Flächenbilanzierung
Nutzungen des Bodens sind nach dem Bodenschutzgesetz so vorzunehmen, dass von ihnen keine schädlichen Bodenveränderungen ausgehen. Im Bodenschutzkonzept und im Landschaftsplan der Hansestadt Rostock sind für solche Freiflächen wie Parks, Grünflächen, Waldböden, landwirtschaftliche Nutzflächen, Kleingärten und Niedermoore der Erhalt und ihr Schutz vor Versiegelung sowie eine nachhaltige Bewirtschaftung vorgesehen.
In den Jahren 1989, 1995, 2002, 2007 und 2014 sind für das Stadtgebiet Flächennutzungskartierungen auf der Grundlage von Satelliten- und Luftbildern vorgenommen und verglichen worden. Im Ergebnis dieser Kartierung konnte die Flächeninanspruchnahme für die unterschiedlichen Nutzungen und ihr Anteil an der Gesamtfläche ermittelt werden.
Dabei nehmen u.a. die Siedlungsflächen 23%, Wald 26%, Moore und Biotope 16%, landwirtschaftliche Nutzflächen 15% und Wasser 8% der Gesamtfläche von 181,87 km² ein. Die Flächeninanspruchnahme für neue Wohnbebauung und Industrie- und Gewerbegebiete von 1989 - 2014 betrug insgesamt 756 ha. Das bedeutet einen durchschnittlichen Flächenverbrauch von ca. 26 ha pro Jahr für Siedlungs-, Industrie- und Gewerbeflächen. Während im Zeitraum 1989 - 1995 Flächen vorrangig für Industrie und Gewerbe versiegelt wurden, dominierte von 1995-2002 der Eigenheimbau. Zwischen 2002 und 2007 hat der Flächenverbrauch für Industrie und Gewerbe wieder zugenommen. Seit 2007 wurde vorwiegend die innerstädtische Verdichtung, der Ausbau von Eigenheimsiedlungen und ein weiteres Wachstum des Hafens beobachtet werden. Der Versiegelungsgrad der Stadt Rostock beträgt ca. 18%.
Die nächste Aktualisierung der Daten ist in den nächsten 5-7 Jahren geplant.
Durch gezielte Nutzung von Brachflächen für die Ansiedlung von Gewerbe oder Wohnungsbau könnte die Neuinanspruchnahme von Flächen auf der „Grünen Wiese" für Siedlungstätigkeit geringer gehalten werden. Naturnahe Böden werden dadurch geschont und ihre Funktionen erhalten.
Die Daten sind im Geoportal der Hansestadt Rostock (www.geoport-hro.de) unter dem Thema "Natur und Umwelt" einsehbar.