30 Jahre Pogrom von Rostock-Lichtenhagen: „Gedenken – Aufklären – Gestalten“
Pressemitteilung vom
Livestream der Gedenkveranstaltung am Donnerstag mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier
Unter dem Motto „Gedenken – Aufklären – Gestalten“ wird in dieser Woche in Rostock mit zahlreichen Ausstellungen, Veranstaltungen und Aktionen an das Pogrom von Lichtenhagen im August 1992 erinnert.
„Die Tage im August 1992 sind Teil unserer Stadtgeschichte und für immer mit dem Namen unserer Stadt verbunden“, unterstreicht Senator Steffen Bockhahn, Zweiter Stellvertreter des Oberbürgermeisters. „Die Aufarbeitung ist ein permanenter Auftrag für unsere Stadt. das Pogrom ist geschehen, und daher kann es auch wieder geschehen. Dies zu verhindern bleibt unsere Aufgabe!“
Gemeinsam mit zahlreichen Partnern haben Vereine, Institutionen und die Stadt ganz unterschiedliche Formate zum Gedenken an das Pogrom, seine Ursachen und Folgen entwickelt. So hat der Chor der Vielfalt am Mittwoch, 24. August 2022, um 19 Uhr auf dem Neuen Markt seine Premiere. Ab 19.30 Uhr schließt sich eine Gesprächsrunde im Rathaus an.
Am Donnerstag, 25. August 2022, sind Schulklassen in die StadtHalle eingeladen, um sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit historischen und aktuellen Fragen auseinanderzusetzen, die mit den Ereignissen im August 1992 in Verbindung stehen. Es finden Filmvorführungen und Workshops ausschließlich für angemeldete Schulklassen statt. Insgesamt sieben unterschiedliche Ausstellungen und der Film „Wir sind jung, wir sind stark.“ werden im Foyer gezeigt, die zwischen 12.30 und 18 Uhr auch öffentlich zugänglich und ohne Voranmeldung besucht werden können. Um 14 Uhr startet an der StadtHalle die Bustour der Nordkirche „Menschenrechte auf der Flucht“, die gegen 16 Uhr auch Station auf dem neuen Markt machen wird. Am Nachmittag findet ein wissenschaftliches Kolloquium statt. In Zusammenarbeit der Universität Rostock, der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern und der Heinrich Böll Stiftung Mecklenburg-Vorpommern wird unter dem Motto „Kommunale Erinnerung- Kommunale Verantwortung“ der Umgang mit rassistischer Gewalt in den 1990er Jahren aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.
Am Donnerstagnachmittag besucht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Begrüßt wird das Staatsoberhaupt am Sonnenblumenhaus von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, von Bürgerschaftspräsidentin Regine Lück und von Senator Steffen Bockhahn als Zweitem Stellvertreter des Oberbürgermeisters. Auf dem Programm des Bundespräsidenten stehen mehrere Begegnungen und Gespräche in Rostock-Lichtenhagen sowie die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung im Rostocker Rathaus. Diese Veranstaltung, die um 17.30 Uhr im Rathaus beginnt und an der wegen der eingeschränkten Platzkapazität leider nur geladene Gäste teilnehmen können, wird auch live im Internet übertragen.
Zu einer Friedensandacht lädt das Stadtteil- und Begegnungszentrum Kolping in Lichtenhagen am Sonnabend, 27. August 2022, ab 10 Uhr ein. Dabei werden Themen wie Rassismus, Toleranz und Nachbarschaft aufgegriffen und musikalisch untermalt. Danach sind Interessierte zu einem Come Together und Gedankenaustausch ins Begegnungscafé eingeladen.
Zahlreiche weitere Veranstaltungen und Aktionen ergänzen das von der Kommune gestaltete Programmangebot und beleuchten weitere Perspektiven auf das Pogrom von 1992, seine Aufarbeitung und die Schlussfolgerungen für die Zukunft. Dazu gehören auch Veranstaltungsangebote in zahlreichen weiteren Städten und die Demonstration unter dem Motto „Damals wie heute: Erinnern heißt verändern!“ am 27. August 2022. „Wir freuen uns über die vielen unterschiedlichen Formen des Gedenkens und über das damit verbundene Engagement aus der Zivilgesellschaft heraus“, unterstreicht Senator Steffen Bockhahn.