Die „MS Undine“ verlässt den Rostocker Stadthafen
Pressemitteilung vom
Der Liegeplatz 93 im Rostocker Stadthafen ist seit heute leer: Der Schiffsrumpf der „MS Undine“ wurde abtransportiert. „Diese Sicherungsmaßnahme wurde aufgrund des maroden Zustandes nötig. Wir gehen damit unseren Eigentümerpflichten nach“, sagt Falk Zachau, Leiter des Hafen- und Seemannsamtes der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Der Rumpf wurde in den Rostocker Fischereihafen verbracht und dort an Land gehoben. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 60.000 Euro. Der Rumpf wird vor Ort aufbewahrt.
Im Mai 2021 hatte die Rostocker Bürgerschaft beschlossen, einen markanten Teil der „MS Undine“ zu konservieren und öffentlichkeitswirksam auszustellen. In den vergangenen Monaten wurden seitens der unteren Denkmalschutzbehörde Rostock mehrere Varianten untersucht, wie der Beschluss umgesetzt werden kann. Denkbar sei demnach, den oberen Teil des Hecks mit dem Schriftzug UNDINE zu erhalten, aufzuarbeiten und als Rundbank im öffentlichen Raum aufzustellen. Der Rest des Rumpfes soll entsorgt werden. Ein zeitlicher Rahmen hierfür steht bislang noch nicht fest, nicht zuletzt, weil die Anforderungen zum Abwracken aufgrund der hohen Schadstoffbelastung hoch sind und durch ein entsprechend zertifiziertes Unternehmen durchgeführt werden muss. Bislang gibt es kein in Deutschland ansässiges Unternehmen, das diese Aufgabe übernehmen kann.
Bei dem Kasko „Undine“ handelt es sich um den original erhaltenen Schiffsrumpf aus dem Jahr 1910. Das ehemalige Seebäderschiff wurde auf der ehemaligen Neptunwerft gebaut – damals unter dem Namen „Kronprinz Wilhelm“. Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock ist seit 2019 Eigentümerin der „MS Undine“. Der Schiffsrumpf wurde im Oktober 2014 in den Stadthafen verfrachtet.