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Na­vi­ga­ti­on

Städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung im Raum Bies­tow

Am 7. No­vem­ber 2016 fand in der Stadt­Hal­le Ros­tock ei­ne In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung zur Ent­wick­lung des Rau­mes Bies­tow statt. An der Ein­woh­ner­ver­samm­lung auf Ein­la­dung des Ober­bür­ger­meis­ters in der Stadt­hal­le nah­men et­wa 2.300 Men­schen teil.

Die­ses un­ge­wöhn­lich gro­ße In­ter­es­se ist si­cher auch durch die Grö­ße des städ­te­bau­li­chen Pro­jek­tes zu be­grün­den. Bei je­der Pla­nung tref­fen vie­le un­ter­schied­li­che In­ter­es­sen auf­ein­an­der und bei ei­nem Un­ter­su­chungs­be­reich von rund 345 Hekt­ar sind auch die In­ter­es­sen und Be­trof­fen­hei­ten von be­son­de­rer Di­men­si­on.

Das be­le­gen dem­entspre­chend die Eck­zah­len der vor­ge­stell­ten ers­ten Pla­nungs­vi­si­on ei­ner Ent­wick­lung: Et­wa 6.700 Woh­nun­gen für un­ge­fähr 12.800 Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner könn­ten im Un­ter­su­chungs­raum süd­west­lich von Bies­tow ent­ste­hen. Da­von sind rund 2.400 Woh­nungs­ein­hei­ten in ei­ner Mi­schung aus Ein­fa­mi­li­en-, Dop­pel- und Rei­hen­häu­ser so­wie Wohn­ge­bäu­den in Ge­schoss­bau­wei­se für et­wa 4.800 Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner auf Flä­chen, die be­reits der Flä­chen­nut­zungs­plan (FNP) dar­stellt, pla­nungs­sei­tig rea­li­sier­bar. Die grund­sätz­li­che Pla­nungs­idee ist es, ei­nen neu­en „Stadt­teil“ mit ei­ge­ner In­fra­struk­tur, der auch die er­for­der­li­chen Stand­or­te so­wohl für die ver­schie­dens­ten öf­fent­li­chen Ein­rich­tun­gen wie z.B. Schu­len und Kin­der­gär­ten als auch Ein­kaufs- und Frei­zeit­ein­rich­tun­gen um­fasst, zu schaf­fen und da­bei gleich­zei­tig die Chan­cen ei­ner An­bin­dung der neu­en Wohn­ge­bie­te an das leis­tungs­fä­hi­ge Stra­ßen­bahn­netz zu nut­zen.

Der Ober­bür­ger­meis­ter ver­wies zu Be­ginn mit Stolz auf die po­si­ti­ve Ent­wick­lung der Han­se­stadt Ros­tock als grö­ß­ter Woh­nungs­stand­ort und Wirt­schafts­mo­tor des Lan­des. Für den dar­aus re­sul­tie­ren­den Zu­wachs um et­wa 25.000 Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner bis 2035 ist die Aus­wei­sung drin­gend be­nö­tig­ter Woh­nungs­bau­flä­chen ei­ne zen­tra­le Auf­ga­be.
Ent­spre­chend ei­ner In­for­ma­ti­ons­vor­la­ge vom 7. Sep­tem­ber 2016 an die Bür­ger­schaft zur Neu­auf­stel­lung des Flä­chen­nut­zungs­plans wer­den der­zeit durch die Ver­wal­tung 33 Area­le im ge­sam­ten Stadt­ge­biet hin­sicht­lich ih­rer Eig­nung als po­ten­ti­el­le Wohn­bau­flä­chen ge­prüft.

Der Un­ter­su­chungs­raum Bies­tow zwi­schen der Sa­tower Stra­ße, dem Süd­ring, der No­bel­stra­ße und der Stadt­gren­ze er­scheint da­bei nach ers­ter Prü­fung al­ler Be­lan­ge und ins­be­son­de­re durch die Mög­lich­keit ei­nes Stra­ßen­bahn­an­schlus­ses aus zwei Rich­tun­gen und die Nä­he zur In­nen­stadt be­son­ders ge­eig­net.

Aus­gangs­punkt der Über­le­gun­gen wa­ren da­bei die be­reits im Flä­chen­nut­zungs­plan schon jetzt aus­ge­wie­se­nen Wohn­ge­bie­te an der No­bel­stra­ße und an der Sa­tower Stra­ße (Krin­gel­hof). Die Stadt­ver­wal­tung hat dar­auf auf­bau­end nun ers­te ge­ne­ra­li­sier­te Va­ri­an­ten für die Ent­wick­lung neu­er Wohn­ge­bie­te im Raum süd­west­lich von Bies­tow zwi­schen Sa­tower Stra­ße und No­bel­stra­ße so­wie der Stadt­gren­ze und dem Süd­ring er­ar­bei­tet, die je­doch vor dem Hin­ter­grund des sich aus der pro­gnos­ti­zier­ten Be­völ­ke­rungs­ent­wick­lung er­ge­ben­den zu­sätz­li­chen Bau­flä­chen­be­dar­fes über die Dar­stel­lun­gen des Flä­chen­nut­zungs­pla­nes hin­aus­ge­hen.

Die Kon­zep­te stel­len in der gro­ben Maß­st­abs­ebe­ne des Flä­chen­nut­zungs­pla­nes zu­nächst nur mög­li­che Eig­nungs­flä­chen für den Woh­nungs­bau mit ei­ner ers­ten Dif­fe­ren­zie­rung nach un­ter­schied­li­chen Dich­te­wer­ten von lo­cke­rer Ein­fa­mi­li­en­haus­be­bau­ung bis zu ver­dich­te­tem Ge­schoss­woh­nungs­bau dar. Jetzt geht es dar­um, im Rah­men ei­ner brei­ten öf­fent­li­chen Dis­kus­si­on die­se ers­ten Kon­zep­te pla­ne­risch wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, um  letzt­lich der Bür­ger­schaft der Han­se­stadt Ros­tock ein trag­fä­hi­ges Ge­samt­kon­zept zur Ent­schei­dung vor­le­gen zu kön­nen.

Mit der Ver­samm­lung am 7. No­vem­ber 2016 wur­de der öf­fent­li­che Be­tei­li­gungs­pro­zess zur Be­glei­tung die­ser neu­en Ent­wick­lung des Rau­mes Bies­tow, der ins­ge­samt über meh­re­re Jah­re dau­ern wird, ein­ge­lei­tet.

Für die ers­ten bei­den Bau­ge­bie­te an der No­bel­stra­ße und am Kie­fern­weg, die dem ak­tu­el­len Flä­chen­nut­zungs­plan ent­spre­chen und noch durch Maß­nah­men im be­stehen­den Ver­kehrs­netz er­schließ­bar sind, soll An­fang 2017 das Be­bau­ungs­plan­ver­fah­ren be­gin­nen,  um spä­tes­tens 2019 die pla­ne­ri­sche Mög­lich­keit für den Bau von et­wa 1.000 Wohn­ein­hei­ten zu schaf­fen.

Al­le wei­te­ren Bau­ab­schnit­te sind im Rah­men der Ge­samt­prü­fung zur Neu­auf­stel­lung des Flä­chen­nut­zungs­pla­nes zu be­trach­ten und kön­nen nur in Ab­wä­gung mit den wei­te­ren Flä­chen im ge­sam­ten Stadt­ge­biet ent­wi­ckelt wer­den. Ne­ben städ­te­bau­li­chen Be­lan­gen sind hier auch ver­kehr­li­che, na­tur­schutz- und um­welt­fach­li­che The­men, Fra­gen der Wirt­schaft­lich­keit zu­künf­ti­ger Bau­ge­bie­te und die pri­va­ten In­ter­es­sen zu be­ach­ten. Die­ser Pro­zess wird min­des­tens zwei Jah­re in An­spruch neh­men. Erst dar­an schlie­ßt sich dann die ver­bind­li­che Be­bau­ungs­pla­nung als Vor­aus­set­zung für ei­ne kon­kre­te Bau­tä­tig­keit an, die auch ei­nen Zeit­raum von min­des­tens zwei wei­te­ren Jah­ren um­fasst.

Nicht zu­letzt auf Grund der gro­ßen Be­trof­fen­hei­ten und Ein­grif­fe durch die zu­künf­ti­ge Ent­wick­lung Bies­tows soll der Pla­nungs­pro­zess durch ei­ne um­fang­rei­che Bür­ger­be­tei­li­gung be­glei­tet wer­den. Al­le sind auf­ge­ru­fen, sich an der Pla­nung, de­ren Er­geb­nis­se es erst ge­mein­sam zu fin­den gilt, zu be­tei­li­gen.

Als be­son­de­re Form der Be­tei­li­gung ist durch den Ober­bür­ger­meis­ter die Bil­dung ei­nes Pro­jekt be­glei­ten­den Bei­rats zu­ge­sagt wor­den. Kurz­fris­tig sol­len des­halb die or­ga­ni­sa­to­ri­schen Fra­gen da­zu  ge­klärt wer­den, um be­reits im ers­ten Quar­tal 2017 die ers­te Sit­zung durch­füh­ren zu kön­nen. Die Ein­bin­dung der Bür­ger­initia­ti­ven und der be­trof­fe­nen Klein­gar­ten­ver­ei­ne ist auch im Er­geb­nis der Ein­woh­ner­ver­samm­lung am 7. No­vem­ber 2016 na­tür­lich selbst­ver­ständ­lich.