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Na­vi­ga­ti­on

Star­ker Ha­fen für star­ke Ret­ter: Neue In­fra­struk­tur für die See­not­ret­ter in Ros­tock-War­ne­mün­de

Pres­se­mit­tei­lung vom 27.05.2025 - Wirt­schaft und Ver­kehr

Mit dem heu­ti­gen Tag wird in Ros­tock-War­ne­mün­de ein wich­ti­ger Mei­len­stein für die See­not­ret­ter und für die ma­ri­ti­me Si­cher­heit an der Ost­see­küs­te ge­fei­ert: Der sa­nier­te und mo­der­ni­sier­te Lie­ge­platz 23 im Al­ten Strom so­wie das neue Be­triebs­ge­bäu­de für den See­not­ret­tungs­kreu­zer AR­KO­NA der Deut­schen Ge­sell­schaft zur Ret­tung Schiff­brü­chi­ger (DG­zRS) wur­den of­fi­zi­ell durch den Ha­fen­se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski, Ha­fen­ka­pi­tän Falk Za­ch­au so­wie DG­zRS-Ge­schäfts­füh­rer Ni­co­la­us Sta­de­ler und Ma­rio Lan­ge, Vor­mann der AR­KO­NA, in Be­trieb ge­nom­men.

„Mit dem Ab­schluss die­ses Pro­jekts über­ge­ben wir nicht nur ei­nen mo­der­nen, leis­tungs­fä­hi­gen Lie­ge­platz – wir set­zen auch ein kla­res Zei­chen für die nach­hal­ti­ge Un­ter­stüt­zung der See­not­ret­ter und den Schutz von Men­schen­le­ben auf See“, be­tont der für das Ha­fen- und See­manns­amt zu­stän­di­ge Se­na­tor Dr. Chris von Wry­cz Re­kow­ski.

Die neue An­la­ge ist auf die An­for­de­run­gen ver­schie­de­ner Klas­sen von See­not­ret­tungs­kreu­zern der DG­zRS aus­ge­legt, bei­spiels­wei­se im Ver­tre­tungs­fall wäh­rend ei­ner Werft­zeit. Die Maß­nah­me stellt die Ein­satz­be­reit­schaft der DG­zRS in War­ne­mün­de lang­fris­tig si­cher. Er­gänzt wird der Lie­ge­platz durch ein neu­es Be­triebs­ge­bäu­de, das im Auf­trag der DG­zRS er­rich­tet wur­de.

Die durch die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock, ver­tre­ten durch das Ha­fen- und See­manns­amt, ver­an­lass­ten was­ser­bau­li­chen Ar­bei­ten zur Mo­der­ni­sie­rung des An­le­gers be­gan­nen im Ok­to­ber 2023 mit dem Rück­bau der al­ten An­la­gen. Be­reits ab No­vem­ber 2023 folg­ten die Ramm­ar­bei­ten für Dal­ben- und Trag­pfäh­le. Im De­zem­ber star­te­ten die Stahl­bau­ar­bei­ten für die Un­ter­kon­struk­ti­on des Stegs, ge­folgt von den Holz­bau­ar­bei­ten ab Fe­bru­ar 2024. Dank rei­bungs­lo­ser Ab­läu­fe und ef­fi­zi­en­ter Ko­or­di­na­ti­on konn­ten die Bau­ar­bei­ten deut­lich vor dem ge­plan­ten Ter­min ab­ge­schlos­sen wer­den – die Ab­nah­me der was­ser­bau­li­chen Ar­bei­ten er­folg­te be­reits im März 2024.

Mit dem Bau des neu­en Be­triebs­ge­bäu­des der DG­zRS konn­te im Ok­to­ber 2024 be­gon­nen wer­den. Die Fer­tig­stel­lung des Funk­ti­ons­ge­bäu­des er­folg­te im Mai 2025.

„Der Er­satz­neu­bau ist not­wen­dig ge­wor­den, weil der in den 1990er Jah­ren er­rich­te­te höl­zer­ne Vor­gän­ger­bau nach jahr­zehn­te­lan­ger Nut­zung ver­rot­tet war. Das Ge­bäu­de ist er­for­der­lich, weil un­ser mas­si­ver, 1904 in Back­stein­bau­wei­se er­rich­te­ter Ret­tungs­schup­pen auf der Mit­tel­mo­le steht, al­so ein er­heb­li­ches Stück ent­fernt“, er­läu­tert DG­zRS-Ge­schäfts­füh­rer Ni­co­la­us Sta­de­ler. Der klei­ne Neu­bau um­fasst ei­nen Werk­statt­be­reich für die War­tung der per­sön­li­chen Schutz­aus­rüs­tung der See­not­ret­ter, ei­ne Nass­zel­le (Du­sche/WC) und ein klei­nes Bü­ro. Die En­er­gie­ver­sor­gung wird durch Pho­to­vol­ta­ik un­ter­stützt.

Wäh­rend der Bau­ar­bei­ten an Lie­ge­platz und Be­triebs­ge­bäu­de hat der See­not­ret­tungs­kreu­zer AR­KO­NA im süd­li­chen Teil des Al­ten Stroms an der Mit­tel­mo­le fest­ge­macht.

Die Ge­samt­kos­ten für den neu­en An­le­ger be­lau­fen sich auf 1,1 Mio. Eu­ro, die die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock trägt. Die Um­set­zung er­folg­te mit Un­ter­stüt­zung re­gio­na­ler Un­ter­neh­men.

Die In­be­trieb­nah­me mar­kiert ei­nen wei­te­ren Schritt zur Stär­kung der ma­ri­ti­men In­fra­struk­tur Ros­tocks – und un­ter­streicht die Be­deu­tung der See­not­ret­ter für die Re­gi­on.

Das See­not­ret­ter-Jahr 2024 in Zah­len:

- 2.967 Men­schen auf Nord- und Ost­see ins­ge­samt Hil­fe ge­leis­tet
- 482 Men­schen aus See­not ge­ret­tet und aus dro­hen­der Ge­fahr be­freit – ins­ge­samt 87.308 seit der Grün­dung 1865
- 1.775 Ein­sät­ze, durch­schnitt­lich 5 pro Tag
- 26 Schif­fe und Boo­te vor dem To­tal­ver­lust be­wahrt
- 900 Hil­fe­leis­tun­gen für Was­ser­fahr­zeu­ge al­ler Art

Über die See­not­ret­ter

Die Deut­sche Ge­sell­schaft zur Ret­tung Schiff­brü­chi­ger (DG­zRS) ist zu­stän­dig für den ma­ri­ti­men Such- und Ret­tungs­dienst auf Nord- und Ost­see. Mehr als 1.000 See­not­ret­ter sind auf 60 Ret­tungs­ein­hei­ten Jahr für Jahr rund 2.000 Mal im Ein­satz – rund um die Uhr, bei je­dem Wet­ter, fi­nan­ziert aus­schlie­ß­lich durch frei­wil­li­ge Zu­wen­dun­gen, oh­ne jeg­li­che staat­lich-öf­fent­li­che Mit­tel in An­spruch zu neh­men. Seit der Grün­dung 1865 hat die DG­zRS mehr als 87.000 Men­schen aus See­not ge­ret­tet oder Ge­fahr be­freit. Schirm­herr der See­not­ret­ter ist der Bun­des­prä­si­dent.