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OB Claus Ruhe Madsen: Deutschland als Industriestandort muss sich neu erfinden

Pressemitteilung vom 24.02.2022 - Wirtschaft und Verkehr

Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen sieht in den bekannt gewordenen Plänen der Fa. Nordex zu einer möglichen Produktionsverlagerung der Rotorblattfertigung nach

Indien ein strukturelles Problem des Industriestandortes Deutschland. "Wir können es nicht kampflos hinnehmen, wenn ganze Branchen Deutschland und Europa den Rücken kehren und ihre Fertigungen auf Kontinente verlagern, die nur einen Bruchteil der hiesigen Löhne und Gehälter zahlen! Und wir werden nicht leise sein, wenn die Gesellschafter von Nordex planen, Rostock und Deutschland zu verlassen! Als Unternehmer zu handeln heißt nicht nur, Geschäfte zu machen und damit Geld zu verdienen. Mit geschaffenen materiellen Werten ist immer auch eine moralische Verantwortung verbunden - für die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten, für ihre Lebensperspektiven und die ihrer Familien, für ökologisches und nachhaltiges Handeln mit Blick auf die künftigen Generationen."

Zugleich fordert Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen von der Bundespolitik, die richtigen Lehren aus der zweijährigen Pandemie zu ziehen. "Deutschland als Industriestandort muss sich neu erfinden. Die Positionierung der deutschen Unternehmen im globalen Wettbewerb wird durch hohe Energiekosten behindert, aber auch enorme Bürokratie und fehlende Digitalisierung im öffentlichen Bereich. Es kann nicht sein, dass von einer Antragstellung bis zum Baubeginn mehrere Jahre vergehen. Bund und Länder müssen Rahmenbedingungen sicherstellen, um regionale Wertschöpfung zu stärken. Wir müssen bei Verträgen und Auftragsvergaben einen festen Bestandteil regionaler Wertschöpfung einfordern, so dass klar ist, das vertraglich ein Teil des Auftrages heimischen Unternehmen zu Gute kommt. Es geht um unternehmerische Verantwortung für das Gemeinwohl ebenso wie hohe Qualitätsstandards, komplett transparente Lieferketten sowie Standards im Bereich der Ökologie und Nachhaltigkeit."