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Tag des offenen Denkmals „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ am 11. September

Pressemitteilung vom 07.09.2022 - Kultur, Freizeit, Sport / Bildung und Wissenschaft

An diesem Sonntag (11. September 2022) öffnen wieder tausende Denkmale in ganz Deutschland ihre Türen. Denkmale sind Zeugen vergangener Geschichten ihrer Bewohner und Erbauer. Ihre Bausubstanz steckt voller Beweismittel. Historische Veränderungen, Ergänzungen und Weiterentwicklungen erzählen viel über ein Bauwerk und seine Bewohner. Der Tag des offenen Denkmals 2022 geht der Frage nach, welche Erkenntnisse und Beweise sich durch die Begutachtung der originalen Denkmalsubstanz gewinnen lassen. Welche Spuren hat menschliches Handeln über die Jahrhunderte hinweg und viele Zeitschichten hindurch hinterlassen. Und welche Schlüsse zieht die Denkmalpflege daraus?

Unter dem Motto „KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz“ lädt der Tag des offenen Denkmals dazu ein, sich auf Spurensuche zu begeben und Geschichte und Geschichten am Denkmal zu ermitteln. Um Kulturspuren am Denkmal systematisch untersuchen zu können, bedarf es Experten, die Spuren und Beweise sicherstellen, Indizien analysieren und Details aufdecken. Dafür arbeiten verschiedene Akteure – Denkmaleigentümer, Denkmalpfleger, Bürgerinitiativen, Restauratoren, Bauforscher, Handwerker, Architekten, Archäologen und Historiker - Hand in Hand. Denn nur durch ausdauernde und kompetente Spurensuche lässt sich die von früheren Generationen geschaffene Baukunst verstehen und an die nachfolgenden Generationen weitergeben.

Auch in Rostock finden Veranstaltungen statt, informiert das Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen.


Auftaktveranstaltung
Vorabend

Sonnabend, 10. September

ehemaliges Franziskanerkloster St.- Katharinen, Beim St.- Katharinenstift 8
Hochschule für Musik und Theater

Konzert 19.00 Uhr im Orgelsaal
Traditionelles Benefizkonzert des Ortskuratoriums Rostock der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) gemeinsam mit der Hochschule für Musik und Theater zugunsten von St. Marien Rostock
Das Franziskanerkloster, Katharina von Alexandria, geweiht, entstand vor der Mitte des 13. Jahrhunderts und wurde infolge der Reformation aufgelöst. Beim großen Stadtbrand im Jahre 1677 wurde die Kirche fast vollständig zerstört, nur der Chor und einige Mauerreste des Mittelschiffs blieben erhalten. Später nutzte man die Gebäude als Waisenhaus, Schule, Zuchthaus, Lazarett, Irrenanstalt und zuletzt bis 1990 als Altenheim. Von 1998 bis 2001 wurde die historische Klosteranlage saniert, erweitert und wird seitdem von der Hochschule für Musik und Theater (hmt) genutzt. Heute ist die hmt eine begehrte Hochschule. Etwa 500 Studierende aus 42 Nationen erhalten hier ihre künstlerische Ausbildung.
Karten bei den üblichen Vorverkaufskassen und an der Abendkasse; Eintritt 15 Euro zzgl. VVK


Sonntag, 11. September 2022

INNENSTADT

Ehemaliger Lokschuppen des früheren Friedrich-Franz-Bahnhofs/Güterbahnhofs mit Drehscheibe, Beim Lokschuppen 20-23
10 - 17 Uhr
Besichtigung und Erläuterungen zur Sanierung

Rostock erhielt 1850 den ersten Eisenbahnanschluss, kurz darauf entstand ein Bahnbetriebswerk mit dem Lokschuppen. Bei dem Lokschuppen, der als technischer Zweckbau auch an vielen weiteren Bahnhöfen, vornehmlich an Kopfbahnhöfen, vorhanden war, handelt es sich um einen halbrunden Fachwerkbau, dessen Grundriss kreissegmentbogenförmig um eine Drehscheibe mit einem Durchmesser von 13 Metern angelegt ist. Diese neue Bauweise eines Ringlokschuppens entwickelte sich aus den Erfahrungen mit den zuvor weit verbreiteten Rundhäusern und stellte eine logische Konsequenz aus den Überlegungen nach Effizienz und Gleisbau dar. Um möglichst raumsparend die Fahrzeuge zur Wartung und Reparatur in die einzelnen Stände einfahren zu können, entstand eine handbetriebene Drehscheibe zum horizontalen Drehen der Schienenfahrzeuge. Von dort führten Strahlengleise zu den einstmals 8 Ständen. Nach umfangreicher Sanierung befinden sich nun 18 Wohnungen im ehemaligen Lokschuppen. Die Drehscheibe soll demnächst ebenfalls saniert werden.

Ehemaliges Vereinshaus der „Societät“, seit 1903 Museum, August-Bebel-Str. 1
10 - 17 Uhr
Besichtigung
Maritime Dauerausstellung
Sonderausstellung: Gold der Ostsee
1856/57 nach einem Entwurf des Doberaner Baumeisters C.F.G. Storrer als Gesellschaftshaus für den Verein Societät errichtet. 1901 erwarb es die Stadt und ließ es in den Folgejahren durch Stadtbaudirektor Gustav Dehn zum Kunst- und Altertumsmuseum umbauen. Der gemeinnützige Verein "Societät Rostock maritim" hat sich im Jahr 2006 gegründet, um das Gebäude des ehemaligen Schifffahrtsmuseums der Hansestadt Rostock als Informations-, Bildungs- und Begegnungsstätte zu öffnen.

Wohngebäude im den Formen der Neuen Sachlichkeit, Am Wendländer Schilde 5/6
tanzland-Studios
10 - 17 Uhr
Besichtigung
Ausstellung
Tanz
Die tanzland-Studios laden ein, lassen Sie sich überraschen.
Nach einem Brand im Jahre 1930 entstanden nach Entwürfen des Architekten Walter Butzek (1886-1965) die beiden Wohngebäude auf den Grundmauern der erhaltenen Erdgeschosse. Die neuen Wohnetagen sind bewusst von der Baulinie nach Norden verschoben und untereinander versetzt angeordnet. Die Flachdächer sind eher untypisch für die historische Altstadt, trotzdem fügt sich die Bebauung ganz harmonisch in das Ensemble um den Platz Am Wendländer Schilde ein. Im historischen Gebäudeteil der Nr. 6 eröffnete 2001 das „tanzland-studio 2“. Hier können Kinder und Jugendliche verschiedene Tanzkurse besuchen. Credo: "Bewegung erzeugt positive Emotionen und so wird das Lernen mit Lust, Spiel und Freude verbunden und dadurch positiv besetzt." Mittlerweile stehen drei Studios zur Verfügung; in einer neu entstandenen Etage über dem historischen Gebäude
Nr. 5 im Jahre 2001 das „tanzland-studio 1“ und in einem modernen Anbau das „tanzland-studio 3“. Derzeit wird das historische Kellergewölbe aus dem 18 Jh. saniert und zu Räumen für Kleinveranstaltungen (Tanz, Film, Ausstellungen) und einem Projektraum (Breakdance/Akrobatik) umgebaut.

Beginenberg 2
10 - 17 Uhr
Kunst
Kultur
Kulinarisches
Ausspanne(n) bei Maria, Kunst: Frische–Fische-Grafiken von Till Dörner und Seidiges von Julia Miksch
Hier haben Reisende früher ihre Pferde ausspannen und versorgen können sowie ein Nachtlager gefunden, daher stammt die Bezeichnung "Ausspanne". Der Gewölbekeller ist datiert auf die Zeit um 1670. Heute lädt ein kleiner Wildgarten zum Entspannen ein.

Kuhtor, Hinter der Mauer 2
10 - 17 Uhr
Besichtigung
Fotoausstellung zur Geschichte des Kuhtors
Fotoausstellung von und mit Franzsika Dargatz und Dörte Holzke
Information zu Mediation und Fortbildung
Musik, Kaffee, Tee und Kuchen
1262 erstmals urkundlich erwähnt, ist das Kuhtor das älteste Stadttor Rostocks. Auf quadratischem Grundriss erhebt sich der dreigeschossige Backsteinbau mit einer spitzbogigen Durchfahrt. Ursprünglich war es der südliche Stadteingang, bald jedoch ging diese Funktion an das Steintor über. Seit dem 15. Jh. diente das Tor nur noch dem Austrieb städtischen Viehs, später Gefängnis und Wohnhaus. Im II. Weltkrieg stark zerstört. Heute Mediationsstelle mit Beratungen und Fortbildungen zur Konflikt- und Problemlösung.

Kirchhaus, Bei der Nikolaikirche 5
10 - 16 Uhr
Besichtigung der Wandmalerei in der Diele
Kirchhaus der Nikolaikirche mit spätmittelalterlichen Wandmalereien

Ehemaliges Walldienerhaus, Hinter dem Rathaus 2
10 - 13 Uhr
Besichtigung
Um 1500 wurde das Gebäude als Dienstsitz und Wohnung des Walldieners, der als städtischer Beamter für die Pflege und Sanierung der Befestigungsanlagen der Stadt (Stadtmauer und Wallanlagen) errichtet. Ab 1906 wurde es nur noch als Lagerplatz für Vorräte, Kohlen und Gerätschaften vom Wirt des Ratskellers genutzt. 1922 pachtete die damalige „Schlaraffia“, eine logenähnliche Verbindung von Geschäftsleuten, das ehemalige Walldienerhaus und hielt dort nach Umgestaltung der Innenräume und Anbau einer Treppe ihre Zusammenkünfte ab. Nach denkmalgerechten Sanierungen arbeitet hier seit 2002 ein Architekturbüro.

Petrikirche, Alter Markt
11 Uhr Gottesdienst, Kirche geöffnet von 12.30 - 17 Uhr
Besichtigung
Informationen zum Einbau der Glocken und der Empore vom Architekturbüro Angelis & Partner
Die Basilika stammt aus dem 14. Jahrhundert, im Zweiten Weltkrieg verlor sie den Turm und brannte aus. Danach erfolgte der schrittweise Wiederaufbau, der 1995 mit dem Aufsetzen des Turmhelms im Wesentlichen abgeschlossen wurde. Der imposante, insgesamt 117 m hohe Turm der Petrikirche diente nicht nur dem Ruhme Gottes und der Stadt, sondern war und ist auch heute noch ein eingetragenes Seezeichen, an dem sich die Seefahrer schon von weitem orientieren können.

St.-Marien-Kirche, Bei der Marienkirche
9.30 Uhr Gottesdienst, Kirche geöffnet von 11 - 17 Uhr
Von 11 bis 17 Uhr gibt es an verschiedenen Stationen die Möglichkeit, in die Geschichte und einige handwerkliche Techniken des Bauwerks der Marienkirche einzutauchen. Die Angebote richten sich gleichermaßen an Kinder wie Erwachsene.
Turmführung: 12 und 15 Uhr Herr Korobenikow
Gewölbeführung: 11 Uhr Herr Kootz
11.30 Uhr Prof. Dr. Manfred Schukowski: Erläuterungen zur Geschichte und dem Aufbau der Astronomischen Uhr sowie ihrer Bedeutung für die Stadt Rostock. Im Anschluss Vorstellung seines neuerschienenen Buches „Versteckt – Entdeckt. Erkundungen und Überraschungen an der Astronomischen Uhr in der Rostocker Marienkirche.“

Orgelführung: 16 Uhr Herr Kropf
Gewölbeführung: 13 Uhr Herr Hacker
Die Rostocker Marienkirche wird in einer Urkunde von 1232 erstmals als Pfarrkirche einer selbständigen Siedlung erwähnt. Sie gilt als ein Hauptwerk der Norddeutschen Backsteingotik. Nach mehreren Bauphasen wurde sie erst im 15. Jahrhundert vollendet. Eine ursprünglich geplante Doppelturmanlage wird nicht fertiggestellt. Die Marienkirche verfügt über eine überaus reiche Ausstattung, besonders erwähnt sei, dass die astronomische Uhr von 1472 noch immer in Funktion ist. Heute bietet sich uns ein im 18. Jahrhundert barock umgestalteter Kircheninnenraum, der in den letzten Jahrzehnten aufwändig restauriert und rekonstruiert worden ist. Die Gesamtheit der barocken Kirchenausstattung wie z.B. der Hochaltar (1721), die Gestaltung der Westwand mit Fürstenempore (1749–1751), der Orgelprospekt (1767-1769) und die Ausmalung (1723-1725), stellen ein einmaliges Ensemble dar.

ehemaliges Wohn -und Geschäftshaus, Eselföterstraße 26
11.30 - 18 Uhr
Besichtigungen
Kulinarisches
Kuchen - und Kaffeespezialitäten
Der Blaue Esel lädt ein zu schauen und zu schmecken.
Der Kern des Gebäudes geht auf die Zeit um 1550 zurück. Erhalten hat sich davon die prächtig bemalte Renaissance-Decke, die im Erdgeschoss zu bewundern ist. Um 1800 wurde der klassizistische Giebel vorgeblendet, im Innern führt eine Treppe mit verziertem Geländer in das Obergeschoss, in der sich die ehemaligen repräsentativen Wohnräume mit reichem Stuck und historischen Türen befinden. Nach liebevoller Sanierung befindet sich nun eine besondere Gastronomie in den historischen Räumen.

Kloster zum Heiligen Kreuz, Klosterhof 7
10 - 17 Uhr, Eintritt frei
Besichtigung
Führungen 10, 12, 14 Uhr: Entdeckungstour durch das Kloster zum Heiligen Kreuz
Das Kloster wurde 1270 als Zisterzienser-Nonnenkloster gestiftet. Der Orden der Zisterzienser war damals europaweit organisiert, gestalterische Ideen wurden intensiv ausgetauscht. Besondere Beziehungen hatte das Kloster zum dänischen Königshaus. Es ist die einzige weitestgehend erhaltene Klosteranlage in Rostock und seit 1980 Sitz des Kulturhistorischen Museums.

ehemaliges Wohnhaus, Klosterhof 3
10 - 17 Uhr
Besichtigung
Informationen zum Kempowski Archiv
Die sechs barocken Klosterhäuser waren Wohnhäuser für den Propst und einige Konventualinnen, sie erinnern an die Zeit des evangelischen Frauenstiftes von 1584 bis 1920. Heute findet man hier das Kempowski Archiv. Der Verein Kempowski-Archiv- Rostock - Ein bürgerliches Haus hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Archiv des Schriftstellers Walter Kempowski in dem kleinen historischen Klosterhaus der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Neben der Dauerausstellung von Archivgegenständen können die Besucher in Manuskripten des Autors blättern.

Hausbaumhaus, Wokrenterstraße 40
10 - 17 Uhr
Besichtigung
Infotisch der DSD
Büchertisch
10.30 - 14.30 Uhr: jeweils halbstündlich, Vorführung der beiden neuen Kurzfilme zur Astronomischen Uhr
14 Uhr: Erläuterungen zur Produktion des neuen Films anschließend Buchpremiere des im Thomas Helms Verlag veröffentlichten Buches von Prof. Dr. Manfred Schukowski: „Versteckt – Entdeckt. Erkundungen und Überraschungen an der Astronomischen Uhr in der Rostocker Marienkirche.“ und des Buches „Time Machine“ von Prof. Dr. Fedor Mitschke
15 Uhr: Erste öffentliche Mitgliederversammlung des neu gegründeten Vereins „Astronomische Uhr Rostock von 1472 e.V.“ Erläuterungen zu Zielstellungen und Aktivitäten des Vereins. Informationen über den gegenwärtigen Stand und den weiteren Verlauf der Antragstellung zur Aufnahme der Astronomischen Uhr auf die Welterliste der ICOMOS.
Dieser um 1490 errichtete Typ des hanseatischen Kaufmannshauses ist im gesamten Ostseeraum zu finden. Im Innern ist die typische Struktur erhalten geblieben. Der Hausbaum ist ein massiger Eichenstamm, der auf einem eigenen Fundament im Keller steht und die Last der Holzbalkendecke über der Diele trägt. Dadurch entstand im Erdgeschoss eine große Halle mit nur einer Stütze.

Ehemaliges Stiftshaus des St. Georg Hospitals, Lagerstraße 17
10 - 17 Uhr
Besichtigung des Kindergarten-Innenhofs
Erläuterungen zur Sanierung und zum Neubau durch matrix architektur
Das ehemalige Stiftshaus des St.Georg Hospitals wurde 1798/99 anstelle von Vorgängergebäuden, die teilweise schon als Armenhaus genutzt wurden, errichtet. Das St.-Georg-Hospital, befand sich außerhalb der Stadtmauer, da in ihm auch Aussätzige betreut wurden. Mittelalterliche Hospitäler waren Wohn- und Pflegestätte für Bedürftige, Kranke, Alte, Kinder, aber auch Altenheime für kinderlose Vermögende. Ab 1984/85 wurde das klassizistische Gebäude zu einem Kindergarten umgenutzt, 2020-22 umfangreich saniert und um einen Neubau ergänzt. Der Kindergarten übernimmt derzeit seine neuen Räumlichkeiten mit dem neu gestalteten Außenspielbereich.

ehemaliges Wohnhaus, Koßfelderstraße 11
10 - 12 Uhr und 15 - 17 Uhr
Führungen durch das Haus in kleinen Gruppen (eventuell Wartezeiten)
(Bitte respektieren Sie die Privatsphäre und machen keine Fotos im Haus.)
Auf dem Grundstück des barocken Stadtpalais des Bürgermeisters Engel entstand nach einer Teilung im Jahre 1875 das heutige Erscheinungsbild des Hauses. Hinter der wohl proportionierten und doch schlichten Fassade verbirgt sich ein Innenleben, welches in Rostock einmalig ist und den besonderen Denkmalwert ausmacht. Zwischen 1870 und 1910 wurde vom damalige Eigentümer, dem Rechtsanwalt Friedrich Groth, eine wertvolle Innenausstattung zusammengetragen. In seiner Geschlossenheit und handwerklichen Qualität ist diese ein selten gewordenes Beispiel für die traditionsbewussten Wohnansprüche des hanseatischen Bürgertums im späten 19. Jahrhundert.

Kröpeliner Tor
10 - 18 Uhr, Eintritt frei
Besichtigung
Ausstellung
Dauerausstellung - Dem Bürger zur Ehr - dem Feind zur Wehr - Zur Geschichte der Rostocker Stadtbefestigung vom Mittelalter bis heute
Das Kröpeliner Tor ist Teil der Stadtbefestigung der Hanse- und Universitätsstadtstadt Rostock. Das ursprüngliche Tor war lediglich zweigeschossig und diente der Verteidigung der Stadt. Im 14 Jahrhundert wurde eine Verstärkung aller Wehranlagen notwendig, so dass auch das Kröpeliner Tor auf sechs Geschosse erhöht wurde, wobei von den frühgotischen Mauern nur ein etwa 10 Meter hoher Rest bestehen blieb. Er ist noch heute an den dunklen, tief roten Backsteinreihen über dem Granitsockel erkennbar. Schon 1969 erfolgte der Umbau zum Museum. Ab 2005 wurde die Nutzung der Geschichtswerkstatt Rostock e.V. übertragen, deren Mitglieder sorgen in haupt- und ehrenamtlichem Engagement gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern für die Nutzung und Belebung des einzigartigen Stadttores.

Gemeindezentrum Christuskirche, Häktweg 4-7
12 - 17 Uhr
Besichtigung von Teilbereichen, Baustellenbegehung
Informationen zur Erweiterung und Sanierung Führungen: matrix architektur
Die Christuskirche am Lindenpark wurde 1971 als katholischer Kirchen-Ersatzneubau für die ursprüngliche Christuskirche am Schröderplatz errichtet, die aufgrund von politischen Entscheidungen der Stadtplanung für ein sozialistisches Stadtbild gesprengt wurde. An den modernen Kirchenraum mit der signifikanten Hyparschale als Dach schließt sich das Gemeindezentrum in Plattenbauweise an, welches sich als Kreuzgang um den Innenhof legt. Im Rahmen der Sanierung durch das Architekturbüro matrix wurde das Gebäude behutsam erweitert und modern ausgestattet, das Denkmal jedoch in seinen historischen Strukturen bewahrt. Das Gemeindezentrum Christuskirche ist damit auf die künftige Nutzung als Zentrum im pastoralem Raum vorbereitet.

Zeecksche Villa, August-Bebel-Str. 55
11 - 17 Uhr
Besichtigung von Teilbereichen
Informationen zu den Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten
Die Villa wurde 1909 für die Kaufmannsfamilie Zeeck errichtet, dem das im II. Weltkrieg zerstörte gleichnamige Kaufhaus in der Kröpeliner Straße gehörte (heute Neubau Peek & Cloppenburg). Der renommierte Architekt Paul Korff gestaltete die Villa als zweigeschossigen Putzbau mit hohem Walmdach. Die Fassade wird durch vielfältigen bauplastischen Schmuck aus Betonwerkstein gestaltet. Wesentliche Bestandteile der Innenausstattung sind weitestgehend erhalten. Die gesamte Villa wurde denkmalgerecht saniert. Befunde zur primären Gestaltung bildeten dabei die Grundlage zu den aufwendigen Restaurierungs- und Rekonstruktionsarbeiten.

Dokumentations- und Gedenkstätte in der ehemaligen Untersuchungshaft der Staatssicherheit (DuG) in Rostock, Grüner Weg 5
10 - 16 Uhr
Besichtigung
Informationen
Führungen: 11 Uhr und 14 Uhr: SanierungsWege: Unterwegs mit Architekten & Projektleitung - exklusive Einblicke in die Sanierung vom Keller bis zum Dach
(max. 30 Besucherinnen und Besucher)
Die ehemalige Haftanstalt im Grünen Weg in Rostock entstand Ende der 1950er Jahre im Rahmen der Neuerrichtung des Komplexes der Stasi-Bezirksverwaltung zwischen August-Bebel-Straße, Augustenstraße, Hermannstraße und Grüner Weg. Anfang 1960 kamen die ersten Häftlinge in das Untersuchungsgefängnis. Bis 1989 inhaftierte die Stasi dort rund 4.900 Frauen und Männer aus überwiegend politischen Gründen. Die Insassen mussten im Durchschnitt fünf bis sechs Monate Untersuchungshaft mit ständigen Verhören und unter starker Isolation über sich ergehen lassen, bis sie durch ein Gericht formal abgeurteilt und in eine Strafvollzugseinrichtung verlegt wurden. Die Untersuchungshaftanstalt des MfS verfügte über rund 50 Zellen, im Kopfbau fanden die Verhöre statt. 2017 begann mit Mitteln des Bundes und des Landes die denkmalgerechte Sanierung, im Juli 2021 wurde die sanierte Dokumentations- und Gedenkstätte wiedereröffnet. Sie wird von der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern betrieben.

Kunsthalle, Hamburger Straße 40
11 - 17 Uhr
Besichtigung im Außenbereich (Baustellenbegehung wegen laufender Fußbodenarbeiten im Gebäude nicht möglich) Erläuterungen zur Sanierung durch ARGE buttler architekten / matrix architektur und Antje Schunke, Kunsthalle Rostock zur Konzeption nach der Sanierung
Die Kunsthalle Rostock war der erste und einzige Neubau eines Kunstmuseums in der DDR und ist das größte Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst in Mecklenburg-Vorpommern. Der Entwurf des zweigeschossigen Kubus, der im Obergeschoss mit weißen Kunststein verkleidet ist, stammt von Hans Fleischhauer und Martin Halwas und wurde am 15. Mai 1969 eröffnet.
Es werden in regelmäßigen Abständen Werke bedeutender Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland gezeigt. 2018 wurde die Kunsthalle um ein Schaudepot erweitert, hier wird der Sammlungsbestand aufbewahrt und wird zeitgleich bei Depotfügrungen zugänglich und sichtbar gemacht.

IN DER UMGEBUNG

Kirche Biestow, Am Dorfteich 13
11.30 - 14 Uhr
10 Uhr Gottesdienst in der Kirche mit Taufe (Pastorin Asja Garling, Orgel: Hannes Ryll)
11:30 Uhr Orgelführung mit Hannes Ryll 12.30 Uhr Turmbesteigung mit Pastorin Asja Garling
1298 geweihte Dorfkirche mit eingezogenem Chor und Nordsakristei in Feldstein und quadratischer Westturm mit achteckigem Helm von 1912, erwähnenswert die kürzlich restaurierte hölzerne Kreuzigungsgruppe aus dem 15 Jh. und die ebenfalls restaurierte wertvolle Friese-Orgel von 1870.

Ehemaliger Messepavillon Schutow, Libellenweg 3
(Gelegen zwischen IKEA und Domäne; Buslinie 25, Haltestelle Schutow)
10 - 17 Uhr
Besichtigung
11 Uhr und 13 Uhr spielt die Bigband des Konservatoriums „Amt 44“ lebhaften Swing
Zur Ostseemesse 1966 wurde in nur fünf Monaten Bauzeit die Ausstellungshalle für die Industriezweige Bauwesen und Erdöl errichtet. Der architektonische Entwurf stammt von Erich Kaufmann, die Dachkonstruktion der Hyparschale von Ulrich Müther. Mit dieser nur 7cm starken Betonkonstruktion gelang Müther der Durchbruch. Es folgten 1968 die Schalenbauten Teepott und Mehrzweckhalle Lütten Klein. Heute gelten sie als herausragenden Bauten der DDR-Architektur mit hoher nationaler und internationaler Bedeutung. Nach einer umfassenden Sanierung ist hier ein Angelladen eingezogen.

Lichtenhagen
14 Uhr Treffpunkt Rundgang Lichtenhäger Brink/Güstrower Straße Zeitzeugen-Führung zu Denkmalen und öffentlicher Kunst von Lichtenhagen, wie dem Boulevard mit seinen sanierten Brunnen (geschützter Hauptgrünraum im Wohngebiet).
Im Anschluss ist eine Fahrt mit historischen Bussen nach Evershagen geplant (steht noch nicht fest). Aktuelle Informationen unter: evershagen.de/denkmal

Evershagen
15.30 Uhr Treffpunkt Rundgang: Rückseite „Am Scharren“ (Bertolt-Brecht-Str. 23)
Im nunmehr siebenten Jahr organisiert André Axmann einen Zeitzeugen-Rundgang mit Erläuterung des architektonischen Konzeptes des Stadtteils. Hierzu gehört unter anderem das zuletzt in die Denkmalliste aufgenommene Terrassenhaus in der Bertolt-Brecht-Straße 8-10.
Von 1971 bis 1977 entstand unter Leitung von Peter Baumbach ein ambitioniertes Stadtteilzentrum mit einem aufwendigen bildkünstlerischen Programm. Sechs Giebel tragen großformatige Klinkerreliefs nach Entwürfen von Reinhard Dietrich: Feuer (Sonne), Luft (Vögel), Erde (Baum) und Wasser (Regen) sind die vier Elemente der griechischen Philosophie. In der B.-Brecht-Str. befinden sich die Giebel „Luftfahrt“ und „Drachen“. Im Anschluss ist eine Fahrt mit historischen Bussen durch Evershagen und
Lütten Klein geplant (wird aktuell entschieden), bei welcher auch denkmalgeschützte Hyparschalenbauten von Ulrich Müther zu sehen sind.
Aktuelle Informationen unter: evershagen.de/denkmal

WARNEMÜNDE

Heimatmuseum Warnemünde, Alexandrinenstr. 31
10 - 17 Uhr, Eintritt frei
Besichtigung
Sonderausstellung zum 125jährigen Bestehen des Warnemünder Leuchtturms
Dauerausstellung zum Leben und Arbeiten in Warnemünde. Es werden einzigartige Einblicke in die Wohnverhältnisse einer Warnemünder Familie um 1900 gezeigt. Auch vom Leben an der Küste, den Fischern und Lotsen sowie über das Badeleben und die Erfindung des Strandkorbs wird informiert.
Typisches Fischerhaus von 1767 mit erhaltener Raumausstattung vom Ende des 19. Jahrhundert, jetzt Ausstellungen über Warnemünde, Fischerei, Seefahrt, Lotsen, Seenotretter und die Entwicklung des Badewesens.

Munch-Haus, Am Strom 53
10 - 17 Uhr
Führungen zur Geschichte des Edvard-Munch-Hauses in Warnemünde,
Führungen zu Leben und Arbeit des norwegischen Malers Edvard-Munch während seines Aufenthaltes in Warnemünde 1907-08,
Ausführungen zur Altersbestimmung des von Edvard Munch gemalten, im Innenhof befindlichen, Birnbaums.
Typisches Fischerhaus aus dem 18. Jahrhundert
Von Mai 1907 bis Oktober 1908 lebt der norwegische Maler Edvard Munch (1863-1944) im Ostseebad Warnemünde. Im Fischerhaus Am Strom 53 erholt er sich von einer tiefen Lebenskrise und verbringt hier 18 künstlerisch äußerst produktive Monate. Um das Andenken an Edvard Munch zu pflegen und das historisch interessante Fischerhaus zu bewahren, gründete sich im Dezember 1994 der Förderverein Edvard-Munch-Haus e.V. Warnemünde.

Ev.-Luth. Kirche Warnemünde, Kirchenplatz
10 Uhr Gottesdienst, danach ab ca. 11 - 17 Uhr geöffnet zur Besichtigung.
Besichtigung Kirche und Turm mit Kirchenglocken und Uhrwerk der Kirchturmuhr, aus den geöffneten Fensterläden genießt man einen herrlichen Blick
Kirchenführungen ca. 11.15 Uhr und 14.30 Uhr
Orgelführung 11.45 Uhr
Die jetzige Kirche, ein neugotischer Backsteinbau auf kreuzförmigem Grundriss wurde 1866-1871, also vor mehr als 150 Jahre nach den Entwürfen von Landbaumeister Friedrich Wilhelm Wachenhusen aus Rostock fertig gestellt. Die Ausstattung erfolgte in großen Teilen durch die Übernahme aus der alten Warnemünder Fischerkirche (1864 abgerissen). Ein Modell dieser Kirche konnte kürzlich zurückerworben werden und steht bei den Gestühlswangen und Hausmarken im hinteren Teil der Kirche. Der gotische Schnitzaltar aus dem Jahr 1475, die große Statue des Heiligen Christophorus mit dem Christuskind auf der Schulter datiert um 1535, die aus Eichenholz gefertigte Kanzel und auch das Lesepult, beides um 1591/1592, stammen ebenfalls aus der ehemaligen Fischerkirche. Eine moderne computergesteuerte Lichtanlage ersetzt seit 2019 die ehemaligen wenigen hängenden Lichtquellen. Die Lichtfarbe und viele weitere Einstellungen liefern für jeden Anlass, ob Gottesdienst oder Kirchenkonzert, die gewünschte und passende Ausleuchtung. Die Leuchten sind hauptsächlich in der Decke eingelassen, somit gibt es einen freien Blick von der Empore auf den Altarraum.

ehemaliges Stephan-Jantzen-Haus, Am Leuchtturm 1
10 - 17 Uhr
Ausstellung zur Seenotrettung
Vorstellung des technischen Denkmals des Tochterbootes „Adele“
Das Gebäude, Am Leuchtturm 1, war das Wohnhaus des legendären Lotsenkommandeurs und Seenotretters Stephan Jakob Heinrich Jantzen, der seit 1866 maßgeblich am Aufbau einer der ersten Rettungsstation der DGzRS an der mecklenburgischen Küste in Warnemünde beteiligt war. Von dort aus rettete er als Vormann der Station zwischen 1867 und 1903 mit seiner Freiwilligen-Mannschaft über 80 Menschen aus Seenot – mehrfach unter Einsatz seines eigenen Lebens. Seit 1995 befindet sich das Informationszentrum Mecklenburg-Vorpommern der Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im historischen Stephan-Jantzen-Haus. Die ehemalige Besitzerin, Elisabeth von Behr, hat das Gebäude den Seenotrettern in einer Schenkung vermacht.

Maritime Denkmale

Traditionsschiff, MS „Dresden“, Schifffahrtsmuseum Rostock, Schmarl Dorf 40
10 - 18 Uhr, Eintritt frei
Besichtigung
Führungen: 11.30 Uhr Führung über das Museumsschiff, 13 Uhr Führung auf der Historischen Bootswerft, 14 Uhr Treffpunkt Maschinenraum: Mit Fachleuten im Gespräch
Der 1958 in Dienst gestellte Frachter fuhr für die Deutsche Seereederei Rostock im Liniendienst nach Asien, Afrika und Lateinamerika. 1970 wurde aus der DRESDEN das fest vertäute Traditionsschiff „Typ Frieden“. Auf dem Museumsschiff sind Ausstellungen zum Schiffbau und zur Schifffahrt zu erleben.

Hellingkran auf dem ehemaligen Neptun Werft Gelände, Werftstraße
10 - 17 Uhr
Informationsstand
Führungen durch den Förderverein Tradition Ostseeschifffahrt e.V. Rostock
Unter der Typenbezeichnung des Herstellers Neptun PWK 40 wurde er von VTA Leipzig 1976 für die damalige Neptunwerft Rostock, als einer von zwei Kränen, welche an Helling eingesetzt wurden, gebaut und aufgestellt. Die beiden Kräne dienten dem Schiffbaubetrieb Neptunwerft Rostock um vorgefertigte Schiffssektionen, welche auf der Werft vorgefertigt wurden, zusammenzusetzen, um sie dann zu verschweißen. Nach der Wende wurde der Schiffbau auf der Ende 1991 eingestellt und das Gelände verkam zu einer Industriebrache. Der Förderverein Tradition Ostseeschifffahrt e.V. Rostock konnte den Neptun 1 übernehmen und vor der Verschrottung retten. Bald kann man dort auch heiraten.