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Kommunale Gemeinschaftsaufgabe (KOGA) - Schwammstadt, Binnenhochwasserschutz und Starkregenvorsorge

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Die KOGA entstand ursprünglich durch die Auswirkungen der Starkniederschläge im Sommer 2011. Dabei wurden die Schwachstellen in einigen Entwässerungssystemen deutlich und gleichzeitig bestand Einigkeit, dass die Lösung der Probleme nur gemeinschaftlich durch alle Beteiligten (Eigner und Betreiber der Gewässer und des Kanalnetzes) erfolgen kann.
Neben konkreten Verbesserungen an den Gewässern wurden seitdem auch viele Grundlagen zur strategischen Planung erarbeitet, zum Beispiel der Integrierte Entwässerungsleitplan13.4 MB.
Ein Meilenstein ist der Bürgerschaftsbeschluss zur Umsetzung des Integralen Entwässerungsleitplans. Auf dieser Grundlage kann in jedem Einzelfall entschieden werden, ob Entwässerungsanlagen und Gewässerausbau im Rahmen der „kommunalen Gemeinschaftsaufgabe Binnenhochwasserschutz“ über die Regelwerke hinaus ausgelegt werden kann und welche Möglichkeiten der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung genutzt werden. Entsprechende Mehrkosten werden im Investitionshaushalt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock eingestellt. Dadurch wird eine nachhaltige Entwässerungsplanung sichergestellt. Einmal jährlich wird über die Ergebnisse im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Ordnung Bericht erstattet. Zudem finden die erforderlichen Abstimmungen aller Partner der Binnenentwässerung zweimal jährlich statt.

Amt für Umweltschutz, Abteilung Wasser und Boden: Tel.: 0381 - 381 7338
Nordwasser GmbH: Tel.: 0381 - 817150
Wasser- und Bodenverband „Untere Warnow-Küste“: Tel.: 0381 - 490 97 68
Warnow-Wasser- und Abwasserverband: Tel.: 0381 - 81715251

Die Regionalen Klimainformationen für Rostock belegen es: auch in Zukunft wird vermehrt mit Starkregenereignissen zu rechnen sein. Grund sind die durch den Klimawandel auftretenden längeren Trockenperioden, mit denen bei gleichbleibender Niederschlagsmenge häufigere und auch stärkere Regenereignisse verbunden sind.

Im Zusammenhang mit Starkregen wird häufig vom „Jahrhundertregen“ oder sogar „Jahrtausendregen“ gesprochen. Diese Begriffe sind schwer einzuordnen und zunehmend unglaubwürdig, insbesondere dann, wenn derartige Ereignisse in kurzem Abstand aufeinander folgen. Für deutlich mehr Klarheit und Transparenz soll ab sofort ein neues Kommunikationsmedium sorgen: der Starkregenindex (SRI). Ähnlich der Richterskala für Erdbeben oder der Beaufortskala für Wind ist der SRI ein Skalensystem, das hilft, Regenereignisse anhand ihrer Auswirkungen zu klassifizieren.

Dabei wird der Starkregen in zwölf Stufen unterschieden: von moderat bis extrem. Die farbliche Darstellung im Index reicht von grün über gelb, orange und rot bis violett. Mit der Skala lassen sich Ereignisse besser einordnen und vergleichen: die zuletzt in Rostock im Sommer letzten Jahres aufgetreten Regenfluten entsprechen einem SRI von 3 (27. August 2019) und einem SRI von 5 (28. August 2019). Der SRI basiert dabei auf umfangreichen, statistischen Daten des Deutschen Wetterdienstes. Die Stufe des Indexes wird aus der Niederschlagsmenge, der Niederschlagsdauer und der statistischen Einordnung des Niederschlages gebildet. Grundsätzlich bleiben Starkregenereignisse hierzulande die Ausnahme: der Schwellenwert für den Starkregen wird selten erreicht.

Weiterführende Informationen erhlaten Sie auf der Seite unseres Partners, der Nordwasser AG: Starkregenberater der Nordwasser AG

Um den Herausforderungen gerecht zu werden, sind umfassende Kenntnisse der vorhanden Gewässer- und Entwässerungsnetze unserer Stadt erforderlich. Deshalb haben alle Akteure der Wasserwirtschaft, wie der Wasser- und Bodenverband „Untere Warnow-Küste“ (WBV), der Warnow-Wasser- und Abwasserverband (WWAV), die damalige Eurawasser Nord GmbH sowie das Amt für Umweltschutz ihr Expertenwissen zusammengetragen. Die Biota GmbH bündelte das Wissen und erarbeitete mittels Niederschalgsabflussmodellierung die nun vorliegenden Kartenwerke. 
Diese Karten zeigen für das ungünstigste Niederschlagsszenario die potentiellen Gefährdungsräume im Stadtgebiet, u.a. wo Senkenlagen sich mit Wasser füllen und sich wild abfließendes Regenwasser seinen Weg sucht. Zudem wurden ausgehend von Gewässer-Einzugsgebiet, Topografie und Rohrleitungsdimension die Haupt- und Nebenentwässerungsachsen der Stadt ausgewiesen. Hier muss ganz besonderes Augenmerk auf die Gewährleistung der hydraulischen Leistungsfähigkeit und einer gedrosselten Zuleitung von Regenwasser in die Achsen gelegt werden.

Die Ergebnisse bilden die Grundlage für eine nachhaltige sowie konzeptionelle Entwässerungsplanung in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Sie ermöglichen es der Umweltverwaltung, komplexe Auswirkungen von Baumaßnahmen im Stadtgebiet schon in den ersten Planungsschritten zuständigkeitsübergreifend zu erkennen.
Neben den Kartenwerken und der erläuternden Broschüre liegt ein Flyer als Checkliste zum Umgang mit Starkregen und Sturmfluten zum Download bereit.
Mit den gewonnenen Erkenntnissen und Partnerschaften kann die kommunale Gemeinschaftsaufgabe „Umgang mit Starkniederschlägen“ genauso zielorientiert wahrgenommen werden, wie die Planung von Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen in Bebauungsplangebieten und städtischen Verdichtungsräumen für durchschnittliche Ereignis

Ziele des konzepionellen Ansatzes sind unter Anderem:

  • Optimierung der Zusammenarbeit einzelner wasserwirtschaftlicher Institutionen (WBV, WWAV/EURAWASSER Nord GmbH, Wasserbehörden Land/Gemeinde)
  • Hochwassermanagementpläne
  • spezielle Gewässerunterhaltungspläne
  • Gewässerausbau in besonders gefährdeten Bereichen (mittel- und langfristig)
  • Optimierung der Leistungsfähigkeit der Schöpfwerke
  • Aufbau eines Pegelnetzes zur fortlaufenden Beobachtung des Abflussverhaltens der Gewässer
  • Anpassung der Bemessungsansätze mit begründeten Zuschlägen

Nicht zuletzt ist eine Sensibilisierung der Bevölkerung für den vorsorgenden Hochwasserschutz notwendig. Die Empfehlungen zur Eigenvorsorge sollten berücksichtigt werden.

Leistungsbeschreibungen aus den Informationsdiensten Mecklenburg-Vorpommern

Dienstleistungen

Arbeitsgruppe Schwammstadt

Die Arbeitsgruppe Schwammstadt setzt sich aus Akteuren der Stadtverwaltung und der Eigenbetriebe der Stadt, des Wasser- und Bodenverbandes, des Warnow Wasser- und Abwasserverbandes, der Nordwasser GmbH und der Universität Rostock (Professur Wasserwirtschaft) zusammen. In regelmäßigen Treffen verschiedener Arbeitsgruppen werden die Grundlagen erarbeitet, um Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen erfolgreich umzusetzen.
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Ausschnitt B-Plan "Kiefernweg"

Forschungsprojekt Koop-N

Seit Februar arbeiten wir gemeinsam mit vielen Partnern an einem vom BMUV geförderten Projekten zur Regenwasserbewirtschaftung auf Freiflächen in Rostock.
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KOOP N Detail