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Na­vi­ga­ti­on

KOE über­gibt Ge­län­de für die prak­ti­sche Aus­bil­dung der Brand­meis­ter­an­wär­ter

Mel­dung vom 21.10.2022 - Bil­dung und Wis­sen­schaft / Rat­haus

Die Neu­en sind da: An­fang Ok­to­ber ist der ak­tu­el­le Lehr­gang für die Brand­meis­ter­aus­bil­dung ge­star­tet und Meck­len­burg-Vor­pom­merns Feu­er­wehr­män­ner und -frau­en von mor­gen kön­nen sich über bes­te Aus­bil­dungs­be­din­gun­gen freu­en. Der Grund: Nach­dem im Jahr 2019 be­reits das sa­nier­te Ge­bäu­de für die theo­re­ti­sche Aus­bil­dung in Be­trieb ge­nom­men wer­den konn­te, steht nun ein Au­ßen­ge­län­de zur Si­mu­la­ti­on von Ge­fah­ren­si­tua­tio­nen und da­mit zum Sam­meln prak­ti­scher Er­fah­run­gen zur Ver­fü­gung. So­wohl der Um­bau des ehe­ma­li­gen Brand­la­bors im Fi­sche­rei­ha­fen, als auch die Her­rich­tung des Übungs­ge­län­des in Bra­mow wur­de durch den „Ei­gen­be­trieb Kom­mu­na­le Ob­jekt­be­wirt­schaf­tung und -ent­wick­lung der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock“ (KOE) im Auf­trag des städ­ti­schen Brand­schutz- und Ret­tungs­am­tes rea­li­siert. Da­mit ist Ros­tock nun das mo­derns­te Ausbildungs­zentrum für die sechs Berufs­feuerwehren des Lan­des. Bei ei­nem Be­such des Are­als über­zeug­te sich Meck­len­burg-Vor­pom­merns In­nen­mi­nis­ter Chris­ti­an Pe­gel von den neu­en viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten, die der Stand­ort den jun­gen Brand­meis­ter­an­wär­ter/in­nen im Zu­ge ih­rer Aus­bil­dung bie­tet.

Bis­her wur­de für die prak­ti­sche Übung auf den Stand­ort der Feu­er­wa­che See aus­ge­wi­chen. „Das neue Aus­bil­dungs­ge­län­de wur­de zu 100 Pro­zent für die Brand­meis­ter­aus­bil­dung ge­plant und vor­be­rei­tet und wird künf­tig täg­lich ge­nau zu die­sem Zweck ge­nutzt“, er­klärt der in Ros­tock für die Feu­er­weh­ren zu­stän­di­ge Se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski. Die Lauf­bahn­aus­bil­dung zum Brand­meis­ter dau­ert 18 Mo­na­te. Die fach­theo­re­ti­sche Aus­bil­dung wird wäh­rend des Grund­lehr­gan­ges im Aus­bil­dungs­zen­trum der Be­rufs­feu­er­wehr Ros­tock ver­mit­telt. Die­ser dau­ert ein hal­bes Jahr. „Pro Jahr star­ten zwei Lehr­gän­ge. Für 2023 gibt es noch of­fe­ne Plät­ze“, sagt Jo­hann Edel­mann, Lei­ter des städ­ti­schen Brand­schutz- und Ret­tungs­am­tes. Be­wer­ben kön­nen sich Män­ner und Frau­en zwi­schen 18 und 31 Jah­ren, die geis­tig und kör­per­lich fit sind so­wie ein Grund­ver­ständ­nis für tech­ni­sche Pro­zes­se mit­brin­gen. Wäh­rend der Aus­bil­dung wird der Schwer­punkt auf die Pra­xis ge­legt, sie nimmt rund 85 Pro­zent der In­hal­te ein.

Kern­stück des neu­en Ge­län­des bil­det das Übungs­haus, in dem so­ge­nann­te „kal­te Übun­gen“ mit künst­li­chem Feu­er, künst­li­chem Ne­bel und Was­ser ab­sol­viert wer­den kön­nen. Es wur­de so kon­zi­piert, dass zwei Lösch­grup­pen par­al­lel und un­ab­hän­gig von­ein­an­der vor Ort Übun­gen durch­füh­ren kön­nen. Das Ge­bäu­de ist teil­un­ter­kel­lert und ver­fügt über sie­ben Übungs­woh­nun­gen. „Da­mit kein Ge­wohn­heits­den­ken ein­tritt, ha­ben al­le Woh­nun­gen ei­nen leicht ver­än­der­ten Grund­riss. Mit me­tal­le­nem Mo­bi­li­ar kön­nen wir die Ge­ge­ben­hei­ten in den Woh­nun­gen be­lie­big ver­än­dern“, sagt Aus­bil­dungs­lei­ter Ma­ik Mey­er und er­gänzt: „In und an dem Ge­bäu­de gibt es ei­ni­ge Be­son­der­hei­ten. Um zu üben wie lan­ge wir be­nö­ti­gen Was­ser aus ei­nem voll­ge­lau­fe­nen Kel­ler zu pum­pen, kön­nen wir die Kel­ler­räu­me flu­ten. Das ist in Meck­len­burg-Vor­pom­mern ein­zig­ar­tig. Die Woh­nun­gen ha­ben teils Bal­ko­ne, um die Ret­tung über eben­die­se zu si­mu­lie­ren und die in­te­grier­te Ga­ra­ge kön­nen wir fle­xi­bel nut­zen – als Werk­statt oder In­dus­trie­raum zum Bei­spiel.“

Ne­ben dem Übungs­ge­bäu­de wur­den auf dem Grund­stück ei­ne Bau­gru­be für das Ret­ten aus Tie­fen, ein Rohr­ka­nal für das Ret­ten aus Ka­na­li­sa­tio­nen und Schäch­ten, ei­ne Be­ton­plat­te als Ge­fah­ren­übungs­an­la­ge – in­klu­si­ve Trüm­mer­feld – für das Ret­ten ein­ge­klemm­ter oder ver­schüt­te­ter Per­so­nen so­wie ein Stra­ßen­ab­schnitt zum Nach­emp­fin­den von Ver­kehrs­un­fäl­len er­rich­tet. Zu­sätz­lich sind zwei Auf­ent­halts­con­tai­ner auf dem Bau­feld be­rück­sich­tig wor­den.

Rund 3 Mil­lio­nen Eu­ro wur­den in das Pro­jekt in­ves­tiert. Die Ge­samt­fer­tig­stel­lung er­folg­te En­de Sep­tem­ber die­ses Jah­res. „Die Mo­der­ni­sie­rung und Stär­kung der Feu­er­wehr wird seit ei­ni­gen Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich um­ge­setzt, sei es durch groß­flä­chi­ge Sa­nie­rungs- und Neu­bau­vor­ha­ben oder mit­tels Aus­stat­tungs­er­neue­rung, zum Bei­spiel bei den Fahr­zeu­gen oder der Tech­nik“, un­ter­streicht Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski. Zum Jah­res­wech­sel schlie­ßt der Ei­gen­be­trieb KOE Ros­tock das Neu­bau­vor­ha­ben „Feu­er­wa­che III“ ab, die In­be­trieb­nah­me er­folgt im ers­ten Quar­tal 2023. Zeit­gleich wird wei­ter an dem Neu­bau der In­te­grier­ten Leit­stel­le für die künf­ti­ge Feu­er- und Ret­tungs­wa­che I ge­ar­bei­tet. „Die Ent­wick­lung des Feu­er­wehr­stand­or­tes in der Erich-Schle­sin­ger-Stra­ße be­glei­tet uns in der Pro­jekt­ent­wick­lung seit vie­len Jah­ren und in der Bau­aus­füh­rung in­zwi­schen seit 2020. Wir wer­den das lau­fen­de Jahr­zehnt mit dem letz­ten Bau­ab­schnitt ab­schlie­ßen und dann vor­aus­sicht­lich mehr als 70 Mil­lio­nen Eu­ro in die Zu­kunfts­fä­hig­keit der Haupt­wa­che in­ves­tiert ha­ben. Wenn wir die ge­plan­ten In­ves­ti­tio­nen in die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr zu­sätz­lich ein­be­zie­hen, wer­den wir nach Ab­schluss der Bau­maß­nah­men mehr als 100 Mil­lio­nen Eu­ro in die Hand ge­nom­men ha­ben“, ver­deut­licht Bau­her­rin Sig­rid Hecht vom Ei­gen­be­trieb KOE Ros­tock. „Die räum­li­che Si­tua­ti­on qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal für die Be­rufs­feu­er­wehr aus­bil­den zu kön­nen, ha­ben wir mit dem Aus­bau des Übungs­ge­län­des in Bra­mow ge­schaf­fen.“