Home
Na­vi­ga­ti­on

Vor­trag zur Aus­stel­lung "Meis­ter­wer­ke der Mo­der­ne"

Pres­se­mit­tei­lung vom 18.06.2008

An­läss­lich der Aus­stel­lung "Meis­ter­wer­ke der Mo­der­ne. Aus den 1937 von den Na­tio­nal­so­zia­lis­ten be­schlag­nahm­ten Kunst" lädt das Kul­tur­his­to­ri­sche Mu­se­um Ros­tock am 24. Ju­ni 2008 um 17 Uhr zu ei­nem Vor­trag mit dem Ti­tel "Die na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Ak­ti­on "Ent­ar­te­te Kunst"- Be­schlag­nah­me und Ver­wer­tung 1937- 1941" ein.

Aus den öf­fent­li­chen Samm­lun­gen Deutsch­lands wur­den 1937 na­he­zu al­le Wer­ke mo­der­ner Kunst aus­ge­son­dert, um sie in Schand­aus­stel­lun­gen zu zei­gen, zu Pro­pa­gan­da­zwe­cken zu nut­zen, ge­gen De­vi­sen ins Aus­land zu ver­kau­fen oder zu ver­nich­ten. Mehr als 20.000 Wer­ke wa­ren be­trof­fen. Grund­la­ge für den Feld­zug ge­gen die Mo­der­ne war das im Mai 1938 ver­ab­schie­de­te "Ge­setz über (die) Ein­zie­hung von Er­zeug­nis­sen ent­ar­te­ter Kunst". Da­mit wur­den die be­reits im Jahr zu­vor be­schlag­nahm­ten Wer­ke end­gül­tig ent­eig­net.

Seit 1938 wur­de der Han­del mit "ent­ar­te­te" Kunst im Son­der­auf­trag der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten be­trie­ben. Be­voll­mäch­tigt wa­ren nur Kunst­händ­ler, die vom Pro­pa­gan­da­mi­nis­te­ri­um da­für aus­ge­wählt wur­den. Vier deut­sche Kunst­händ­ler - dies wa­ren Fer­di­nand Möl­ler und Karl Buch­holz aus Ber­lin, Hil­de­brand Gur­litt aus Ham­burg und Bern­hard A. Böh­mer aus Güs­trow bei Ros­tock - hat­ten den Son­der­auf­trag er­hal­ten, den Ver­kauf von Wer­ken "ent­ar­te­ter" Kunst zu über­neh­men. Sie al­le zeich­ne­ten sich durch ih­re fun­dier­ten Kennt­nis­se der mo­der­nen Kunst aus und ver­füg­ten über Kon­tak­te zu den ent­spre­chen­den Samm­lern. Un­ge­fähr die Hälf­te al­ler be­schlag­nahm­ten Wer­ke wur­de von den Kunst­händ­lern zur Wei­ter­ver­mitt­lung über­nom­men. Den Vor­trag hält Dr. Mei­ke Hoff­mann, wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin an der For­schungs­stel­le "Ent­ar­te­te Kunst" am Kunst­his­to­ri­schen In­sti­tut der Frei­en Uni­ver­si­tät Ber­lin.