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Na­vi­ga­ti­on

MOINS schafft neue Per­spek­ti­ven für die Ob­dach­lo­sen­hil­fe

Pres­se­mit­tei­lung vom 26.09.2024 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Die Ros­to­cker Ob­dach­lo­sen­hil­fe steht auf ei­ner neu­en Säu­le. Mit dem Pro­jekt MOINS, das aus­ge­schrie­ben „ Men­schen vor Ob­dach­lo­sig­keit in­tel­li­gent schüt­zen“ be­deu­tet, geht die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt neue We­ge – er­gän­zend zu be­reits be­stehen­den An­ge­bo­ten.

Das Pro­jekt wird mit 2,5 Mil­lio­nen Eu­ro aus dem Eu­ro­päi­schen So­zi­al­fonds (ESF) un­ter­stützt. Über ei­nen Zeit­raum von vier Jah­ren wer­den da­bei vier Ein­zel­maß­nah­men um­ge­setzt. So wird Ros­tock als ers­te Kom­mu­ne in Meck­len­burg-Vor­pom­mern das „Hou­sing First“-Kon­zept um­set­zen. Men­schen, die von Ob­dach­lo­sig­keit be­droht oder be­reits be­trof­fen sind, be­kom­men ei­ne fes­te ei­ge­ne Woh­nung. Sie wer­den bei dem Pro­zess eng­ma­schig be­glei­tet und von So­zi­al­ar­bei­te­rin­nen und So­zi­al­ar­bei­ten, dem psy­cho­lo­gi­schen Dienst und Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen aus dem Amt für So­zia­les und Teil­ha­be der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock be­treut.

In Ros­tock le­ben nach ak­tu­el­len Schät­zun­gen der­zeit zir­ka 60 bis 80 ob­dach­lo­se und knapp 300 woh­nungs­lo­se Men­schen. 2023 ha­ben ins­ge­samt 597 Per­so­nen die Woh­nungs­lo­sen­not­fall­hil­fe in An­spruch ge­nom­men. Hin­zu kom­men Ob­dach­lo­se, die Hilfs­an­ge­bo­te ab­leh­nen so­wie die „nicht sicht­ba­ren Ob­dach­lo­sen“, die im Stadt­bild un­ter­tau­chen oder tem­po­rä­re Un­ter­brin­gun­gen bei Freun­den und Fa­mi­lie nut­zen. Zu den sta­tis­tisch nicht er­fass­ten Woh­nungs­lo­sen zäh­len auch Per­so­nen, die in Gar­ten­an­la­gen oder ähn­li­chen pro­vi­so­ri­schen Un­ter­künf­ten Un­ter­schlupf fin­den. „Wir ha­ben be­reits gu­te be­stehen­de Struk­tu­ren, star­ke Netz­werk­part­ner in der Ob­dach­lo­sen­hil­fe und doch ge­lingt es uns nicht, al­le Be­trof­fe­nen mit un­se­ren An­ge­bo­ten auf­zu­fan­gen“, ver­deut­licht Ros­tocks So­zi­al­se­na­tor Stef­fen Bock­hahn und er­gänzt: „Die Ge­mein­schafts­un­ter­brin­gung in Ob­dach­lo­sen­asy­len wird in Ros­tock stark nach­ge­fragt.

Die An­schluss­hil­fen sol­len nur für ei­ne be­grenz­te Zeit ge­nutzt wer­den, doch die Rea­li­tät ist oft ei­ne an­de­re. Wenn es uns in­ner­halb der ers­ten ein­ein­halb Jah­re nicht ge­lingt, das Le­ben der Be­trof­fe­nen wie­der in ge­re­gel­te Bah­nen zu len­ken, blei­ben sie in der Re­gel vie­le Jah­re ob­dach­los.“ Hou­sing First setzt al­so dort an, wo an­de­re Hilfs­an­ge­bo­te nicht wei­ter kom­men. Das Kon­zept ver­steht Woh­nen als Men­schen­recht. Es wur­de auf Grund­la­ge ei­nes Prüf­auf­trags der Ros­tock Bür­ger­schaft an das Am für So­zia­les und Teil­ha­be ent­wi­ckelt und ist in en­gem Aus­tausch mit dem Bun­des­ver­band „Hou­sing First“ und dem „Hou­sing First“ Pro­jekt in Ber­lin er­ar­bei­tet wor­den.

„Wir sind froh, dass un­ser MOINS-Pro­jekt­an­trag be­wil­ligt wur­de und wir Hou­sing First um­set­zen kön­nen“, sagt Ani­ka Lee­se, Lei­te­rin vom Amt für So­zia­les und Teil­ha­be. Los­ge­hen soll es be­reits En­de die­ses Jah­res. „Dar­über hin­aus bau­en wir ei­ne zen­tra­le Fach­stel­le für Wohn­rau­mer­halt auf. Hier geht es vor al­lem ums Netz­wer­ken, um die Ent­wick­lung von Stan­dards, um Ko­ope­ra­ti­ons­ver­ein­ba­run­gen, bei­spiels­wei­se mit den ört­li­chen Woh­nungs­ge­sell­schaf­ten und -ge­nos­sen­schaf­ten.“ Zu­sätz­lich be­inhal­tet MOINS zwei Di­gi­ta­li­sie­rungs­vor­ha­ben: Die Di­gi­ta­li­sie­rung von Be­ra­tungs­land­schaf­ten und den Auf­bau ei­nes Ros­to­cker di­gi­ta­len Hil­fe­plans. Für letz­te­ren wer­den be­kann­te Ein­zel­fäl­le woh­nungs- und ob­dach­lo­ser Per­so­nen ana­ly­siert, vor­han­de­ne Da­ten evi­denz­ba­siert aus­ge­wer­tet, um letzt­lich Er­kennt­nis­se dar­über zu ge­win­nen, wann wel­che Leis­tun­gen und An­ge­bo­te im Hil­fe­sys­tem wie wir­ken.

Für die Um­set­zung der Pro­jek­te sucht die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ver­stär­kung im #Team­Ros­tock. Die Be­wer­bungs­frist en­det am 11. Ok­to­ber 2024.
Ge­sucht wer­den ein*e Teil­pro­jekt­lei­ter*in Hou­sing First, ein*e So­zi­al­ar­bei­ter*in Hou­sing First und ein*e Sach­be­ar­bei­ter*in Wohn­raum­be­schaf­fung Hou­sing First.


Die Stel­len sind on­line un­ter www.​rostock.​de/​karriere ab­ruf­bar.