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Tag des offenen Denkmals am 8. September 2024

Pressemitteilung vom 02.09.2024 - Kultur, Freizeit, Sport / Umwelt und Gesellschaft

Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte

Der Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September 2024, steht unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“.

Wahrzeichen beschreiben oftmals einzigartige Bauten, die einen Ort prägen und als Sehenswürdigkeiten in Erinnerung bleiben. Indem sie für ein bedeutendes, historisches Ereignis stehen, das Stadtbild prägen oder weithin sichtbar sind, werden sie zum Symbol.
So wie die sieben Türme des Rostocker Rathauses, die seit Jahrhunderten das politische und kulturelle Zentrum der Stadt markieren.

Der weithin sichtbare Turm der Petrikirche diente früher den Seefahrern als Ansteuerungsziel und ist auch heute noch ein eingetragenes Seezeichen, an dem sich die Seeleute schon von Weitem orientieren können. Das Kröpeliner Tor wurde nicht nur zu Verteidigungszwecken erbaut, sondern sollte schon von Ferne vom Reichtum der Hansestadt künden. Der Hellingkran ist ein Zeitzeuge des Schiffbaus auf der ehemaligen Neptunwerft. Von vielen Punkten der Kröpeliner-Tor-Vorstadt sichtbar, ist er zu einem Wahrzeichen dieses Stadtteils geworden und wird auf zahlreichen Fotos und Grafiken verewigt. Die Kunsthalle Rostock geht mit dem umgebenden Park und dem Schwanenteich eine beeindruckende Symbiose ein. Der einzige Museumsneubau mit Sammlungsbestand der DDR ist vor Kurzem saniert worden unter Wahrung des originalen Entwurfes, der unter skandinavischem Einfluss entstand.

Während diese Bauwerke eine weiträumige Wirkung entfalten, schaffen auch die anderen Gebäude, die zum Tag des offenen Denkmals geöffnet sein werden, eine besondere Identifikation mit ihrer Umgebung. Es gibt viel zu entdecken.

Auftaktveranstaltung am Vorabend
Sonnabend, 7. September 2024

19 Uhr
Hochschule für Musik und Theater, Beim St.-Katharinenstift 8

Traditionelles Benefizkonzert des Ortskuratoriums Rostock und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) gemeinsam mit der HMT zugunsten der Sanierung der Rostocker Marienkirche mit dem Streichquartett der Klasse von Prof. Susanne von Rahden und den Solist*innen Muxiang Zhang – Violine; Aylin Ewert – Violine; Georg Stegmeyer – Viola und Lara Sy – Violoncello. Es werden Werke von Haydn, Mendelssohn und Prokofiev geboten.

Karten gibt es bei den üblichen Vorverkaufskassen und an der Abendkasse; Eintritt: 15 Euro zzgl. VVK-Gebühr.

Das Franziskanerkloster, Katharina von Alexandria geweiht, entstand Mitte des 13. Jahrhunderts und wurde infolge der Reformation aufgelöst. Beim großen Stadtbrand 1677 wurde die Kirche fast vollständig zerstört, nur der Chor und einige Mauerreste des Mittelschiffs blieben erhalten. Später nutzte man die Gebäude als Waisenhaus, Schule, Zuchthaus, Lazarett, Irrenanstalt, Schule und zuletzt bis 1990 als Altenheim. Von 1998 bis 2001 wurde die historische Klosteranlage saniert, erweitert und wird seitdem von der HMT genutzt. Heute ist sie eine begehrte Hochschule. Etwa 500 Studierende aus 42 Nationen erhalten hier ihre künstlerische Ausbildung.

Programm
Sonntag, 8. September 2024

Rathaushalle, Neuer Markt 1
10 bis 14 Uhr
- 10 und 12 Uhr: Vorträge zu den archäologischen Ausgrabungen hinter dem Rathaus mit dem Archäologen Dr. Jörg Ansorge
- Ausstellung zum historischen Rathaus und zur Rathauserweiterung

Auf der Fläche für die Rathauserweiterung nutzen seit 2023 die Archäologen die einmalige Gelegenheit, den geschichtsträchtigen Boden wissenschaftlich zu untersuchen. Im Mittelpunkt der Vorträge stehen die derzeit vorhandenen umfangreichen Erkenntnisse aus den kartierten, historischen Zeitschichten. Über die besonderen Funde, wie etwa die Valencianische Lüsterware, den außergewöhnlich gut erhaltenen Lederschuh und das Fluch-Täfelchen wird in den Vorträgen berichtet. Die Ausstellungen zum historischen Rathaus und zur Rathauserweiterung schlagen den Bogen von der Historie in die Zukunft.

Historische Schaltstation „Wallstation“, Großer Katthagen 16
- 12.30, 14 und 15 Uhr: Führungen und Erläuterung der historischen Schalttechnik

Die Schaltstation wurde in den 1950er Jahren zur Versorgung der Innenstadt errichtet. Die historische Schalttechnik von damals ist heute noch zu bewundern und kann ohne Probleme ausprobiert werden, da sie inzwischen stromlos ist. Für die aktuelle Stromversorgung sind nur noch kleine kompakte Anlagen erforderlich.

Zeecksche Villa, August-Bebel-Str. 55
14 bis 17 Uhr
- Besichtigung von Teilbereichen

Die Villa wurde 1909 für die Kaufmannsfamilie Zeeck errichtet, der das im II. Weltkrieg zerstörte gleichnamige Kaufhaus in der Kröpeliner Straße gehörte. Der renommierte Architekt Paul Korff gestaltete die Villa als zweigeschossigen Putzbau mit hohem Walmdach. Die Fassade wird durch vielfältigen bauplastischen Schmuck aus Betonwerkstein belebt. Wesentliche Bestandteile der Innenausstattung sind weitestgehend erhalten. Die gesamte Villa wurde vor Kurzem denkmalgerecht saniert. Befunde zur primären Gestaltung bildeten dabei die Grundlage zu den aufwendigen Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten.

Kuhtor, Hinter der Mauer 2
10 bis 17 Uhr
- Besichtigung
- Fotoausstellung zur Geschichte des Kuhtors
- Fotoausstellung „Unterwegs“ von Christoph Meyer und Daniela Malchow
- Klaviermusik „Improvisation - von regionalem Liedgut bis Jazz“ mit Helmfried Günther
- Information zu Mediation und Fortbildung
- Kaffee, Tee und Kuchen

1262 erstmals urkundlich erwähnt, ist das Kuhtor das älteste Stadttor Rostocks. Auf quadratischem Grundriss erhebt sich der dreigeschossige Backsteinbau mit einer spitzbogigen Durchfahrt. Ursprünglich war es der südliche Stadteingang, bald jedoch ging diese Funktion an das Steintor über. Seit dem 15. Jahrhundert diente das Tor nur noch dem Austrieb städtischen Viehs, später als Gefängnis und Wohnhaus. Im II. Weltkrieg stark zerstört, beherbergt es heute eine Mediationsstelle mit Beratungen und Fortbildungen zur Konflikt- und Problemlösung.

Petrikirche, Bei der Petrikirche 1
10 bis 17 Uhr
- 11 bis 12 Uhr Gottesdienst
- etwa gegen 12 Uhr Kuratorenführung mit Dr. Veronika Mertens durch die Graphik-Ausstellung „Haltung“
- Besichtigung
- Turmbesteigung gegen eine Spende
- Ausstellung aus der Grafiksammlung der Nordkirche „Haltung“

„Haltung“ zu zeigen ist immer wieder gefragt. In der Ausstellung werden exemplarisch Positionen gezeigt, die sich durch ihr engagiertes Handeln in einer gefährdeten Welt definiert haben. Es sind Werke u.a. von Käthe Kollwitz, Ernst Barlach und Joseph Beuys zu sehen. Als zeitgenössische Position führen Leihgaben der Künstlerin Ramona Seyfahrt in die Gegenwart.

Die Basilika stammt aus dem 14. Jahrhundert. Im II. Weltkrieg verlor sie den Turm und brannte aus. Danach erfolgte der schrittweise Wiederaufbau, der 1995 mit dem Aufsetzen des Turmhelms im Wesentlichen abgeschlossen wurde. Der imposante, insgesamt 117 m hohe Turm der Petrikirche diente nicht nur dem Ruhme Gottes und der Stadt, sondern war und ist auch heute noch ein eingetragenes Seezeichen, an dem sich die Seefahrer schon von Weitem orientieren können.

St.-Marien-Kirche, Bei der Marienkirche 3
9.30 Uhr Gottesdienst
10.30 bis 17 Uhr offene Kirche
- Ausstellung aus der Graphiksammlung der Nordkirche „Haltung“
- Informationen der Fördervereine
- Traditionelles Handwerk zum Ausprobieren
- Aktivitäten für Erwachsene und Kinder
- Musik auf der offenen Bühne vor der Kirche
- ca. 10.30 Uhr: Kuratorenführung mit Dr. Veronika Mertens durch die Graphik-Ausstellung „Haltung“
- ab 11 Uhr: regelmäßige Führungen auf den Turm, in die Gewölbe, zur Orgel, an der Astronomischen Uhr, durch die Kirche allgemein
(Anmeldung zu den Führungen in der Kirche sind erforderlich. Zeitplan und genauere Informationen auf www.marienkirche-rostock.de)
- 11.30 Uhr: Führung Astronomische Uhr; Erläuterungen zu ihrer Geschichte, ihrem Aufbau und ihren Anzeigen von Prof. Dr. Manfred Schukowski. Der Vortrag wird mit dem Apostelumgang um 12 Uhr seinen Abschluss finden.
- Im Anschluss erfolgt die Vorstellung einer Neuveröffentlichung von Prof. Dr. Schukowski. Unter dem Titel „Von einem unerwarteten Gewinn bei der Beschäftigung mit Astronomischen Uhren“ wird der Verfasser gemeinsam mit dem Verleger Thomas Helms diese Schrift erstmals der Öffentlichkeit vorstellen.

Die Rostocker St.-Marien-Kirche wird in einer Urkunde von 1232 erstmals als Pfarrkirche einer selbständigen Siedlung erwähnt. Sie gilt als ein Hauptwerk der Norddeutschen Backsteingotik. Nach mehreren Bauphasen wurde sie erst im 15. Jahrhundert vollendet. Eine ursprünglich geplante Doppelturmanlage wurde nicht fertiggestellt. Die Marienkirche verfügt über eine überaus reiche Ausstattung. Besonders erwähnt sei die Astronomische Uhr. 1472 erstmals urkundlich erwähnt, ist sie die weltweit älteste, größtenteils noch im Original erhaltene Monumentaluhr. Täglich per Hand aufgezogen ist sie nach wie vor in Funktion.

St.-Marien präsentiert sich heute als ein im 18. Jahrhundert barock umgestalteter Kircheninnen-raum, der in den letzten Jahrzehnten aufwändig restauriert und rekonstruiert worden ist. Die Gesamtheit der barocken Kirchenausstattung wie z. B. der Hochaltar (1721), die Gestaltung der Westwand mit Fürstenempore (1749-1751) und das Orgelprospekt (1767-1769) sowie die Ausmalung (1723-1725) stellen ein einmaliges Ensemble dar.

Altes Kantorat, Am Ziegenmarkt 4
12 bis 15 Uhr
- Besichtigungen: „(Ein-)Blick ins Haus“

Der Ziegenmarkt stellt einen der ältesten Plätze der mittelalterlichen Mittelstadt dar und trägt seinen Namen vom dort stattgefundenen Viehhandel. Das Kirchhaus erstand vermutlich im späten 16. Jahrhundert, auf Fragmenten eines Vorgängerbaus aus dem 13. Jahrhundert. Ein Zier-anker weist auf Umbauten um 1731 hin. Der Anbau einer Fachwerk-Bude erfolgte Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Gebäude ist immer zu kirchlichen Zwecken genutzt worden, nach umfangreichen Sanierungsarbeiten derzeit durch die Evangelische Akademie der Nordkirche. Die denk-malgerechte Sanierung mit nur geringen Veränderungen der Bausubstanz erlaubt einen aufschlussreichen Blick in die Geschichte. Die große Diele ist wie schon im Mittelalter das Zentrum des Hauses. Jetzt wird sie für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt.

Kulturhistorisches Museum Rostock, Kloster zum Heiligen Kreuz, Klosterhof 7
10 bis 18 Uhr, Eintritt frei
- Besichtigung
- Dauerausstellung „Stadtgeschichte“
- aktuelle Ausstellung „ICH, CHRISTIAN I. LOUIS, Der Rostocker Große Atlas und ein Bild von der Macht.“
- 11 Uhr: Führung durch die Dauerausstellung Stadtgeschichte "Rostock. 1200 bis 1850"
- 14 Uhr: Führung durch die Sonderausstellung „ICH, CHRISTIAN I. LOUIS, Der Rostocker Große Atlas und ein Bild von der Macht.“

Der Rostocker Große Atlas ist einer von drei so genannten ‚Riesenatlanten‘, die im 17. Jahrhundert im Verlag des berühmten niederländischen Kartographen und Kupferstechers Joan Blaeu (1596-1673) entstanden. Das drittgrößte Buch der Welt misst 1,66 m x 1,02 m. Es enthält 32 aufwändig gestaltete Karten und ist damit eine der bedeutendsten Quellen für die Geowissenschaften sowie die Geistes- und Kulturwissenschaften. Das bedeutende und nicht nur wegen seiner Größe beeindruckende Buch wird aus konservatorischen Gründen nur selten ausgestellt.

Das Kloster wurde 1270 als Zisterzienser-Nonnenkloster gestiftet. Der Orden der Zisterzienser war damals europaweit organisiert, gestalterische Ideen wurden intensiv ausgetauscht. Besondere Beziehungen hatte das Kloster zum dänischen Königshaus. Es ist die einzige weitestgehend erhaltene Klosteranlage in Rostock und seit 1980 Sitz des Kulturhistorischen Museums.

Ehemalige Ausspanne, Beginenberg 2
10 bis 17 Uhr
- Ausspanne(n) bei Maria Pistor
- Ausstellung: Diana Stutzke
- Kunst, Kultur. Kulinarisches, Flohmarkt

Hier haben Reisende früher ihre Pferde ausspannen und versorgen können sowie ein Nachtlager gefunden, daher stammt die Bezeichnung „Ausspanne“. Der Gewölbekeller ist datiert auf die Zeit um 1670.

Hausbaumhaus, Wokrenterstraße 40
10 bis 17 Uhr
- Besichtigung und Führungen
- Informationen zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz und zum Ortskuratorium Rostock
- 11 und 15 Uhr: Vorträge zum Thema „Geschichte des Rostocker Stadthafens in Plänen und Bildern“

Dieser um 1490 errichtete Typ des hanseatischen Kaufmannshauses ist im gesamten Ostseeraum zu finden. Im Innern ist die typische Struktur erhalten geblieben. Der Hausbaum ist ein massiver Eichenstamm, der auf einem eigenen Fundament im Keller steht und die Last der Holzbalkendecke über der Diele trägt. Dadurch entstand im Erdgeschoss eine große Halle mit nur einer Stütze.

Kröpeliner Tor, Kröpeliner Str. 50
10 bis 18 Uhr, Eintritt frei
- Besichtigung
- Ausstellungen: „Dem Bürger zur Ehr - dem Feind zur Wehr. Zur Geschichte der Rostocker Stadtbefestigung vom Mittelalter bis heute“ und „Abgestempelt. Judenfeindliche Postkarten“

Das Kröpeliner Tor ist Teil der Stadtbefestigung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Das ursprüngliche Tor war lediglich zweigeschossig und diente der Verteidigung der Stadt. Im 14. Jahrhundert wurde eine Verstärkung aller Wehranlagen notwendig, so dass auch das Kröpeliner Tor auf sechs Geschosse erhöht wurde, wobei von den frühgotischen Mauern nur ein etwa 10 m hohes Fragment bestehen blieb. Dies ist noch heute an den dunklen, tiefroten Backsteinreihen über dem Granitsockel erkennbar. Schon 1969 erfolgte der Umbau zum Museum. Ab 2005 wurde die Nutzung dem Verein „Geschichtswerkstatt Rostock e.V.“ übertragen. Dessen Mitglieder sorgen mit ihrem haupt- und ehrenamtlichem Engagement zusammen mit interessierten Bürger*innen für die Nutzung und Belebung dieses einzigartigen Stadttores.

Ehemaliges Vereinshaus der „Societät“, seit 1903 Museum, August-Bebel-Str. 1
10 bis 17 Uhr
- Besichtigung
- Maritime Dauerausstellung
- Sonderausstellung „Gold der Ostsee“

Das Gesellschaftshaus wurde 1856/57 nach einem Entwurf des Doberaner Baumeisters C.F.G. Storrer für den Verein „Societät“ errichtet. 1901 von der Stadt erworben, ließ diese es in den Folgejahren durch den Stadtbaudirektor Gustav Dehn zum Kunst- und Altertumsmuseum umbauen. Der gemeinnützige Verein „Societät Rostock maritim e.V.“ hat sich im Jahr 2006 gegründet, um das Gebäude des ehemaligen Schifffahrtsmuseums der Hanse- und Universitätsstadt Rostock den Besucher*innen als Informations-, Bildungs- und Begegnungsstätte weiterhin zugänglich zu machen.

Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssi-cherheit, Grüner Weg 5
10 bis 16 Uhr
- Besichtigung und Informationen
- Dauerausstellung
- Sonderausstellungen „Über die Ostsee in die Freiheit“ und „60 aus 40. Protest, Opposition und Verweigerung im ehemaligen Bezirk Rostock“
- 11 Uhr: Stadtteilführung

Die ehemalige Haftanstalt im Grünen Weg entstand Ende der 1950er Jahre im Rahmen der Errichtung des Komplexes der Stasi-Bezirksverwaltung zwischen August-Bebel-Straße, Augustenstraße, Hermannstraße und Grüner Weg. Von 1960 bis 1989 inhaftierte die Staatssicherheit der DDR dort rund 4.900 Frauen und Männer aus überwiegend politischen Gründen. Die Inhaftierten mussten im Durchschnitt vier bis sechs Monate Untersuchungshaft mit ständigen Verhören und unter starker Isolation über sich ergehen lassen, bis sie durch ein Gericht formal abgeurteilt und in eine Strafvollzugseinrichtung verlegt wurden.

Die Stadtteilführung um 11 Uhr widmet sich dem Themenkomplex „Stasi im Quartier: Auf Spurensuche in der Steintor-Vorstadt“ und findet in Kooperation mit dem Stasi-Unterlagen-Archiv Rostock statt.

Ehemaliges Wohnhaus, Koßfelderstraße 11  - ANGEBOT ENTFÄLLT AUF GRUND VON KRANKHEIT
10 bis 12.30 Uhr
- Führungen durch das Erdgeschoss des Hauses in kleinen Gruppen (evtl. Wartezeiten)
- Bitte respektieren Sie die Privatsphäre und machen keine Fotos im Haus.

Auf dem Grundstück des barocken Stadtpalais des Bürgermeisters Engel entstand nach einer Teilung im Jahre 1875 das heutige Erscheinungsbild des Hauses. Hinter der wohl proportionierten und doch schlichten Fassade verbirgt sich ein Innenleben, welches in Rostock einmalig ist und den besonderen Denkmalwert ausmacht. Zwischen 1870 und 1910 wurde vom damalige Eigentümer, dem Rechtsanwalt Friedrich Groth, eine wertvolle Innenausstattung zusammengetragen. In seiner Geschlossenheit und handwerklichen Qualität ist diese ein selten gewordenes Beispiel für die traditionsbewussten Wohnansprüche des hanseatischen Bürgertums im späten 19. Jahrhundert.

Hellingkran auf dem ehemaligen Neptun Werft-Gelände, Werftstraße
10 bis 17 Uhr
- Informationsstand
- Führungen durch den Förderverein „Tradition Ostseeschifffahrt e.V. Rostock“

Unter der Typenbezeichnung des Herstellers Neptun PWK 40 wurde der Hellingkran von VTA Leipzig 1976 für die damalige Neptunwerft Rostock, als einer von zwei Kränen, die an der Helling eingesetzt wurden, gebaut und aufgestellt. Die beiden Kräne dienten der Werft um vorgefertigte Schiffssektionen zusammenzusetzen, die dann verschweißt wurden. Ende 1991 wurde der Schiffbau an diesem Ort eingestellt. Die Neptunwerft zog daraufhin nach Warnemünde. Das ehemalige Werftgelände wurde seitdem schrittweise umgestaltet. Der Förderverein konnte den Kran übernehmen und vor der Verschrottung retten. Bald kann man auf dem Hellingkran auch heiraten.

Traditionsschiff MS „Dresden“, Schifffahrtsmuseum Rostock, Schmarl Dorf 40
10 bis 18 Uhr, Eintritt frei
- Besichtigung und Präsentationen

11 Uhr: Führung mit ehemaligen Fahrensleuten über das Museumsschiff
11 bis 16 Uhr: Besichtigungsmöglichkeit der Historischen Bootswerft, Seile schlagen, Schmieden
11 bis 16 Uhr: Vorführungen HD-Projekt im Maschinenraum
11 bis 16 Uhr: Vorführungen der Rostocker Hochseefischer vor dem Traditionsschiff
13 und 14 Uhr: Sonderführungen durch die neue Dauerausstellung „Reeder, Ruder, See-mannsgarn“

Das Traditionsschiff MS „Dresden“ liegt am Ufer der Warnow und ist direkt am IGA Park angedockt. Mit seinen 10.000 Tonnen ist der originale Hochseefrachter fast vollständig erhalten und gewährt multimedial Einblicke in die regionale Schiffbau- und Seefahrtsgeschichte. Ein weiteres Highlight ist die Historische Bootswerft, wo traditionelle Handwerksmethoden den Holzschiffbau erlebbar machen.

Kunsthalle Rostock, Hamburger Straße 40
14.30 Uhr: Führung zur Sanierung der Kunsthalle Rostock (2020 bis 2022) mit den Architekten Maik Buttler und Tobias Rosenfeld sowie der Stadtkonservatorin Uta Jahnke

Die Kunsthalle Rostock war der erste und einzige Neubau eines Kunstmuseums mit Sammlungsbestand in der DDR und ist das größte Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst in Mecklenburg-Vorpommern. Der Entwurf des zweigeschossigen Kubus, der im Obergeschoss mit weißem Kunststein verkleidet ist, stammt von Hans Fleischhauer und Martin Halwas und wurde am 15. Mai 1969 eröffnet.

Es werden in regelmäßigen Abständen Werke bedeutender Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland gezeigt. 2018 wurde die Kunsthalle Rostock um ein Schaudepot erweitert. Hier wird der Sammlungsbestand aufbewahrt und bei Führungen zugänglich und sichtbar gemacht.

In den Jahren 2020 bis 2022 erfolgte eine Generalsanierung der Kunsthalle Rostock unter der Federführung der ARGE buttler - matrix architekten. Grundsatz der Sanierung aus denkmalpflegerischer Sicht war neben der Sicherung des historischen Erscheinungsbildes der maximale Erhalt an Originalsubstanz. Seitens des Planungsbüros buttler architekten wurde eine denkmalpflegerische Zielstellung angefertigt, basierend auf einer gründlichen Bestandsaufnahme, die vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege M-V bestätigt wurde.

Beispielhaft erfolgte in enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden die Sanierung der Fassadenplatten aus weißem Kunststein. Eine gründliche Schadenskartierung und ein speziell für die Sanierung dieser Platten konzipiertes Verfahren ermöglichte die Wiederverwendung eines hohen Anteils der Originalplatten.

St.-Johannis Kirche, Tiergartenallee 4
- 14 und 16 Uhr: Führungen durch Kirche und Chorhaus: „Wenn Steine reden könnten!“ - Erläuterungen zur besonderen Baugeschichte der Kirche

Im II. Weltkrieg wurden in Deutschland viele Kirchen zerstört. Um kurzfristig neue Gottesdiensträume zu schaffen, entwickelte der Architekt Otto Bartning ein variables Typenprogramm für das Hilfswerk der evangelischen Kirche. Insgesamt wurden in Ost- und Westdeutschland 43 der so genannten Notkirchen errichtet. Alle haben die vorgefertigten Holzbinder gemeinsam, die das tragende Gerüst bilden und den Innenraum prägen. Unter tatkräftigen Hilfe der Gemeindemitglieder wurden die Außenwände aus ortüblichen Materialien, oft Trümmersteinen, errichtet. In Rostock waren es Klosterformziegel der teilzerstörten Jakobikirche. Nach der Grundsteinlegung am 12. Juni 1949 erfolgte am 17. September 1950 die Weihe. Im Jahre 2017 wurde daran angrenzend das Chorhaus errichtet und bildet mit der Kirche ein qualitätsvolles Ensemble, das sich harmonisch in die Parklandschaft einfügt.

Rundgang Reutershagen
- „Stein, Gips, Beton - Wohnungsbau der 1950er Jahre in Rostock-Reutershagen“,
Entdecken Sie mit dem Bauhistoriker Dirk Kaden den Stadtraum sowie die Architektur und Baudenkmale dieses Stadtteils.
Start: 11 Uhr, Treffpunkt: Vorplatz Eingang Kunsthalle Rostock, Hamburger Str. 40, Dauer: ca. zwei Stunden

In Reutershagen begann Rostocks komplexer und industrieller Wohnungsbau. Die Siedlungen, Bauten und Baudenkmale hier sind städtebauliche und architektonische Zeitzeugen der Geschichte. Mit Start und Ziel des Rundgangs an der Kunsthalle Rostock (1967-1969, E. Kaufmann, H. Fleischhauer, M. Halwas, Baudenkmal) werden u. a. die „Gipssiedlung“ (1951-1953) und die Wohngebiete Reutershagen I (1953-1957) und II (1957-1961) erkundet. In der Walter-Stoecker-Straße befindet sich der „Bandladen“ (1958/59, Baudenkmal).

Heimatmuseum Warnemünde, Alexandrinenstr. 31
10 bis 17 Uhr, Eintritt frei
- Besichtigung
- aktuelle Sonderausstellung „Faszination Schifffahrt - Schiffsbilder und -modelle“
- Dauerausstellung zum Leben und Arbeiten in Warnemünde

Es werden einzigartige Einblicke in die Wohnverhältnisse einer Warnemünder Familie um 1900 gewährt; auch vom Leben an der Küste, der Fischer und Lotsen sowie über das Badeleben und die Erfindung des Strandkorbs wird informiert.

Das in einem typischen Warnemünder Fischerhaus von 1767 untergebrachte Heimatmuseum lädt in diesem Jahr zum Thementag „Archäologie“ ein. Als kompetente Ansprechpartner geben Mitglieder der Vereine „Gesellschaft für Schiffsarchäologie e.V.“ und „Freundeskreis Archäologisches Landesmuseum M-V e.V.“ gern Auskunft über ihre Tätigkeit und zu den von ihnen mitgebrachten Objekten.

Edvard-Munch-Haus, Am Strom 53
10 bis 17 Uhr, Eintritt frei
- Führungen

Das Haus Am Strom 53 als das „Edvard-Munch-Haus“ zu bezeichnen, heißt zwei bedeutende Phasen hervorzuheben: die sechzehn Monate von 1907 bis 1908, als der norwegischen Künstler, Edvard Munch, in diesem Haus lebte und arbeitete, und die letzten 26 Jahre, seit denen das Gebäude als Kunstinstitution und Künstlerresidenz dient.

Das Edvard-Munch-Haus ist ein „Wahr-Zeichen“. Was aber wahr ist, will ergründet und interpr-tiert sein. Wir suchen nach vielfältigen Stimmen, die im heutigen Edvard-Munch-Haus eingebettet sind. Von den besonderen Eigentumsformen der einst dort lebenden Fischerfamilien, über die Auswirkungen des Tourismus und der Dampflokomotive auf ihre Fassade, die langwierigen Konflikte einer ehemaligen Bewohnerin mit dem Rostocker Stadtamt, bis hin zur Biographie des Birnbaums, der heute sterbend im Garten des Hauses steht und der perspektivisch durch einen neuen Birnbaum, einen Abkömmling des alten, ersetzt werden soll.

Evangelisch-Lutherische Kirche Warnemünde, Kirchenplatz 14
10 bis 17 Uhr
- Kirchen- und Orgelführungen sowie Orgelkonzerte über den Tag verteilt
- Kaffee und Kuchen
- kleiner Basar
- 10 Uhr: Gottesdienst
- etwa 11.30 Uhr: Besichtigung Kirche und Turm mit Kirchenglocken und Uhrwerk, der Kirchturmuhr mit herrlichem Blick über Warnemünde

Der neugotische Backsteinbau auf kreuzförmigem Grundriss wurde 1866 bis 1871 nach den Entwürfen des Landbaumeisters Friedrich Wilhelm Wachenhusen aus Rostock fertig gestellt. Die Ausstattung wurde in großen Teilen von der alten Warnemünder Kirche übernommen, die unweit am Alten Strom stand. Der gotische Schnitzaltar eines unbekannten Danziger Meisters von vor 1475 wurde kürzlich umfangreich restauriert. Etwa auf die gleiche Zeit ist die Statue des Heiligen Christophorus mit dem Christuskind auf der Schulter datiert. Er gilt als Schutzpatron der Schiffer, Flößer und aller Reisenden sowie als Retter aus der Wassernot.

Kirche Biestow, Am Dorfteich 13
10 Uhr: Familiengottesdienst mit der Gemeindepädagogin Barbara Brede,
11 bis 17 Uhr: offene Kirche - Mitglieder des Fördervereins Kirchensemble Biestow e.V. stehen zum Gespräch zur Verfügung.
11.15 Uhr: Orgelführung mit Wolfram Hausberg
ab 11.30 Uhr: kleine Stärkung im Turmraum
12 Uhr: Turmführung „Stufenzählen bis zum Angelus-Geläut“
13 Uhr: Turmführung „Im Gespräch mit dem Kirchturmhähnchen“
14 Uhr: Turmführung „Zu Besuch bei der alten Dame T.“
16.30 bis 17 Uhr: Orgelmusik von Wolfram Hausberg, die den Tag beschließt

1298 wurde die Dorfkirche mit eingezogenem Chor und Nordsakristei in Feldstein sowie quadratischem Westturm mit achteckigem Helm von 1912 geweiht. Erwähnenswert ist neben dem hölzernen Kruzifix von 1420 auch die wertvolle Friese-Orgel von 1870.

Aktuelle Ergänzungen (noch nicht im Flyer enthalten):

Zeitzeugen-Stadtteilrundgang Lichtenhagen
Treffpunkt: 14 Uhr auf dem Lichtenhäger Brink/ Ecke Güstrower Str.

Die mehrteilige Springbrunnenanlage in Lichtenhagen ist Bestandteil des geschützten Hauptgrünraum im Wohngebiet, welcher zudem mehrere Plastiken enthält und Denkmalstatus besitzt. Auf einer Strecke von etwa 600 Metern werden während eines einstündigen Spaziergangs über die Entstehung dieses Gebiets von einer der Erschafferinnen sowie einer kunstsachverständigen Person interessante Hintergrundinformationen vermittelt.

Weitere Zeitzeugen sind willkommen, möglichst mit vorheriger Ankündigung unter:
E-Mail: denkmaltag@online.de oder Tel. 0381 87397521.

Zeitzeugen-Stadtteilrundgang Evershagen

Treffpunkt: 15.30 Uhr an der Wandmalerei „Von der Verantwortung des Menschen“ von Ronald Paris, welche sich an der Rückseite des Einkaufszentrums „Am Scharren“ (Ecke Rückseite Hochhaus Knud-Rasmussen-Str. 9) befindet.

Zeitzeugenrundgang zu Baudenkmälern und öffentlicher Kunst sowie einem besonderen DDR-Bau-Relikt, abschließend zu bzw. durch einen DDR-Kirchenneubau. Auch im neunten Jahr dieser besonderen Rundgänge konnte André Axmann wieder verschiedene Personen aus der Entstehungszeit dieses Stadtteils für eine aktive Teilnahme gewinnen, welche an der Planung sowie am Bau und an der späteren Umgestaltung beteiligt waren.
Der zweistündige Rundgang führt über eine Strecke von etwa zwei Kilometern, unterwegs ist die Gruppe für Nachzügler erreichbar unter Tel. 0176 43026892.


Zusammenstellung: Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen, Telefon +49 381 381-4520
Die einzelnen Veranstalter sind für ihre Veranstaltungen eigenverantwortlich. Sämtliche Daten, Termine und sonstigen Angaben sind mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt, jedoch ohne Gewähr. Änderungen möglich.