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Na­vi­ga­ti­on

War­ne­mün­der Bahn­hofs­brü­cke dreht sich am 30. Ju­li

Pres­se­mit­tei­lung vom 26.07.2005





Die War­ne­mün­der Bahn­hofs­brü­cke ist ein Wahr­zei­chen von War­ne­mün­de und ein wert­vol­les tech­ni­sches Denk­mal aus den ers­ten Jah­ren des 20. Jahr­hun­derts. Es war die Zeit um 1903, als auch der Ei­sen­bahn­fähr­ver­kehr von War­ne­mün­de nach Dä­ne­mark auf­ge­nom­men wur­de, der Ort ei­ne neue Ha­fen­an­la­ge und den neu­en Bahn­hof be­kam und die War­now in ein neu­es Bett, den „Neu­en Strom“ ge­lei­tet wur­de. Seit die­ser Zeit ist die Brü­cke wich­ti­ger Fu­ß­gän­ger­weg vom Al­ten Strom zum Bahn­hof und zum Neu­en Strom. Nicht zu­letzt ist die Bahn­hofs­brü­cke ein be­lieb­ter Stand­ort für Fo­to­gra­fen und Film­teams, die von hier aus den atem­be­rau­ben­den Blick auf das bun­te Trei­ben der Fi­scher- und Se­gel­boo­te oder ele­gan­ten Fahr­gast­schif­fe auf dem Al­ten Strom ein­fan­gen. Und dass man hin und wie­der be­ob­ach­ten konn­te, wie das ge­wal­ti­ge, rd. 80 Ton­nen schwe­re Brü­cken­bau­werk ge­dreht wird, um grö­ße­re Schif­fe pas­sie­ren zu las­sen, war im­mer ein be­son­de­rer Hö­he­punkt. Dies al­les wur­de am 7. Au­gust 2000 jäh un­ter­bro­chen, als das ha­va­rier­te Fahr­gast­schiff „See­stern“ die Brü­cke ramm­te und da­bei das „Herz­stück“ der Brü­cke, den so ge­nann­ten „Kö­nigs­zap­fen“ zer­stör­te. Es ent­stand ein Scha­den, der nur mit er­heb­li­chem fi­nan­zi­el­lem und tech­ni­schem Auf­wand zu be­he­ben war.

Nun aber ist es wie­der so weit. Die War­ne­mün­der Brü­cke kann wie­der ge­dreht wer­den. Und da­zu lädt die Tou­ris­mus­zen­tra­le Ros­tock & War­ne­mün­de am 30. Ju­li um 11 Uhr zu ei­ner klei­nen Ze­re­mo­nie ein.
Mo­de­ra­tor Horst Marx er­zählt In­ter­es­san­tes zur Ge­schich­te der Brü­cke und un­ter­hält sich mit dem Lei­ter des Tief- und Ha­fen­bau­am­tes, Hei­ko Ti­bur­ti­us, über die schwie­ri­ge Re­kon­struk­ti­on des tech­ni­schen Denk­mals. Ein Le­cker­bis­sen al­so für al­le Tech­nik-In­ter­es­sier­ten. Mit da­bei ist auch der War­ne­mün­der Shan­ty­chor „De Klaas­hahns“. Als ers­tes Schiff wird dann die „Cas­par“, ein Toch­ter­schiff des See­not­ret­tungs­kreu­zers, das Fahr­was­ser pas­sie­ren. Et­wa von 11.30 Uhr bis 12.00 Uhr ist die Brü­cke nicht be­geh­bar.

Die War­ne­mün­der Bahn­hofs­brü­cke – Da­ten und Fak­ten

Tech­ni­sches Denk­mal aus dem Jah­re 1903 und ein Wahr­zei­chen des See­ba­des

Tech­nik:

Stahl­brü­cke mit rus­ti­ka­lem Ei­chen­boh­len­be­lag

Län­ge: 29,5 m
Brei­te: be­geh­bar 7,10 m
Ge­wicht: ca. 80 t
Dreh­punkt: Kö­nigs­stuhl auf Mit­tel­pfei­ler
La­ge­rung: an den End­la­gern auf La­ger­blö­cken, ein­sei­tig (Sei­te Bahn­hof)
ab­klapp­bar
Dre­hung: nach Ent­las­ten und Um­klap­pen der La­ger­blö­cke ma­nu­el­le Dre­hung
über ein Dreh­kreuz und Ge­trie­be

Chro­nik:

- Nut­zung nach der Brü­cken­ver­ord­nung von 1903

- Dre­hung bis 1940 mög­lich, da­nach Dre­hen durch La­ger­schä­den nicht mehr
mög­lich

- 1991 kom­plet­te Re­kon­struk­ti­on al­ler Brü­cken­tei­le, da­nach bis 7.8.2000 wie­der
dreh­bar

- am 7.8.2000 ramm­te ein Fahr­gast­schiff, das ei­nen tech­ni­schen De­fekt hat­te,
die Brü­cke und zer­stör­te bei der Ha­va­rie das „Herz­stück“ der Brü­cke, den Kö­nigs­zap­fen, auf dem sich die Brü­cke dreht.

- 2004/2005 Re­pa­ra­tur der Schä­den und Ein­bau ei­nes neu­en, guss­ei­ser­nen
Kö­nigs­zap­fens