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Sozialraumorientierung

Fischerfest Schwanenteich
Fischerfest Schwanenteich | Foto: Joachim Kloock

Sozialraumorientierung (SRO) ist die Bezeichnung für ein Prinzip oder Konzept in der Sozialen Arbeit. Im Allgemeinen ist der Sozialraum ein zusammenhängender Bereich, der von seinen Einwohner*innen als Wohn- und Lebensort genutzt wird.

Ziel der Hanse- und Universitätsstadt Rostock ist es, zusammen mit den städtischen Akteuren ein Fachkonzept Sozialraumorientierung für Rostock zu entwickeln und umzusetzen. Den Anfang machen die beiden Modellregionen Groß Klein und Schmarl.

Damit sich die Lebensqualität von Rostocks Stadtteilen mit Hilfe von Sozialraumorientierung nachhaltig verbessert, veranstaltete die Hanse- und Universitätsstadt Rostock
am 9. Januar 2024 eine Auftaktveranstaltung im Rostocker Rathaus.

Die Eindrücke dieser Veranstaltung können Sie hier nachlesen. Interessierte können die Veranstaltung außerdem dort über den Videolink nachschauen.



Liebe Kolleg*innen und Netzwerkpartner*innen,
   
mit Ihnen gemeinsam möchten wir das Jahr 2024 beginnen. Wir möchten uns mit Ihnen den Fragen widmen, wie ein Fachkonzept Sozialraumorientierung in Rostock aufgebaut sein sollte und wie wir den Rostocker Weg begehen werden.

Von Familienkrise bis Quartiersentwicklung nehmen wir die Herausforderungen in den Blick und gestalten die Zukunft unserer Stadt. Wir sehen Rostock als Vorreiter für Nachhaltigkeit, Raumbewusstsein und Vernetzung. Wir arbeiten an Strukturen und richten Organisationen, Netzwerke, Haltungen, Steuerungs- und Arbeitsweisen neu aus. Gemeinsam formen wir eine bedarfsgerechte, zukunftsfähige Hilfelandschaft, in der Kinder, Jugendliche und Familien von Chancengleichheit und Teilhabegerechtigkeit profitieren.
   
Neben der Vorstellung unseres Projektplans wird es einen Fachvortrag und neun Workshops geben. In der Pause, werden Sie Zeit für anregende Fachaustausche finden.
   
Wir freuen uns auf Sie!

Hier finden Sie weitere Informationen zur vergangenen Veranstaltung vom 9.1.2024.

Die sozialraumorientierte Soziale Arbeit hat die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen zum Ziel – statt die Menschen verändern zu wollen. Gemeinsam werden Räume so gestaltet, dass auch schwierige Lebenssituationen selbstbestimmter bewältigt werden können. Eine sozialräumlich ausgerichtete Kinder- und Jugendhilfe stellt also die Menschen in den Vordergrund und passt sich ihren Bedürfnissen an. Sie beschränkt sich dabei nicht auf geographische Parameter, sondern betrachtet die Familien in ihrer Ganzheitlichkeit.

Die fünf Prinzipien des Fachkonzepts Sozialraumorientierung lauten:   

  1. Ausgangspunkt jeglicher Arbeit sind der Wille bzw. die Interessen der Menschen.
  2. Aktivierende Arbeit hat grundsätzlich Vorrang vor betreuender Tätigkeit.
  3. Bei der Gestaltung der Aktivitäten und Hilfen spielen personale und sozialräumliche Ressourcen eine wesentliche Rolle.
  4. Aktivitäten sind immer zielgruppen- und bereichsübergreifend angelegt.
  5. Vernetzung und Integration der verschiedenen sozialen Dienste sind Grundlage für funktionierende Einzelhilfen.

Sozialraumorientierung ist in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock ein anerkanntes Fach- und Strukturprinzip. Sozialräumliche Ansätze sind sowohl in der Rahmenkonzeption für die „Integrierte Jugendhilfeplanung“ (2011) als auch in den aktuellen „Zielen der Jugendhilfe“ fest verankert (2020-2024).

Zentral für den Rostocker Planungsansatz ist die Regionalisierung der Dienste des Jugendamtes und der Gremien, in denen öffentliche und freie Träger kooperieren. Die Basis dafür bilden die Stadtteiltische. Hier können sich Einwohner*innen aktiv bei der Gestaltung ihres Sozialraums einbringen.

Der Sozialraum ist in diesem Kontext also eine wichtige stadtplanerische Größe. Sie orientiert sich in Rostock an den historisch gewachsenen Stadtteilen und Wohnquartieren. Durch diese Eingrenzung von „Außen“ werden einerseits statistische Aussagen und andererseits wirkungsvolle Kooperationsnetzwerke möglich.

Die sozialräumliche Planungsstruktur ist daher eine wesentliche Voraussetzung für die Realisierung passgenauer und flexibler Hilfen zur Erziehung in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.       

Das sozialräumliche Strukturkonzept in der Rostocker Kinder- und Jugendhilfe basiert auf 4 Regionalräumen, 21 Sozialräumen und einer Vielzahl von kleineren Quartieren.

In den Rostocker Sozialräumen existiert eine große Vielfalt an gemeinwesenorientierten Angeboten, z.B. in den Bereichen Bildung, Kultur und Sport. Diese tragen durch ihren niedrigschwelligen und präventiven Charakter maßgeblich zur gesellschaftlichen Integration und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen bei. Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen werden jedoch häufig nicht gut erreicht.    

Die Sozialräumliche Angebotsentwicklung (SRAE) soll innovative Kooperationsprojekte von Jugendhilfeträgern und weiteren Aktiven aus dem Sozialraum fördern, welche auch die Bedarfe von belasteten Zielgruppen besonders berücksichtigen.

Das SRAE-Budget wird von den jeweiligen Regionalräumen selbst verwaltet, sodass die Angebote dort entwickelt werden, wo sie auch entstehen.     

Zum Ablauf:

  1. Die sozialräumliche Maßnahme wird durch Träger der Jugendhilfe in Kooperation mit Akteur*innen / Beteiligten des Sozialraums entwickelt, im Sozialraumteam diskutiert und in der Lenkungsgruppe vorgestellt.
  2. Die Lenkungsgruppe prüft und entscheidet nach den sozialräumlichen Bedarfen und schlägt der Verwaltung die Maßnahme zur Vereinbarung vor.
  3. Die Maßnahme wird für maximal 12 Monate vereinbart, danach evaluiert und bei bestehender Geeignetheit und Notwendigkeit für weitere 12 Monate verlängert (max. für 2 Jahre)

Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock hat sich bereits am Ende der 2000er Jahre auf den Weg der Sozialraumorientierung in Kinder- und Jugendhilfe gemacht.

Seither ist es gelungen, Hilfen zur Erziehung stärker zu flexibilisieren, die soziale Infrastruktur in den Regionen zu verbessern, die präventiven Angebote auszuweiten sowie sozialraumorientierte Methoden zu testen. Als Fachprinzip ist Sozialraumorientierung in unterschiedlichen Rahmenkonzeptionen und Fachstandards verankert (z.B. Frühe Hilfen, ambulante Hilfen, Familienbildung, Stadtteilbegegnungszentren)    

2017 hat der Jugendhilfeausschuss die Erarbeitung eines Fachkonzepts für Sozialraumorientierung beschlossen und damit einen deutlichen Impuls zur Weiterentwicklung der Sozialraumorientierung in Rostock gesetzt.

2021 wurden die Stadtteile Toitenwinkel und Groß-Klein zu Modellregionen ernannt. Hier wird das Fachkonzept im Rahmen einer Pilotphase erstmalig eingesetzt und erprobt.

Die Entwicklung des Fachkonzepts Sozialraumorientierung erfolgt in einem aktiven Beteiligungsprozess der verschiedenen Sozialraumpartner*innen, der Politik und Fachkräfte. 

Die Erarbeitung eines Fachkonzeptes für Sozialraumorientierung in Rostock ist einer von vielen Prozessen der Bürger*innenbeteiligung in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.
Nähere Informationen zu weiteren Projekten der Hanse- und Universitätsstadt Rostock finden Sie hier.

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Das "Lokale Bündnis für Familie Rostock" bietet Eltern, Kindern und Senior*innen viele Informationen zu Beratungs- und Freizeitangeboten in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock.
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