Vortrag zur Geschichte eines spätmittelalterlichen "Schlagers"
Pressemitteilung vom
Das Kulturhistorische Museum Rostock und die Universität Rostock laden am 8. Juli 2008 letztmalig in diesem Sommersemester zu einem Vortrag der interdisziplinären Veranstaltungsreihe "Kultur im Kloster" ein. Prof. Dr. Franz-Joseph Holznagel, Institut für Germanistik der Uni Rostock, beleuchtet unter dem Titel "Die welt die hat ain tummen muot" die Geschichte eines spätmittelalterlichen Schlagers.
Das Schwanklied von dem listigen Bauern, der es nicht nur schafft, mit der Ehefrau seines Lehensherrn das Bett zu teilen, sondern dem es überdies noch gelingt, den dafür gezahlten Liebeslohn zurückgewinnen, war im 15. und 16. Jahrhundert so beliebt, dass es im ganzen deutschen Sprachraum und im Holländischen gesungen wurde. Der Vortrag zeichnet die rasante Wirkungsgeschichte von Text und Melodie nach und zeigt, wie das freche Lied mühelos die Medienschranke zwischen Handschrift und Frühdruck sowie die Grenzen zwischen weltlicher und geistlicher Literatur überspringt. Der Vortrag beginnt um 17 Uhr im Kloster zum Heiligen Kreuz. Die Vortragsgebühr ein Euro, für Studenten und Universitätsangehörige ist der Eintritt frei.