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Na­vi­ga­ti­on

Um­gang mit kal­ten Brand­stel­len

Der Brand konn­te er­folg­reich ge­löscht wer­den. Was jetzt ?

  • Ru­he be­wah­ren!
  • Um­sich­tig han­deln: Si­cher­heit geht vor Ge­schwin­dig­keit!
  • An­de­re nicht in Ge­fahr brin­gen!

Nach­fol­gend ei­ni­ge Tipps, die be­ach­tet wer­den soll­ten:
Nach dem Brand sind an­ge­brann­te, ver­ru­ß­te oder ver­kok­te Ein­rich­tungs­ge­gen­stän­de, Tep­pi­che, Tape­ten, Ge­rä­te, Elek­tro­ka­bel, Bau­schutt usw. zu­rück­ge­blie­ben. Des Wei­te­ren sind im Ruß und auf den ver­schmutz­ten Flä­chen ge­sund­heits­schä­di­gen­de Stof­fe vor­han­den.

Mit die­sem In­for­ma­ti­ons­blatt möch­ten wir da­bei un­ter­stüt­zen, sich und an­de­re vor die­sen schäd­lichen Brand­fol­ge­pro­duk­ten zu schüt­zen bzw. Hin­wei­se ge­ben, wel­che Maß­nah­men als Betrof­fe­ner oder Ver­ant­wort­li­cher ge­trof­fen wer­den müs­sen.

Wenn ein Haus oder ei­ne Woh­nung in Flam­men ste­hen, be­steht höchs­te Le­bens­ge­fahr. Da­bei stel­len nicht nur die Flam­men selbst ei­ne di­rek­te Be­dro­hung dar. Vor al­lem kön­nen durch Ver­bren­nung von Stof­fen, Ge­gen­stän­den, Bau­tei­len oder gan­zen In­dus­trie­an­la­gen ge­fähr­li­che Sub­stan­zen ent­ste­hen und frei­ge­setzt wer­den, de­ren Aus­wir­kun­gen für Mensch und Um­welt nur schwer ab­zu­schät­zen sind - selbst wenn ein Brand längst er­lo­schen ist. Wir möch­ten da­bei un­ter­stüt­zen, Be­trof­fe­ne vor schäd­li­chen Brand­fol­ge­pro­duk­ten zu schüt­zen bzw. Hin­wei­se ge­ben, wel­che Maßnah­men Be­trof­fe­ne oder Ver­ant­wort­li­che tref­fen müs­sen, um sich selbst zu schüt­zen.

Quel­le: „Um­gang mit kal­ten Brand­stel­len (VdS 2217)“

  • In­for­mie­ren Sie um­ge­hend Ih­ren Ver­si­che­rer (ggf. Ver­si­che­rungs­mak­ler) über den ein­ge­tre­te­nen Scha­den und nut­zen Sie sei­ne Er­fah­rung und Un­ter­stüt­zung.
  • Stim­men Sie al­le wei­te­ren Maß­nah­men mit Ih­rem Ver­si­che­rer (ggf. Ver­si­che­rungs­mak­ler) und mit ih­rer Haus­ver­wal­tung bzw. Ih­rem Ver­mie­ter ab, um mög­li­che Nach­tei­le bei der Scha­den­re­gu­lie­rung zu ver­mei­den!
  • Für Be­ge­hun­gen und Hand­lun­gen in ver­schmutz­ten Be­rei­chen (s. hier­zu auch Ab­schnitt Sa­nie­rungs­maß­nah­men) emp­feh­len wir haus­halts­üb­li­che Schutz­maß­nah­men (z. B. Schutz­hand­schu­he, Ein­mal­an­zug).
  • Neh­men Sie Ver­sor­gungs­ein­rich­tun­gen wie z. B. Strom, Hei­zung, Kli­ma­an­la­ge, Gas und Druck­luft bei Schä­di­gung oder Ver­dacht auf (Teil-) Schä­di­gung au­ßer Be­trieb und si­chern Sie die­se ge­gen Wie­der­in­be­trieb­nah­me!
    • Brand­fol­ge­pro­duk­te oder an­ge­schmor­te Ka­bel kön­nen Kurz­schlüs­se ver­ur­sa­chen!
  • Neh­men Sie die­se An­la­gen erst dann wie­der in Be­trieb, wenn sie fach­män­nisch über­prüft und ggf. ge­rei­nigt wor­den sind!
  • Füh­ren Sie kei­nes­falls Funk­ti­ons­tests von Ge­rä­ten oder An­la­gen durch!
  • Do­ku­men­tie­ren Sie das Scha­den­bild (z. B. durch Fo­tos und Skiz­zen)!
  • Si­chern Sie die Scha­den­stel­le ge­gen un­be­fug­tes Be­tre­ten, sper­ren Sie ggf. ge­fähr­li­che Scha­denbe­rei­che ab!
  • Be­tre­ten Sie die er­kal­te­te Brand­stel­le erst nach
    • Prü­fung der Ein­sturz­ge­fahr und ggf. ent­spre­chen­der Si­che­rung,
    • Ab­küh­lung auf Um­ge­bungs­tem­pe­ra­tur,
    • Frei­ga­be durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de (Bau­be­hör­de/Feu­er­wehr/Kri­mi­nal­po­li­zei) so­wie
    • aus­rei­chen­der Durch­lüf­tung!
  • Ver­hin­dern Sie die Aus­brei­tung von Lösch­was­ser und an­de­ren Flüs­sig­kei­ten! Neh­men Sie Lösch­was­ser auf und ver­hin­dern Sie ei­nen Ein­tritt in die Ka­na­li­sa­ti­on!
  • Ver­mei­den Sie ei­ne Ver­tei­lung der Brand­ver­schmut­zun­gen in die vom Brand nicht be­trof­fe­nen Be­rei­che, z. B. durch fol­gen­de Maß­nah­men:
    • Fens­ter öff­nen und Tü­ren schlie­ßen;
    • Rei­ni­gung der Schu­he, z. B. Fu­ß­ab­tre­ter, feuch­te Lap­pen vor den Tü­ren;
    • Ab­de­cken der ver­schmutz­ten Fußbö­den.
  • Ver­mei­den Sie Fol­ge­schä­den (z. B. Kor­ro­si­on)!
  • In Ab­stim­mung mit Ih­rer Ver­si­che­rung soll­ten Sie
    • die Luft­feuch­tig­keit sen­ken (durch Lüf­ten, Trock­nen etc.),
    • trans­por­ta­ble Ge­gen­stän­de aus dem Scha­den­be­reich ent­fer­nen (Kon­ta­mi­na­ti­ons­ge­fahr bislang nicht be­trof­fe­ner Be­rei­che) so­wie
    • das Ob­jekt ge­gen Re­gen­was­ser si­chern (z. B. Not­dach, Pla­nen)!
  • Neh­men Sie kei­ne Arz­nei- und Le­bens­mit­tel mehr zu sich, die dem Brand­rauch oder der Brandhit­ze aus­ge­setzt wa­ren! Bit­te ent­sor­gen Sie die­se sach­ge­recht!
  • Die wei­te­re Pla­nung der Auf­räum- und Rei­ni­gungs­ar­bei­ten füh­ren Sie bit­te nur in Ab­spra­che mit den Re­gu­lie­rungs­be­auf­trag­ten Ih­rer Scha­den­ver­si­che­rung, oder durch ei­nen vom Ver­si­che­rer be­auf­trag­ten ge­eig­ne­ten Sach­ver­stän­di­gen (z. B. für Ge­bäude­schä­den, In­ven­tar­schä­den, Schä­den an tech­ni­schen An­la­gen, Sta­tik oder che­mi­sche Belas­tun­gen) durch.

Sie soll­ten bit­te nur bei klei­nen Brand­schä­den im pri­va­ten Be­reich mit räum­lich eng be­grenz­ter Ausdeh­nung (ca. 1 m²) und mi­ni­ma­ler Brand­ver­schmut­zung (z. B. Brand ei­nes Pa­pier­korbs, Kerz­en­gestecks oder ei­ner Koch­stel­le) selbst tä­tig wer­den. In die­sen Fäl­len emp­feh­len wir haus­halts­üb­li­che Schutz­maß­nah­men (z. B. Schutz­hand­schu­he, Ein­mal­an­zug). Bei dar­über hin­aus­ge­hen­den Brand­schä­den emp­feh­len wir in Ab­stim­mung mit Ih­rer Ver­si­che­rung die Ein­schal­tung von Fach­fir­men. Die­se ver­fü­gen über das not­wen­di­ge Fach­wis­sen und ge­eig­ne­te Schutz­aus­rüs­tung. Sie soll­ten sich vor Be­tre­ten der Scha­den­stel­le, z. B. wenn Sie Wert­ge­gen­stän­de ber­gen, eben­falls schüt­zen.
TIPP: Fach­fir­men be­die­nen sich fol­gen­der Schutz­aus­rüs­tung, min­des­tens:

  • Ein­weg-Schutz­an­zug EU-Ka­te­go­rie III, Typ 6;
  • was­ser­dich­te Schutz­hand­schu­he ge­gen me­cha­ni­sche Ge­fähr­dun­gen (EU-Ka­te­go­rie II);
  • ggf. fil­trie­ren­de Atem­schutz­mas­ke P2.

Sie er­hal­ten die­se Schutz­aus­rüs­tung im Fach­han­del, ggf. auch in Bau­märk­ten. Bei aus­ge­dehn­ter oder deut­lich sicht­ba­rer Ver­schmut­zung und bei Brän­den in ge­werb­lich ge­nutzten Be­rei­chen ist ei­ne Sa­nie­rung grund­sätz­lich von ge­eig­ne­ten Fach­fir­men durch­zu­füh­ren, die über qua­li­fi­zier­tes Per­so­nal und ge­eig­ne­te Schutz­aus­rüs­tung ver­fü­gen. Stim­men Sie sich bit­te auch hier mit Ih­rem Ver­si­che­rer ab und klä­ren Sie ei­ne Kos­ten­über­nah­me, be­vor Sie ei­ne Fach­fir­ma be­auf­tragen.

Bei klei­nen Brand­schä­den im Pri­vat­be­reich kön­nen die an­fal­len­den Ab­fäl­le un­sor­tiert über den Restmüll ent­sorgt wer­den, so­fern es sich um haus­halts­üb­li­che Men­gen han­delt. An­sons­ten müs­sen die durch den Brand ent­stan­de­nen Rück­stän­de ge­trennt er­fasst und zur Ab­ho­lung be­reit­ge­stellt wer­den. Ab­fall­tren­nung spart Ent­sor­gungs­kos­ten! Wei­te­re Hin­wei­se zur ord­nungs­ge­mä­ßen Ent­sor­gung kön­nen Sie - so­fern Sie sich nicht ei­nes Sa­nierungs­un­ter­neh­mens für Brand­schä­den bzw. ei­nes Ent­sor­gungs­fach­be­triebs be­die­nen - über den Abfall­be­ra­ter Ih­res re­gio­na­len Ent­sor­gers er­hal­ten. So sind bei­spiels­wei­se Ab­fäl­le aus Brand­er­eig­nis­sen, die brand­ty­pi­sche Ver­un­rei­ni­gun­gen auf­wei­sen, im Re­gel­fall zu­nächst als ge­fähr­li­cher Ab­fall ein­zu­stufen.