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Na­vi­ga­ti­on

Bin­nen­hoch­was­ser

Das Was­ser­haus­halts­ge­setz (WHG) be­schränkt den Be­griff Hoch­was­ser auf Er­eig­nis­se, die von ober­ir­di­schen Ge­wäs­sern aus­ge­hen. Die Ge­fah­ren­po­ten­zia­le der Bin­nen­ge­wäs­ser der Han­se­stadt Ros­tock, das sind die Ober­war­now so­wie zahl­rei­che Bä­che, Grä­ben und Tei­che, sind im Ver­gleich zum Ge­fah­ren¬po­ten­zi­al der Ost­see ge­ring.

Um die tat­säch­li­che Ge­fahr von Über­flu­tun­gen ab­seits der Küs­te zu um­rei­ßen, muss man den Hoch­was­ser­be­griff er­wei­tern. Die­se Über­flu­tun­gen las­sen sich nach Ent­ste­hung und Er­schei­nungs­form wie folgt un­ter­schei­den:

Hoch­was­ser in Flüs­sen tre­ten im­mer dann auf, wenn räum­lich aus­ge­dehn­te, lang an­hal­ten­de Nie­der­schlä­ge teil­wei­se in Ver­bin­dung mit Schnee­schmel­ze die Ab­fluss­men­ge im Ge­wäs­ser so groß wer­den las­sen, dass die­se aus­ufern. Die Was­ser­stands­schwan­kun­gen lie­gen da­bei im Me­ter­be­reich. Auf­grund der an vie­len Ge­wäs­sern vor­han­de­nen Hoch­was­ser­vor­her­sa­ge­sys­te­me las­sen sich der zeit­li­che Ver­lauf und der Höchst­was­ser­stand des Hoch­was­sers gut ab­schät­zen. Hier er­hält die Ver­hal­tens­vor­sor­ge des Ein­zel­nen, auf­grund der vor­han­de­nen Re­ak­ti­ons­zeit, ei­ne be­son­de­re Be­deu­tung bei der Scha­dens­min­de­rung. Selbst­ver­ständ­lich sind auch hier ei­ne gu­te bau­li­che Vor­sor­ge und ei­ne hoch­was­ser­an­ge­pass­te Bau­wei­se er­for­der­lich.

Star­knie­der­schlä­ge sind be­son­ders in den Som­mer­mo­na­ten als Fol­ge von Ge­wit­ter­fron­ten zu be­ob­ach­ten. Star­knie­der­schlä­ge wei­sen die grö­ß­ten Nie­der­schlag­in­ten­si­tä­ten auf, sind räum­lich be­grenzt und ha­ben ei­ne re­la­tiv­kur­ze Dau­er. Be­son­ders Bä­che und Flüs­se mit klei­nen Ein­zugs­ge­bie­ten re­agie­ren mit ei­nem sehr schnel­len An­stieg des Ab­flus­ses und des Was­ser­stan­des. In der Re­gel sind die Re­ak­ti­ons­zei­ten so ge­ring, dass für Er­grei­fen von Schutz­maß­nah­men we­nig bzw. kei­ne Zeit bleibt. Ei­ne prä­zi­se Vor­her­sa­ge ist nicht mög­lich. Des­halb ist zur Scha­dens­min­de­rung ei­ne bau­li­che Vor­sor­ge am Ge­bäu­de be­son­ders wich­tig.

Ka­nal­rück­stau kann so­wohl als Fol­ge von Star­knie­der­schlä­gen als auch als Fol­ge von Hoch­was­ser in Flüs­sen auf­tre­ten. Wer­den Ab­was­ser­ka­nä­le durch zu gro­ße Re­gen­men­gen über­las­tet oder ge­langt Fluss­was­ser oder ho­hes Grund­was­ser in er­heb­li­cher Men­ge in das Ka­nal­sys­tem, kommt es zum Rück­stau im Ab­was­ser­ka­nal. Das über die Haus­an­schluss­lei­tung in die Kel­ler­räu­me ein­strö­men­de Was­ser kann er­heb­li­che Schä­den ver­ur­sa­chen.

Grund­was­ser­an­stieg ist die Fol­ge lang an­hal­ten­der Nie­der­schlä­ge oder Nass­pe­ri­oden im Kli­ma­ge­sche­hen so­wie von aus­ge­dehn­ten Hoch­was­ser­er­eig­nis­sen. Sol­che Hoch­was­ser­er­eig­nis­se füh­ren zu­erst in der Aue spä­ter im Bin­nen­land zu ei­nem Grund­was­ser­an­stieg." 1

1Quel­le: Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Ver­kehr, Bau und Stadt­ent­wick­lung: Hoch­was­ser­schutz­fi­bel – Ob­jekt­schutz und bau­li­che Vor­sor­ge; De­zem­ber 2010