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Umweltpreis der Hanse- und Universitätsstadt Rostock 2022 wurde verliehen

Pressemitteilung vom 09.06.2022 - Umwelt und Gesellschaft

Anlässlich des Internationalen Weltumwelttages am 5. Juni wurde heute am 9. Juni 2022 der Umweltpreis der Hanse- und Universitätsstadt Rostock 2022 im Festsaal des Rathauses verliehen. Der mit 3.500 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre ausgeschrieben. Die Umweltpreisverleihung soll die Auseinandersetzung mit Umweltthemen in der Öffentlichkeit fördern und die Bewältigung von Problemen unterstützen. Acht Bewerbungen waren eingereicht worden. Sieben konnten von der Jury gemäß der „Satzung über Ehrungen verdienstvoller Persönlichkeiten durch die Hansestadt Rostock“ in die Bewertung einbezogen werden.

Den Preis erhielten zu gleichen Teilen:

der gemeinnützige Verein der Freunde und Förderer des Forst- und Köhlerhofes Wiethagen e.V.

und

die Rostocker Grundschule am Mühlenteich.

Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen würdigte das besondere Engagement aller Bewerber. „Durch Ihren beispielhaften ehrenamtlichen Einsatz für den Umweltschutz erreichen Sie die Rostockerinnen und Rostocker unmittelbar und zeigen anschaulich, wie wir alle unseren Beitrag für eine saubere Umwelt leisten können. Ein starkes Signal für unsere Smile City Rostock. Dabei setzen Sie schon bei unseren Kleinsten an. Ihre Leistung für die Stadtgesellschaft und die Umwelt wollen wir mit dem Umweltpreis sichtbar machen. Ich wünsche mir, dass Ihr Vorbild auch andere Menschen zum Nach- und Umdenken motiviert“, unterstrich der OB.

Auch Senator Holger Matthäus, der die Laudationes vortrug, zeigte sich begeistert vom Einsatz der Bewerberinnen und Bewerber sowie der Preisträgerinnen und Preisträger. „In unserer Stadt gibt es auf vielen Gebieten hervorragende Projekte, die Umwelt- und Klimaschutz fördern. Dies beweist auch der heutige Tag wieder sehr eindrucksvoll. Vielen Dank allen, die sich oft ehrenamtlich in ihrer Freizeit für eine nachhaltige Stadtentwicklung Rostocks engagieren. Damit werden die Weichen für eine klimafreundliche Zukunft in unserer lebenswerten Stadt gestellt.“

Die Bewerbung des 1991 gegründeten gemeinnützigen Vereins der Freunde und Förderer des Forst- und Köhlerhofes Wiethagen e.V. umfasst die Projekte „30 Jahre Erhalt der alten Teerschwelerei Wiethagen“ und „Leben am Teich“.

Der in seiner Art in der Region und Mecklenburg-Vorpommern einmalige Hof bietet mit seiner direkten Lage am Waldrand ideale Voraussetzungen, um Kindern richtige Verhaltensweisen in der Natur und Umwelt zu vermitteln. Dies wird gerade im digitalen Zeitalter immer bedeutender.

Neben der Rekonstruktion und dem Ausbau der desolaten Gebäude und Teeröfen ist er zu einer festen Einrichtung der Kinder-, Jugend- und Öffentlichkeitsarbeit für Umwelt-und Landschaftsschutz, Forst- und Jagdwesen, Heimatkultur und bodenständigem Handwerk geworden. Besonders stolz ist der Verein darauf, dass im Jahr 2014 das alte Handwerk der Teerschwelerei in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wurde. Interessierte Einzelbesucherinnen und -besucher sowie Schulklassen auf Wandertagen oder Projektwochen, Busreisegruppen, Firmen und Familien können die schwere Arbeit vor 150 Jahren kennenlernen.

Der Verein betreibt außerdem ein kleines Museum mit einem großen Schauofen, Teerkeller, Köhlerhütte und Miniaturöfen, die man auf einem Rundweg besichtigen kann. Gern besuchen Schulklassen den Märchenwald und den Skulpturenpfad der Sagenwelt der Rostocker Heide. Im Jahr 2020 ist der Pfad als Teil des vorbildlichen Praxisbeispiels auf die Liste des nationalen immateriellen Kulturerbes gesetzt worden.
Das grüne Klassenzimmer im Außengelände punktet mit Teich und Insektenhotel. Alle Projekte sind zur Förderung der Umwelt- und Landschaftsschutzbildung ausgelegt.

Das Motto der Rostocker Grundschule am Mühlenteich „Jeder Einzelne kann etwas zur Nachhaltigkeit beitragen, es fängt bei kleinen Dingen an“ wird an der Schule von allen gelebt. 460 Schülerinnen und Schüler aus über 20 Herkunftsländern besuchen die Schule. Als Modellschule der Bildung für nachhaltige Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern sind deren Ziele fest im Schulprogramm und im Schulalltag integriert. Am Ende der Grundschulzeit sollen alle Schülerinnen und Schüler altersgerechte Nachhaltigkeitsziele kennen.

Vier Natur- und Umweltprojekte wurden mit der Bewerbung eingereicht. Innerhalb des Projektes „Heimliche Helfer im Garten“ (Insekten, Würmer & Co), erfahren die Kinder in der Schulgartenarbeit viel Wissenswertes über die kleinen Nützlinge, wie zum Beispiel über Regenwürmer und Schmetterlinge. Hochbeete wurden angelegt sowie Geräte, Samen, Pflanzen und Fachliteratur angeschafft. Nistkästen, Futterplätze und Insektenhäuser für Tiere wurden aufgestellt und werden von den heimischen Tieren angenommen. Die Kinder arbeiten gern im Schulgarten und bauen Obst, Gemüse und Kräuter selbst an. Teilweise werden diese unter anderem auch zu Tees, Ölen, Seifen, Suppen und Backwaren verarbeitet.

Die Schule hat sich darüber hinaus auch für die Kleintierhaltung entschieden. Die Kinder pflegen und versorgen Kaninchen, Meerschweinchen und Schildkröten, zum Teil auch mit Produkten aus dem Schulgarten. Hummeln und Bienen tummeln sich auf dem blühenden Schulgelände, das vor allem mit insektenfreundlichen Pflanzen ausgestattet wurde.

In der Schule werden Abfälle konsequent getrennt. In der Jahrgangsstufe 4 wurde eine Recyclinggruppe gegründet. Unter dem Motto „Aus alt mach neu“ entstanden hier beispielsweise Hochbeete aus alten Europaletten oder Vogelfutterhäuschen aus alten Tetrapaks.