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Na­vi­ga­ti­on

Bren­nen­de Toi­let­ten­häu­ser: Van­da­lis­mus­schä­den an WC-An­la­gen neh­men zu

Pres­se­mit­tei­lung vom 03.02.2025 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Ros­tock will zu­sätz­li­che WC-Stand­or­te eta­blie­ren

Vier Brän­de in drei Wo­chen: Axel Pohl vom Amt für Um­welt- und Kli­ma­schutz be­gut­ach­tet den Scha­den an dem Toi­let­ten­häus­chen am Strand­zu­gang ge­gen­über der Ju­gend­her­ber­ge in War­ne­mün­de. „Die ers­te Brand­mel­dung er­hielt ich am Abend des 2. Ja­nu­ar 2025, die zwei­te ei­nen Tag spä­ter um die Mit­tags­zeit“, sagt er. Die Toi­let­ten­an­la­ge wur­de da­bei so zer­stört, dass ei­ne kurz­fris­ti­ge Re­pa­ra­tur nicht mög­lich ist – auch nicht bis zur dies­jäh­ri­gen Sai­son­er­öff­nung. En­de De­zem­ber 2024 wa­ren be­reits zwei wei­te­re Toi­let­ten­an­la­gen in War­ne­mün­de und Ho­he Dü­ne zer­stört wor­den. Der Van­da­lis­mus an Ros­tocks WC-Häu­sern nimmt zu, weiß Pohl. „Schmie­re­rei­en oder dass zum Bei­spiel Tü­ren mut­wil­lig zer­stört wer­den, ist lei­der kei­ne Sel­ten­heit. Brand­schä­den sind ei­ne neue Di­men­si­on“, ver­deut­licht er.

In der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock gibt es fast 70 öf­fent­li­che Toi­let­ten, nicht al­le sind in kom­mu­na­ler Hand. Durch das Amt für Um­welt- und Kli­ma­schutz wer­den der­zeit 23 öf­fent­li­che Toi­let­ten­an­la­gen be­wirt­schaf­tet. Der städ­ti­sche Ei­gen­be­trieb Tou­ris­mus­zen­tra­le Ros­tock & War­ne­mün­de (TZ­RW) küm­mert sich zu­sätz­lich um drei grö­ße­re An­la­gen. Die Rei­ni­gung der An­la­gen über­nimmt die Stadt­ent­sor­gung Ros­tock, in der Sai­son bis zu drei­mal täg­lich.

Zu den im De­zem­ber be­schä­dig­ten An­la­gen zählt auch die an der Vog­tei. Wer hier der­zeit sein Ge­schäft ver­rich­ten möch­te, steht vor ei­nem Ab­sperr­band. Her­ren müs­sen auf die bar­rie­re­freie Toi­let­te aus­wei­chen, weil im De­zem­ber des ver­gan­ge­nen Jah­res das ent­spre­chen­de WC durch Un­be­kann­te de­mo­liert wur­de. Ver­mut­lich wur­de ein il­le­ga­ler Feu­er­werks­kör­per ge­nutzt, hei­ßt es von Sei­ten der Tou­ris­mus­zen­tra­le. Die Toi­let­ten­an­la­ge stammt aus dem Jahr 1998 und wur­de zu­letzt 2018 in­stand­ge­setzt. Nun soll der Stand­ort bis zur be­vor­ste­hen­den Sai­son kom­plett er­neu­ert wer­den. Van­da­lis­mus­pro­ble­me sei­en der TZ­RW be­kannt, ein ge­rin­ge­rer fünf­stel­li­ger Be­trag wer­de pro Jahr für die Be­sei­ti­gung aus­ge­ge­ben. So ei­nen gro­ßen Scha­den wie der Jet­zi­ge hät­te es je­doch in der Ver­gan­gen­heit noch nie ge­ge­ben.

In die­sem Jahr wird die Stadt drei zu­sätz­li­che WC-Stand­or­te und drei Tro­cken­toi­let­ten-Stand­or­te er­schlie­ßen, die spä­tes­tens 2026 in Be­trieb ge­hen. Je nach Grö­ße und Stand­ort­be­din­gun­gen in­ves­tiert die Ver­wal­tung bis zu 300.000 Eu­ro für ei­ne WC-An­la­ge. Die Kos­ten für Tro­cken-WC’s lie­gen bei rund 80.000 Eu­ro. Für die Be­sei­ti­gung von Van­da­lis­mus­schä­den wen­det das Amt für Um­welt- und Kli­ma­schutz jähr­lich mehr als 20.000 Eu­ro auf – für klei­ne­re Schä­den, für die kei­ne Ver­si­che­rung auf­kommt. „Glück­li­cher­wei­se sind wir in den meis­ten Fäl­len ver­si­chert“, sagt Axel Pohl, der je­den Van­da­lis­mus-Fall zur An­zei­ge bringt. „Der oder die Tä­ter kön­nen lei­der in den sel­tens­ten Fäl­len er­mit­telt wer­den“, be­dau­ert er.

„Sau­be­re öf­fent­li­che Sa­ni­tär­an­la­gen sind in ei­ner Gast­ge­ber­stadt wie Ros­tock selbst­ver­ständ­lich. Des­halb in­ves­tie­ren wir Jahr für Jahr in neue An­la­gen, die schnell und kom­for­ta­bel zu er­rei­chen sind“, weiß Dr. Ute Fi­scher-Gä­de, Ros­tocks zu­stän­di­ge Se­na­to­rin für Stadt­pla­nung, Bau, Kli­ma­schutz und Mo­bi­li­tät. Sie setzt des­halb auf den Aus­bau der ent­spre­chen­den In­fra­struk­tur. Bis­her sind die WC-An­la­gen da­her vor al­lem an Stand­or­ten mit tou­ris­ti­scher Aus­rich­tung, al­so im Stadt­zen­trum, in War­ne­mün­de und Mark­gra­fen­hei­de. Ei­ne Stand­ort­ana­ly­se hat er­ge­ben, dass das An­ge­bot auch an an­de­ren Or­ten nö­tig ist, zum Bei­spiel in Parks, in der Nä­he von stark fre­quen­tier­ten Spiel­plät­zen oder im Ros­to­cker Stadt­ha­fen. „Mut­wil­li­ge Zer­stö­rung und Van­da­lis­mus ge­hö­ren lei­der zum All­tag. Wir kön­nen nur hof­fen, dass in Zu­kunft pfleg­lich mit den An­la­gen um­ge­gan­gen wird“, so der Ap­pell der Se­na­to­rin.


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