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Wunderschöner Forsthof erlebt Renaissance

Pressemitteilung vom 11.05.1999


Die Sanierung des Wiethäger Forsthauses dauert an/Rostocker Stadtforstamt bezieht im Herbst neue Räumlichkeiten

Noch übertönt das Gehämmer der Zimmerleute ein fröhliches Vogelgezwitscher. Doch ist schon jetzt augenscheinlich, daß hier inmitten der Rostocker Heide ein wunderschöner Forsthof seine zweite Renaissance erlebt. An der Weggabelung von Wiethäger Schneise und Meiershaus-Stellenschneise steht das Haus Nummer 9 von Wiethagen. Seit einhundertfünfzig Jahren schon. Der mit Backsteinen ausgemauerte Fachwerkbau ist seinem ursprünglichen Aussehen treu geblieben, hat bereits ein neues Dach und grüne Fenster erhalten. Der Revierförster von Wiethagen hatte um 1840 hier am Waldrand ein wunderschönes Forsthaus mit Scheune und Stallungen errichten lassen. Einzelheiten über Bauherrn und Entstehung verraten die alten Akten allerdings nicht.

So verlassen sich Bauleiter Walter Radtke und Planerin Ines Sponholz aus dem Rostocker Hochbauamt auf Intuition und eigene Ideen. Der alte Wiethäger Forsthof soll das neue Domizil für das Rostocker Stadtforstamt werden. Noch müssen die Rostocker Stadtförster mit dem rohrgedeckten und im Innern etwas beengten Forstkaten vorlieb nehmen. Spätestens im Herbst aber sollen die Umzugswagen rollen. Eine Stippvisite an Ort und Stelle ergab, daß Maurer und Zimmerleute in diesen Tagen die letzten Rohbauarbeiten verrichten. 1995 hatten hier nach umfangreichen Planungen und Untersuchungen die Bauarbeiten begonnen, die im Spätsommer 1999 voraussichtlich abgeschlossen sind. Fußböden sowie Sanitär- und Elektroarbeiten werden die nächsten Schritte des Um- und Ausbaus sein, ehe die Maler im Innern für neuen Glanz sorgen. In die Sanierung des Wiethäger Forsthauses fließen insgesamt Investitionen in Höhe von 2,3 Millionen Mark.

Ein schönes Haus und hohe, großzügige Räume warten auf die neuen Mieter. Ein städtischer Revierförster wird hier sein Dienstzimmer und eine neue Wohnung beziehen. Weitere Räumlichkeiten unter dem gleichen Dach wird das Stadtforstamt nutzen. Diensträume und Eingangsbereich zu ebener Erde, im Obergeschoß weitere Büros und ein großer Beratungsraum, unter dem Spitzdach ein Archiv: So haben sich die künftigen Nutzer ihr neues Reich vorgestellt. Und so wird es sich künftig auch dem Besucher präsentieren. Im Forsthaus wurde auch auf das Detail Wert gelegt, bestätigt Walter Radtke. Das heimische Holz soll im Innern auch zu sehen sein, eine Treppe aus Eiche ins Obergeschoß führen. Dielenfußböden entstehen neu. Auch alte Holzbalkendecken haben die Zeiten überdauert. Wo es möglich ist, werden Fachwerk, tragende Balken und Lehmputzwände sichtbar bleiben. Auch die kombinierte Öl-Holz-Heizung ist für den künftigen Hausherrn sinnvoll, da im städtischen Forstrevier immer genügend Brennholz anfallen wird.

Für einen gepflegten Garten rund um das Forsthaus werden die Stadtförster schließlich selbst sorgen. Die Natur und die Jahre haben alte Obstbäume und blühende Sträucher üppig sprießen lassen. Forsthaus mit Garten inmitten der Rostocker Heide - eine Oase in der Oase also. sw