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Na­vi­ga­ti­on

Zweit­woh­nungs­steu­er für Stu­den­ten:

Pres­se­mit­tei­lung vom 17.07.2006

Ver­wal­tungs­ge­richt be­stä­tigt Recht­mä­ßig­keit der Zweit­woh­nungs­steu­er­sat­zung

Das Ver­wal­tungs­ge­richt Schwe­rin hat in den jetzt zu­ge­stell­ten Ur­tei­len vom 22. Mai 2006 (3 A 1504/04 und an­de­re) in Ver­fah­ren von Stu­den­ten, die zur Zweit­woh­nungs­steu­er her­an­ge­zo­gen wur­den, die Sat­zung der Han­se­stadt Ros­tock für wirk­sam be­fun­den.

Das Ge­richt stell­te klar, dass die Haupt­woh­nung nicht die An­for­de­run­gen er­fül­len muss, die die Sat­zung an ei­ne Zweit­woh­nung stellt. Es reicht aus, dass die Haupt­woh­nung nach den mel­de­recht­li­chen Vor­schrif­ten als Woh­nung (§ 15 Lan­des­mel­de­ge­setz Meck­len­burg-Vor­pom­mern: *je­der um­schlos­se­ne Raum, der zum Woh­nen oder Schla­fen be­nutzt wird") an­zu­se­hen ist. Ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Ver­wal­tungs­ge­rich­tes Lü­ne­burg knüpft näm­lich die Steu­er­pflicht nicht an das Hal­ten von zwei Woh­nun­gen, son­dern nur an das Hal­ten ei­ner Zweit­woh­nung an und zwar so­wohl hin­sicht­lich der Steu­er­pflicht als auch der Steu­er­hö­he. Ein Kin­der­zim­mer oder ei­ne Schlaf­ge­le­gen­heit in der el­ter­li­chen Woh­nung er­fül­len die (mel­de­recht­li­chen) Vor­aus­set­zun­gen ei­ner (Haupt-)Woh­nung zwei­fels­frei.

Be­stä­tigt wur­de auch, dass der Zweck der Woh­nungs­nut­zung, al­so auch die Nut­zung zu Stu­di­en­zwe­cken, für die Zweit­woh­nungs­steu­er­pflicht grund­sätz­lich un­er­heb­lich ist.

Das Ge­richt hat zu­dem fest­ge­stellt, dass nicht ge­gen hö­her­ran­gi­ges Recht wie z. B. das So­zi­al­staats­prin­zip ver­sto­ßen wird, wenn die Sat­zung kei­ne Er­mä­ßi­gun­gen oder Be­frei­un­gen für Aus­zu­bil­den­de und Stu­den­ten oder spe­zi­ell für BA­föG-Emp­fän­ger vor­sieht. Bil­lig­keits­ent­schei­dun­gen im Hin­blick auf die wirt­schaft­li­che Si­tua­ti­on der Steu­er­pflich­ti­gen kön­nen un­ab­hän­gig von den Sat­zungs­re­ge­lun­gen auf der Grund­la­ge der ge­setz­lich gel­ten­den Vor­schrif­ten der Ab­ga­ben­ord­nung im Ein­zel­fall ge­trof­fen wer­den.