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Zehn Jahre „Rostocker Topf“

Pressemitteilung vom 15.10.2001

15. Oktober 2001

Zehn Jahre „Rostocker Topf“

„Als Mutter einer essgestörten Tochter (Magersucht) fühlte ich mich oft hilflos und allein gelassen. Die Betroffenen werden therapiert, aber die Angehörigen sind mit diesem Problem manchmal überfordert.“
Oft sind es gravierende Einschnitte im Leben, die zu einer Selbsthilfegruppe führten. Ganz gleich, ob Arbeitslosigkeit, Einsamkeit im Alter, Krankheit, Behinderung oder Trauer – die Selbsthilfelandschaft im Raum Rostock ist in den letzten Jahren vielschichtiger und umfangreicher geworden. Betroffene, Angehörige aber auch Fachleute suchen den Kontakt zu den zahlreichen Gruppen und Vereinen. Sie wollen Informationen erhalten, sich aussprechen, Hilfe und Beistand erfahren aber auch sich mit ihren Erfahrungen in die Gruppe einbringen. Erfahrungs-austausch in vertrauensvollen Gesprächen ist das zentrale Anliegen jeder Selbsthilfegruppe. Tipps und Anregungen können die Mitwirkenden nutzen und so eigenständig zur Verbesserung ihrer persönlichen Situation beitragen.

In Selbsthilfegruppen werden aber nicht nur Probleme gewälzt. Es wird auch gelacht, gefeiert, gekegelt, gegrillt, Kino oder Theater besucht, es werden Besichtigungen durchgeführt, Spaziergänge und Ausflüge gemacht, Informationstage vorbereitet, Seminare geplant, ...

Das Forum zum Erfahrungsaustausch der Gruppen untereinander ist der „Rostocker Topf“, gegründet auf Initiative des Gesundheitsamtes und mit Hilfe einer Spende der Bremer Selbst-hilfegruppen am 30. Oktober 1991. Regelmäßig treffen sich seitdem die Vertreter der verschiedenen Selbsthilfegruppen und Vereine, um sich zu beraten, zu informieren und sich gegenseitig besser kennen zu lernen. Auf Wunsch der Gruppen standen auf diesen Treffen schon mehrfach aktuelle Themen im Vordergrund, wie z. B. Finanzierungsmöglichkeiten für Selbsthilfegruppen durch Krankenkas-sen.
Nicht zu vergessen sei an dieser Stelle die große Bedeutung des „Rostocker Topfes“ als Förderfond für die Rostocker Selbsthilfegruppen. So sorgt die Hansestadt dafür, dass der Fond seit nunmehr zehn Jahren immer wieder gefüllt wird, um auf diese Weise erst die Arbeit vieler der inzwischen über 120 Gruppen zu ermöglichen.


Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle auch an die Ostseesparkasse, die seit 1998 die Selbsthilfegruppen der Hansestadt Rostock, des Landkreises Bad Doberan und des Landkreises Güstrow finanziell unterstützt.
Beirat des
„Rostocker Topfes“