Home
Navigation

Rostock erinnert an das Pogrom vor 30 Jahren

Pressemitteilung vom 02.08.2022

Zahlreiche Ausstellungen und öffentliche Veranstaltungen erinnern in Rostock in diesem Monat an die rassistischen Ausschreitungen vor 30 Jahren im Stadtteil Lichtenhagen. „Das Pogrom ist Teil unserer Stadtgeschichte“, unterstreicht Dr. Chris von Wrycz Rekowski, Erster Stellvertreter des Oberbürgermeisters. „Für uns und alle nachfolgenden Generationen bleibt die wichtige Aufgabe, Rassismus und Hetze gegen nationale, religiöse oder ethnische Minderheiten zu verurteilen. Dieser Teil unserer Geschichte darf sich nie wiederholen.“

Gemeinsam mit zahlreichen Partnern haben Vereine, Institutionen und die Stadt ganz unterschiedliche Formate zum Gedenken an das Pogrom, seine Ursachen und Folgen entwickelt. Interaktive Gesprächskreise, ein Radioworkshop und Proben des interkulturellen Chores zählten zu den Vorbereitungen auf die Gedenktage. So kann man während eines Stadtrundgangs durch Lichtenhagen viel über die Historie, die Auswirkungen und den gesellschaftlichen Umgang mit dem Pogrom erfahren. Von Mitte August bis Mitte Oktober 2022 ist auf dem Lichtenhäger Brink die Outdoor-Ausstellung „Hinter den Platten liegt der Strand“ des Berliner Fotografen Nico Baumgarten zu sehen. Lesungen, Filmvorführungen und Begegnungsangebote zählen ebenso zu dem Programm.

Am Mittwoch, 24. August 2022, um 19 Uhr auf dem Neuen Markt hat der Chor der Vielfalt seine Premiere. Ab 19.30 Uhr schließt sich eine Gesprächsrunde im Rathaus an.

Am Donnerstag, 25. August 2022, sind Schulklassen in die StadtHalle eingeladen, um sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit historischen und aktuellen Fragen auseinanderzusetzen, die mit den Ereignissen im August 1992 in Verbindung stehen. Es finden Filmvorführungen und Workshops ausschließlich für angemeldete Schulklassen statt. Insgesamt fünf unterschiedliche Ausstellungen werden im Foyer gezeigt, die zwischen 12.30 und 18 Uhr auch ohne Voranmeldung besucht werden können. Am Nachmittag findet ein wissenschaftliches Kolloquium statt. In Zusammenarbeit der Universität Rostock, der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern und der Heinrich Böll Stiftung Mecklenburg-Vorpommern wird unter dem Motto „Kommunale Erinnerung- Kommunale Verantwortung“ der Umgang mit rassistischer Gewalt in den 1990er Jahren aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.