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Na­vi­ga­ti­on

Mehr öf­fent­li­chen WC-An­la­gen in ganz Ros­tock: Leit­fa­den iden­ti­fi­ziert mög­li­che Stand­or­te

Pres­se­mit­tei­lung vom 04.04.2025

Die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock will die Stand­or­te für öf­fent­li­che WC-An­la­gen auf dem ge­sam­ten Stadt­ge­biet aus­bau­en. „Wir ha­ben fest­ge­stellt, dass na­tür­lich in den tou­ris­ti­schen Be­rei­chen der Stadt die Be­dar­fe sehr groß sind. Aber auch in Park­an­la­gen und an­de­ren Nah­erho­lungs­ge­bie­ten, in der Nä­he von Spiel­plät­zen, von Kul­tur- oder Gas­tro­no­mie­an­ge­bo­ten oder an Ver­kehrs­kno­ten­punk­ten sind öf­fent­li­che WC-An­la­gen ge­fragt“, sagt Dr. Dag­mar Ko­zio­lek, Lei­te­rin vom zu­stän­di­gen städ­ti­schen Amt für Um­welt- und Kli­ma­schutz. Um fest­zu­stel­len, wo die Nach­fra­ge tat­säch­lich am grö­ß­ten ist, wur­de ein Me­tho­di­scher Leit­fa­den zur Stand­ort­fin­dung er­ar­bei­tet. Die­ser soll künf­tig die Grund­la­ge bei der Er­mitt­lung von ge­eig­ne­ten Stand­or­ten für Toi­let­ten­an­la­gen bil­den. Kurz­fris­tig ge­plant sind öf­fent­li­che WC’s an der War­ne­mün­de See­pro­me­na­de, am Dier­kower Kreuz, Am Ka­but­zen­hof im Stadt­ha­fen und am Stad­t­eil­zen­trum Evers­ha­gen. Die ent­spre­chen­den bau­li­chen Maß­nah­men sol­len noch in die­sem Jahr um­ge­setzt wer­den. Kos­ten­punkt: 175.000 Eu­ro bis 300.000 Eu­ro pro An­la­ge, in­klu­si­ve al­ler Pla­nungs- und Bau­leis­tun­gen. Zu­dem sind wei­te­re Toi­let­ten­an­la­gen Am Brink in der Krö­pe­li­ner-Tor-Vor­stadt so­wie in Mark­gra­fen­hei­de/Ho­he Dü­ne in Pla­nung. Zu­sätz­lich muss für das WC in der Park­stra­ße War­ne­mün­de nach ei­nem mas­si­ven Brand­scha­den ein Er­satz­neu­bau er­rich­tet wer­den. Hier sol­len kurz­fris­tig Miet­toi­let­ten oder ei­ne Con­tain­er­lö­sung als Über­gang zur Ver­fü­gung ste­hen.

Für die öf­fent­li­chen Toi­let­ten­an­la­gen zeich­net sich haupt­säch­lich das Amt für Um­welt- und Kli­ma­schutz ver­ant­wort­lich. Die Be­wirt­schaf­tung er­folgt durch die Ros­to­cker Stadt­ent­sor­gung. Auch die Tou­ris­mus­zen­tra­le Ros­tock & War­ne­mün­de, der Ei­gen­be­trieb KOE Ros­tock so­wie die RGS be­wirt­schaf­ten ein­zel­ne Toi­let­ten.

2017 ver­öf­fent­lich­te die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock ein ers­tes Kon­zept über die Be­dar­fe kom­mu­na­ler Sa­ni­tär­an­la­gen in der Stadt. Zum da­ma­li­gen Zeit­punkt wur­den 230.000 Nut­ze­rin­nen und Nut­zer pro Jahr ge­zählt. „Die Kon­zep­ti­on hat in ers­ter Li­nie die tou­ris­ti­schen Schwer­punk­te von Ros­tock be­trach­tet und die Ma­xi­mal­ab­stän­de zwi­schen den ein­zel­nen An­la­gen de­fi­niert. Der neue Leit­fa­den be­trach­tet das ge­sam­te Stadt­ge­biet. Die Kenn­zah­len wer­den dar­in in ei­nem Am­pel­sys­tem ver­ar­bei­tet“, be­schreibt Axel Pohl aus dem Amt für Um­welt- und Kli­ma­schutz. Die Nut­zungs­fre­quenz kann seit dem Weg­fall der Ent­gelt­pflicht für die Be­nut­zung der Toi­let­ten nicht mehr er­ho­ben wer­den. Die par­al­le­le Aus­wei­tung der Ku­r­ab­ga­be auf das ge­sam­te Stadt­ge­biet hat je­doch zur Fol­ge, dass die Stadt auch au­ßer­halb der tou­ris­ti­schen Schwer­punk­te ei­ne ad­äqua­te Ver­sor­gung mit öf­fent­li­chen WC-An­la­gen ge­währ­leis­ten möch­te. Ein Er­lass zum Kur­ort­ge­setz aus dem So­zi­al­mi­nis­te­ri­um Meck­len­burg-Vor­pom­mern gibt die Emp­feh­lung, dass die Ent­fer­nun­gen zur nächs­ten öf­fent­li­chen Toi­let­te nicht mehr als 500 Me­ter be­tra­gen soll­ten. Die ma­xi­ma­le Ent­fer­nung zwi­schen zwei Toi­let­ten­stand­or­ten in tou­ris­ti­schen Schwer­punkt­ge­bie­ten be­trägt 1000 Me­ter. Be­rück­sich­tigt wer­den je­doch nicht nur die WC-An­la­gen in kom­mu­na­ler Hand, son­dern auch pri­vat be­trie­be­ne An­la­gen.

In­ner­halb des neu­en Leit­fa­dens wur­den ins­ge­samt 67 Be­dürf­nis­an­stal­ten hin­sicht­lich ih­rer Art, Auf­find­bar­keit, Öff­nungs­zei­ten, Ent­gelt­pflicht, Bar­rie­re­frei­heit, Ka­bi­nen­zahl, tech­ni­schem Zu­stand usw. nä­her un­ter­sucht. Rund 57 Pro­zent be­fin­den sich hier­von in kom­mu­na­ler Hand. „Aus der Ist-Ana­ly­se konn­ten Hand­lungs­be­dar­fe ab­ge­lei­tet wer­den, da­mit die Toi­let­ten künf­tig wie­der voll­um­fäng­lich ge­nutzt wer­den kön­nen. Wei­ter wur­den Po­ten­zi­al­stand­or­te für neue WC-An­la­gen er­mit­telt“, ver­deut­licht Pohl und er­gänzt: „Grund­sätz­lich gilt: Über­all dort, wo sich vie­le Men­schen auf­hal­ten oder wo sich Men­schen lan­ge auf­hal­ten, sind öf­fent­li­che Toi­let­ten­an­la­gen wün­schens­wert.“ Stand­ort­vor­schlä­ge sind zum Bei­spiel am Lin­den­park, im Be­reich des Mu­se­ums­ha­fens am Stadt­ha­fen, ent­lang der Un­ter­war­now, im Krin­gel­gra­ben­park, im Park am Fi­scher­dorf oder in der Nä­he des Spiel­plat­zes am Ger­ber­bruch. „Wir wer­den die Aus­wer­tung nut­zen, um künf­tig wei­te­re Stand­or­te zu er­schlie­ßen, auch mit An­la­gen, die nicht so kos­ten­in­ten­siv sind“, ver­deut­licht Pohl. Fest­zu­hal­ten bleibt: Je­der neue Stand­ort ver­ur­sacht neue Kos­ten – für den Bau, die Rei­ni­gung und die In­stand­hal­tung der An­la­gen.