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Vortrag zur Entwicklung der Residenzarchitektur in Pommern

Pressemitteilung vom 25.03.2008

Interessierten Besucherinnen und Besuchern wird am Donnerstag, dem 27. März 2007, ab 17 Uhr im Kulturhistorischen Museum ein Vortrag zur Entwicklung der Residenzarchitektur in Pommern geboten. Dr. Ewa Prync-Pommerencke, Direktorin des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Mecklenburg-Vorpommern, wird begleitend zur Ausstellung „Schlösser und Herrenhäuser in Pommern“ über dieses spannende Thema referieren.

Die Residenzarchitektur in Pommern ist trotz der großen Verluste infolge der Kriegshandlungen, Vernachlässigungen und Eigentumsveränderungen überraschend zahlreich erhalten geblieben. Fast 1000 aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen stammende Objekte zeugen von ihrer Vielfalt und Bedeutung. Davon liegen 330 in Vorpommern, also westlich der Oder, und 670 in Hinterpommern, östlich der Oder, auf dem Gebiet der heutigen Wojewodschaft Westpommern.

Seit dem Mittelalter mit den für diese Epoche charakteristischen Wehrbauten und malerischen Burgen kann man anhand von ausgewählten Beispielen die Umwandlung von Verteidigungsstammsitzen in neuzeitliche Renaissanceresidenzen verfolgen. Später, seit dem Ende des 17. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, entstanden barocke Paläste und Herrenhäuser. Die Entwicklung des klassizistischen Stils ist in den um das Jahr 1800 gebauten Objekten zu beobachten. Darüber hinaus ist es möglich, alle Anlehnungen an die historischen Stile zu verfolgen, die ab dem zweiten Viertel des 19. bis in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts realisiert wurden. Die pommerschen Residenzen gehören zwar nicht zu den bedeutendsten für die Entwicklung der europäischen Architektur, aber in vielen Fällen repräsentieren sie interessante formelle Muster und ein hohes künstlerisches Niveau, das bis heute eine Würdigung der Schöpfer aus vergangenen Epochen verdient.

Die Burgen, Schlösser, Herrenhäuser und Gurtsanlagen in Pommern prägen das Bild der Region. Ihre Vielfalt und Dichte ist einmalig in Europa. Für die Zukunft dieser Kleinode der pommerschen Kulturlandschaft ist entscheidend, dass sie als wesentlicher Bestandteil des europäischen Kulturerbes im Bewusstsein der Öffentlichkeit ihren Platz finden und in ihrer Komplexität für die Entwicklung der Region und für die nachkommenden Generationen als Teil der europäischen Geschichte erhalten bleiben.

Die Ausstellung „Schlösser und Herrenhäuser in Pommern“ des Museums im Schloss der Pommerschen Herzöge in Stettin ist noch bis zum 12. Mai 2008 im Kulturhistorischen Museum Rostock zu sehen. Am Beispiel der Schlösser und Herrenhäuser entsteht ein Panorama von Kultur und Geschichte an der südlichen Ostseeküste. Die großen Schlösser der Landesfürsten spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Herrenhäuser des Adels. Anhand von besonderen, ausgewählten und selten gezeigten Zeugnissen entsteht ein Bild der historischen Schlösserlandschaft in Pommern zwischen Stettin und Stolp.