Brände in der Abfallwirtschaft verhindern – Hanse- und Universitätsstadt ruft zur korrekten Entsorgung von Batterien und Akkus auf
Pressemitteilung vom

Falsch entsorgte Batterien oder Akkus können immer wieder zu gefährlichen Feuern führen. So brannte es Mitte Mai in Rostock-Neu Hinrichsdorf in der Sortieranlage des großen Abfallentsorgers VEOLIA. Zwar konnte der Herd schnell unter Kontrolle gebracht werden, trotzdem wurde ein Mitarbeiter verletzt und ein nicht unerheblicher Gesamtschaden entstand. Als Brandursache kommt nach Einschätzung des betroffenen Unternehmens wohl die illegale Entsorgung eines Akkus oder einer Batterie in Frage, sodass im Schredderbereich das Feuer aufflammte.
Dass im Unterschied zum verheerenden Feuer im Jahr 2018 dieses Mal Schadensausmaß und Umweltbelastung deutlich reduziert werden konnten, ist auch das Ergebnis besonderer Vorkehrungen, die das Unternehmen im Zusammenwirken mit den Ämtern der Stadtverwaltung und Genehmigungsbehörden für neue Brandfälle getroffen hatte. So hatte VEOLIA gemeinsam mit Fachplanern und Gutachtern ein Konzept erarbeitet und auf den Weg gebracht, um möglichst frühzeitig Brände zu erkennen und sofort wirksame technische und organisatorische Erstlöschmaßnahmen einzuleiten.
„Die Berufsfeuerwehr und unsere Freiwillige Feuerwehr waren auf Grund der Meldung der automatischen Brandmeldeanlage schnell vor Ort. Das vorgefundene Schadensbild war durch die Kameraden gut beherrschbar", so der zuständige Senator für Finanzen, Digitalisierung und Ordnung, Dr. Chris von Wrycz Rekowski, der sich vor Ort ein eigenes Bild vom Einsatzgeschehen machte. „Der Brand vom 16. Mai 2025 hat gezeigt, dass die gemeinsam besprochenen Lösungen Wirkung zeigen. Unser Ansatz, gemeinsam mit dem Unternehmen hier zweckmäßige Schritte zu finden, hat sich bewährt", so der Senator.
Details dazu erläutert der stellvertretende Feuerwehrchef Markus Paschen: „Mittlerweile ist die Verwertungsanlage in Neu Hinrichsdorf mit modernster Sensorik und einer eigenen Brandbekämpfungsanlage ausgestattet. Die Behandlung wird permanent überwacht. Überschreitet die Temperatur einen definierten Wert, so wird die Verdachtsmenge nicht der Verwertungsanlage zugeführt, sondern sofort per Förderband in eine Mulde außerhalb der Halle transportiert. Hier können dann weitere Löschmaßnahmen durch die Betriebskräfte und die Feuerwehr vorgenommen werden. Zeitgleich ertönt der Alarm der installierten Brandmeldeanlage in der Halle und in unserer Leitstelle. Brände kommen immer wieder vor. Es ist aber gut zu wissen, dass die Hallen bzw. die Infrastruktur am Rostocker Standort nun gut vorbereitet sind. Der glimpfliche Einsatz vom 16. Mai ist der Beleg dafür.“
Der Brand hätte aber erst gar nicht entstehen müssen, wenn sich jeder und jede an die korrekte Entsorgung von Müll hält. In Deutschland werden jährlich rund 1,5 Milliarden Batterien verkauft, doch laut Umweltbundesamt wird nur knapp die Hälfte davon korrekt entsorgt. Viele Batterien und Akkus verbleiben ungenutzt in Haushalten oder landen unsachgemäß im Hausmüll. Dies führt zum einen dazu, dass die darin enthaltenen wertvollen Rohstoffe nicht recycelt und in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Zum anderen stellen falsch entsorgte Batterien im Hausmüll eine häufige Brandursache in der Abfallwirtschaft dar. Vor diesem Hintergrund hat die Hanse- und Universitätsstadt Rostock in der Vergangenheit bereits eigene Kampagnen durchgeführt, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren.
„Ob Altpapier, Altkleider, Glas oder Kunststoff, für die meisten Wertstoffe haben wir in Deutschland leidlich funktionierende Sammel- und Recyclingsysteme. Batterien und Akkus hingegen verschwinden zur Hälfte im Restmüll, wo sie eine Brandgefahr für Menschenleben und Millionenwerte darstellen. Ihre Nutzung nimmt aber immer weiter zu. Vielleicht ist es deshalb inzwischen an der Zeit, auch für Akkus bzw. Batterien ein Pfandsystem einzuführen? Es handelt sich schlussendlich auch hierbei um wertvolle, recycelbare Rohstoffe. So oder so bitten wir alle Rostockerinnen und Rostocker: Bringen Sie Ihre leeren Batterien und Alt-Akkus zu den dafür vorgesehenen Sammelstellen", so Dr. Chris von Wrycz Rekowski.