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Na­vi­ga­ti­on

Zum Er­satz­neu­bau der Brü­cke im Ver­lauf der Hun­dert­män­ner­stra­ße

Pres­se­mit­tei­lung vom 25.07.2005

Be­zug neh­mend auf Me­di­en­ver­öf­fent­li­chun­gen zum Bau­vor­ha­ben "Er­satz­neu­bau Hun­dert­män­ner­brü­cke" so­wie auf die Er­ör­te­rung des Pro­jek­tes in der Sit­zung des Orts­bei­ra­tes Krö­pe­li­ner-Tor-Vor­stadt am 19. Ju­li 2005 fasst die Stadt­ver­wal­tung noch­mals den Sach­stand zu­sam­men:

Im Rah­men der plan­mä­ßi­gen Bau­feld­frei­ma­chung für den er­for­der­li­chen Er­satz­neu­bau der Hun­dert­män­ner­brü­cke wur­den bei Schacht­ar­bei­ten für die Si­che­rung der So­ckel der Fern­heiz­lei­tung vor dem nörd­li­chen Wi­der­la­ger u. a. un­ter­ir­di­sche Hohl­räu­me in Tie­fen bis un­ter­halb der Grün­dungs­ebe­ne fest­ge­stellt. Zur Ge­währ­leis­tung der Stand­si­cher­heit und zur Ver­mei­dung ei­nes plötz­li­chen Ver­sa­gens des Ge­samt­bau­wer­kes wur­den durch das Tief- und Ha­fen­bau­amt un­ver­züg­lich Son­die­run­gen und in de­ren Er­geb­nis ei­ne In­jek­ti­on der Hohl­räu­me mit über 50 Ton­nen Ze­ment­leim ver­an­lasst.

Auf­grund der Bau­werks­zu­stands­be­wer­tung der Brü­cken­haupt­prü­fung und die­ser ak­tu­el­len Ent­wick­lung ist vom Brü­cken­fach­pla­ner ei­ne ak­tua­li­sier­te gut­ach­ter­li­che Stel­lung­nah­me er­ar­bei­tet wor­den. Die­se Stel­lung­nah­me lässt die wei­te­re Nut­zung der Brü­cke, auch im Hin­blick auf die Ge­währ­leis­tung ei­nes ge­fahr­lo­sen Ei­sen­bahn­ver­kehrs, nicht zu. Mit Sper­rung der Brü­cke für den Fahr­zeug­ver­kehr am 4. Ju­li, der am 8. Ju­li ab­ge­schlos­se­nen In­jek­tio­nen des Bau­grun­des, der ein­ge­lei­te­ten Ent­las­tung der Wi­der­la­ger der Brü­cke durch Teil­ab­riss der Ram­pen und der Her­ab­set­zung der Ge­schwin­dig­keit der Bahn im Ge­fah­ren­be­reich ver­bleibt je­doch nach wie vor ein Ri­si­ko.

Der Ge­samt­ab­riss der Brü­cke ist auf­grund des oben auf­ge­führ­ten Scha­dens­bil­des, der Emp­feh­lung des Bau­werks­prü­fers und des Brü­cken­sach­ver­stän­di­gen in der ak­tu­el­len Stel­lung­nah­me vom 27. Ju­ni und des Ver­ant­wort­li­chen für sta­tisch/ kon­struk­ti­ve In­ge­nieur­bau­wer­ke der Stadt un­ver­meid­lich und wur­de un­ter Ein­hal­tung stren­ger Si­cher­heits­auf­la­gen so­fort ein­ge­lei­tet. Zur Ent­las­tung der ge­schä­dig­ten Wi­der­la­ger er­fol­gen zur­zeit vor und hin­ter dem Bau­werk im Stra­ßen­be­reich 2,50 Me­ter tie­fe Ent­las­tungs­gra­bun­gen in ei­ner Grö­ße von zehn mal zehn Me­tern. Auf der öst­li­chen Stra­ßen­sei­te ver­bleibt bis zum end­gül­ti­gen Ab­riss der Brü­cke An­fang Ok­to­ber 2005 ein 2,5 Me­ter brei­ter Fuß- und Rad­weg er­hal­ten.

Die Brei­te der neu­en Brü­cke ent­spricht in et­wa der vor­han­de­nen Brü­cken­brei­te von 14,15 Me­tern. Die jetzt vor­han­de­nen über­brei­ten Geh­we­ge und die Fahr­bahn sol­len zu­guns­ten von zwei 1,5 Me­ter brei­ten Rad­fahr­strei­fen auf das not­wen­di­ge Maß mit Fahr­spur­brei­ten von drei Me­tern re­du­ziert wer­den, um bei ei­nem spä­te­ren Aus­bau der Hun­dert­män­ner­stra­ße den Rad­ver­kehr an­ge­mes­sen be­rück­sich­ti­gen zu kön­nen. Da­mit wird, wie beim Brü­cken­bau üb­lich, nicht nur kurz­fris­ti­gen Über­le­gun­gen Rech­nung ge­tra­gen, son­dern der zu er­war­ten­den Nut­zungs­dau­er von 80 bis 100 Jah­ren ent­spro­chen.

Ge­gen­wär­tig wird in der Stadt­ver­wal­tung die Mar­kie­rung von An­ge­bots­strei­fen zwi­schen Fah­nen­stra­ße und An der Tweel ge­prüft, um die be­reits am Saar­platz be­gin­nen­den Rad­fahr­strei­fen nach der Er­neue­rung der Brü­cke in die­ser Form wei­ter­zu­füh­ren. Dies ent­spricht auch den For­de­run­gen des ADFC e.V. zur Aus­wei­sung von Fahr­rad­rou­ten zur Ver­bin­dung der Uni­ver­si­täts­stand­or­te.

Zu An­re­gun­gen des ADFC zur Auf­ga­be der Stra­ßen­ver­bin­dung zu­guns­ten von Fu­ß­gän­gern und Rad­fah­rern ist fest­zu­stel­len: Im In­te­grier­ten Ge­samt­ver­kehrs­kon­zept (GVK) und dem Ent­wurf des Flä­chen­nut­zungs­pla­nes sind Stra­ßen von ver­gleich­ba­rer Be­deu­tung nicht ent­hal­ten, son­dern nur ein de­fi­nier­tes, aus Haupt­ver­kehrs­stra­ßen und Haupt­sam­mel­stra­ßen be­stehen­des Stra­ßen­haupt­netz be­rück­sich­tigt. Im Netz­kon­zept für den Rad­ver­kehr als Teil­plan des GVK ist die Hun­dert­män­ner­stra­ße nicht als Ve­lo­rou­te, der höchs­ten Ka­te­go­rie des drei­stu­fig klas­si­fi­zier­ten Rad­ver­kehrs­net­zes, son­dern als Er­gän­zungs­ach­se, der nied­rigs­ten Ka­te­go­rie, ent­hal­ten.

Die Aus­wir­kun­gen der ein­sei­ti­gen Vor­stel­lun­gen des ADFC nach ei­ner er­satz­lo­sen Kap­pung ei­ner mit 7.500 bis 8.000 Fahr­zeu­gen pro Tag fre­quen­tier­ten Stra­ßen­ver­bin­dung und da­mit er­heb­li­cher Be­deu­tung für den Nach­bar­schafts­ver­kehr zwi­schen Krö­pe­li­ner-Tor-Vor­stadt, Han­sa­vier­tel und Süd­stadt auf die Wohn­stra­ßen des an­lie­gen­den Wohn­ge­bie­tes An der Tweel wur­den in der Orts­bei­rats­sit­zung zu­rück­ge­wie­sen.