Was Steine erzählen oder Backsteingotik im Kloster
Pressemitteilung vom
18. April 2002
Was Steine erzählen oder Backsteingotik im Kloster
Rostock im späten Mittelalter. Wie auf einer Perlenkette hübsch nebeneinander aufgereiht stehen typische Rostocker Giebelhäuser, wuchtige Kirchen, Tore und das Rathaus mit seinen sieben Türmen. Der Rostocker Krämer Vicke Schorler hatte um 1580 diese “Warhaftige Abcontrafactur” seiner Heimatstadt geschaffen und die “weitberuhmte Hensestadt” auch gleich zur mecklenburgischen “Heuptstadt” gemacht. Erstmals seit vielen Jahren wird ein Ausschnitt dieser einmaligen und so liebevoll gestalteten Bildrolle wieder zu sehen sein. Sie ist ein Juwel in der Ausstellung “Die Sprache der Steine”, die vom 28. April bis 3. November im Rostocker Kloster zum Heiligen Kreuz und im Rathaus gezeigt wird. Drei Meter der im Original 19 Meter langen Vicke- Schorler-Rolle veranschaulichen, wie der Straßenzug zwischen Rathaus und Kröpeliner Tor vor gut 400 Jahren aussah.
Sie ist nur ein Detail, das die Formenvielfalt der Backsteingotik ins Rostocker Kloster holt. Die bedeutende Architektur des Mittelalters kommt mit vergleichsweise einfachen Mitteln aus: Ziegelsteine und weißer Mörtel, farbige Glasuren und Formsteine ließen kunstvolle Ornamente und monumentale Bauwerke entstehen, die heute die gesamte Küstenlandschaft an der Ostsee prägen. Handschriften und Modelle geben Aufschluss, wie die Baumeister vor Jahrhunderten die Bauten planten und erdachten. Kunstvoll gefertigte Schmucksteine, die gotische Bauten in Rostock zieren, sind hier aus nächster Nähe zu bewundern. Ein Bilderbuch gotischen Bauschmucks: Drachen die Hunde fressen, eine Maske mit ausgestreckter Zunge, bunte Terrakotta-Figuren eines alten Kaufmannshauses aus dem 16. Jahrhundert oder Schmucksteine für die Restaurierung. Die Wiederentdeckung der Backsteingotik im 19. Jahrhundert wird eine Rolle spielen, die Ausstattung des Innenraums oder die Wirkung gotischer Architektur im Stadtbild.
“Die Sprache der Steine” bleibt nicht bei der Architektur des Mittelalters stehen. Die Ausstellung im Kloster zum Heiligen Kreuz lässt auch Alltag, Leben und Arbeit einer reichen Hansestadt lebendig werden. Zu sehen sind uralte Scheffelmaße oder die Rechnungsbelege eines Rostocker Kaufmanns, der mit flandrischen Tuchen einst satte Gewinne erzielte. Leihgaben zeigen Reliquien aus dem Rostocker Klosterschatz.
Die Klosteranlage inmitten des Stadtzentrums geht in das 14. Jahrhundert zurück und gilt in Mecklenburg als ein gotisches Ensemble von seltener Geschlossenheit. Nach Restaurierungs- und Umbauarbeiten präsentiert das Kulturhistorische Museum neben Kreuzgang, Refektorium und Kapitelsaal erstmals auch den Westflügel des Klosters als Ausstellungsraum. Die reiche Sammlung Rostocker Kunsthandwerks mit Uhren, Fayancen, Zinn, Glas und Porzellan ist hier zu sehen und der Kreuzgang nun auch im Obergeschoss begehbar. Die Ausstellungsmacher bieten jeden Mittwoch um 11 Uhr Führungen durch die Ausstellung an, haben Vorträge organisiert und wollen Reisegruppen auch die Backsteinbauten in der Stadt zeigen und erläutern.
Touristen sind gut beraten, mit der RostockCard
Für Gruppenreisende und Einzeltouristen gleichermaßen
interessant ist auch die Pauschale “Erlebnis Hansestädte – Wege
zur Backsteingotik”. Ab 36 bzw. 41 Euro pro Person gehören zum
Arrangement eine Übernachtung, Abendessen und
Museumsbesuch. Und der Clou: Sie können von Rostock ihre
Entdeckungen in Sachen Backsteingotik noch ausdehnen.
Ausstellungen zum Thema sind u. a. auch in Stralsund, Wismar
und Greifswald zu sehen. Auch hier garantiert das
Pauschalangebot so günstige Preise.
Informationen und Buchung: TourismuszentraleWarnemünde
Tourist-Information, Neuer 3, 18055 Rostock
Tel.: 03 81- 381 22 22 od33, Fax: 03 81 - 381 26 02
e-mail: touristinfo@rostoc Tourismuszentrale
Rostock & Warnemünde
Neuer Markt 3, 18055 Rostock
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