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Na­vi­ga­ti­on

54. Ge­schichts­sa­lon: Buch­vor­stel­lung „Der Nach­tisch hängt im Gar­ten“. 1945 – Schick­sals­jahr ei­nes Jun­gen aus Gehls­dorf“

Pres­se­mit­tei­lung vom 11.06.2025 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport / Bil­dung und Wis­sen­schaft

Le­sung & Ge­spräch mit Au­to­rin Le­na Büd­di­ger

Zu ei­ner Buch­vor­stel­lung „Der Nach­tisch hängt im Gar­ten“. 1945 - Schick­sals­jahr ei­nes Jun­gen in Gehls­dorf“ mit der Au­to­rin Le­na Büd­di­ger sind al­le In­ter­es­sen­ten am 19. Ju­ni 2025 um 19 Uhr ins Krö­pe­li­ner Tor herz­lich ein­ge­la­den. Dies teilt das Amt für Kul­tur, Denk­mal­pfle­ge und Mu­se­en mit.

Die La­ge in Ros­tock nach dem En­de des Zwei­ten Welt­krie­ges ist un­über­sicht­lich. Mit dem Ein­marsch der Ro­ten Ar­mee en­de­te am 1. Mai 1945 für Ros­tock der Krieg, doch in Tei­len der Be­völ­ke­rung brei­ten sich an­ge­sichts der neu­en Ver­hält­nis­se Un­si­cher­heit, Angst bis hin zur Pa­nik aus. Wil­helm, ein ju­gend­li­cher Luft­waf­fen­hel­fer, fin­det aus die­sem Grund bei sei­ner Rück­kehr aus dem Ein­satz in Süd­deutsch­land im Ju­ni 1945 sein El­tern­haus in Gehls­dorf ver­las­sen vor. Die Kind­heit des 17-Jäh­ri­gen en­de­te an die­sem Tag ab­rupt, und ei­ne Zeit der Neu­ori­en­tie­rung be­gann.

Wie ver­kraf­tet ein jun­ger Mann ein sol­ches Schick­sal? Was war vor­ge­fal­len?

Wie die meis­ten Män­ner sei­ner Ge­ne­ra­ti­on sprach er mit sei­ner spä­te­ren Fa­mi­lie nicht über die­se Zeit und die da­ma­li­gen Er­eig­nis­se. So er­fuhr auch sei­ne Toch­ter nur aus zwei­ter und drit­ter Hand, was ge­sche­hen war. Wie al­le in der Fa­mi­lie ak­zep­tier­te sie das Schwei­gen ih­res Va­ters. Erst nach sei­nem Tod er­wach­te ih­re Neu­gier und sie be­gann zu re­cher­chie­ren und zu schrei­ben. Es ent­stand ein Ro­man, der ver­sucht, die­se be­mer­kens­wer­te Fa­mi­li­en­ge­schich­te mit Le­ben zu fül­len.

In ih­rem Erst­lings-Ro­man „Der Nach­tisch hängt im Gar­ten“ (2023) schil­dert Le­na Büd­di­ger die Ge­schich­te ei­ner Gehls­dor­fer Fa­mi­lie, die an­ge­sichts des Kriegs­en­des und der An­kunft der Ro­ten Ar­mee ei­nen kol­lek­ti­ven Selbst­mord be­geht. Es ist die Ge­schich­te ih­rer ei­ge­nen Fa­mi­lie, die sie mit gro­ßer Akri­bie auf­ge­ar­bei­tet hat. Mit die­sem mu­ti­gen Buch er­mög­licht die Au­to­rin nicht nur ei­nen Blick auf das tra­gi­sche Schick­sal ei­ner Gehls­dor­fer Fa­mi­lie, son­dern ar­bei­tet da­mit zu­gleich ein bis­her we­nig be­leuch­te­tes Ka­pi­tel der Ros­to­cker Stadt­ge­schich­te auf.

Le­na Büd­di­ger wur­de 1962 als vier­te von fünf Töch­tern im Rhein­land ge­bo­ren. Nach ih­rem Schul­ab­schluss ging sie nach Frei­burg im Breis­gau und lebt heu­te dort als Bio­lo­gie­leh­re­rin. Sie ist ver­hei­ra­tet und hat vier Kin­der. Ih­re Freu­de am Schrei­ben er­wach­te wäh­rend ih­rer Fa­mi­li­en­pha­se als Re­dak­teu­rin ei­ner Kin­der­gar­ten­zeit­schrift.

Der Ro­man kann vor Ort käuf­lich er­wor­ben wer­den. Ti­ckets zu die­ser Ko­ope­ra­ti­ons­ver­an­stal­tung der Ge­schichts­werk­statt Ros­tock e.V. und der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock kos­ten drei Eu­ro/er­mä­ßigt zwei Eu­ro.