dem so­ge­nann­ten Quar­tier am Glat­ten Aal. Dort konn­te das Lan­des­amt für Kul­tur und Denk­mal­pfle­ge von Sep­tem­ber 2017 bis Ja­nu­ar 2018 un­ter­bro­che­ne Aus­gra­bun­gen zu ei­nem er­folg­rei­chen En­de füh­ren. 

Als span­nends­tes Er­geb­nis ist der Nach­weis der äl­tes­ten Stadt­be­fes­ti­gungs­an­la­ge an der West­sei­te der Ros­to­cker Mit­tel­stadt in Form ei­nes Grenz­gra­bens zu wer­ten. Mit der recht­li­chen Zu­sam­men­le­gung der Teil­städ­te im Jahr 1265 ver­lor der Gra­ben sei­ne Be­deu­tung und wur­de zur Bau­land­ge­win­nung ver­füllt. In sei­nen Ver­fül­lungs­schich­ten konn­ten ei­ne gro­ße An­zahl Fun­de aus Ke­ra­mik, Le­der und Me­tall ge­bor­gen wer­den, dar­un­ter Pil­ger­zei­chen, Mün­zen, Schmuck und vie­le wei­te­re Ge­gen­stän­de des täg­li­chen Le­bens.

Pe­ter Kau­te vom Lan­des­amt für Kul­tur und Denk­mal­pfle­ge wird in sei­nem Vor­trag die wei­te­re Ent­wick­lung in dem Quar­tier er­läu­tern. Wie stra­ti­gra­phisch jün­ge­re Grund­stücks­gren­zen, stra­ßen- bzw. hof­sei­ti­ge Holz­ge­bäu­de und In­fra­struk­tur­ein­rich­tun­gen be­le­gen, ent­stand die­ses ab den 1270er Jah­ren mit der Her­aus­bil­dung ei­ner ei­ge­nen Par­zel­len­struk­tur. In den Hö­fen der Grund­stü­cke be­fand sich ei­ne Viel­zahl höl­zer­ner Schäch­te, die meist als La­tri­nen, in ei­ni­gen we­ni­gen Fäl­len aber auch als Brun­nen ge­dient hat­ten. Das Kloa­ken nicht grund­los als „Schatz­kam­mern der Ar­chäo­lo­gen“ oder bes­ser ge­sagt als kul­tur­ge­schicht­li­che Ar­chi­ve be­zeich­net wer­den, lässt sich durch ei­ne Viel­zahl span­nen­der Fund­stü­cke be­le­gen. Ab ca. 1300 präg­ten dann im­mer wie­der um­ge­bau­te stei­ner­ne Häu­ser das Er­schei­nungs­bild des Quar­tiers bis zu sei­ner Zer­stö­rung durch die Bom­ben­an­grif­fe im Jahr 1942.

Der Vor­trag fin­det am Mitt­woch, den 27. Fe­bru­ar 2019, um 16.30 Uhr im Uni­ver­si­täts­haupt­ge­bäu­de, Hör­saal 218, Uni­ver­si­täts­platz 1, 18055 Ros­tock, statt.