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Na­vi­ga­ti­on

Was kommt in die Gel­be Ton­ne?

Pres­se­mit­tei­lung vom 28.10.2022 - Um­welt und Ge­sell­schaft

War­um Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher den Müll tren­nen soll­ten


Ein Blick in die Gel­ben Ton­nen zeigt oft­mals, dass Irr­tü­mer zum The­ma Müll­tren­nung im­mer noch weit ver­brei­tet sind. Von den in Deutsch­land jähr­lich rund 2,6 Mil­lio­nen Ton­nen über die Gel­ben Ton­nen und Sä­cke ge­sam­mel­ten Ma­te­ria­li­en sind et­wa 70 Pro­zent Ver­pa­ckun­gen und durch­schnitt­lich 30 Pro­zent nicht rich­tig ent­sorg­ter Rest­müll (Quel­le: Dua­le Sys­te­me). Rest­müll, der falsch in die Gel­be Ton­ne oder den Gel­ben Sack ge­langt, er­schwert den Sor­tier­pro­zess er­heb­lich und kann das Re­cy­cling un­mög­lich ma­chen.

Ver­mehrt wer­den auch Alt­bat­te­ri­en und Ak­kus in der Gel­be Ton­ne ge­fun­den. Sie stel­len bei die­ser un­sach­ge­mä­ßen Ent­sor­gung ei­ne Ge­fahr dar. Durch me­cha­ni­sche Be­schä­di­gun­gen kön­nen gas­för­mi­ge oder flüs­si­ge Stof­fe aus­tre­ten, wel­che stark rei­zend, brenn­bar oder so­gar gif­tig sein kön­nen. Alt­bat­te­ri­en, auch Hoch­leis­tungs­bat­te­ri­en, ge­hö­ren in die Bat­te­rie-Sam­mel­bo­xen im Han­del und kön­nen auf al­len Ros­to­cker Re­cy­cling­hö­fen oh­ne zu­sätz­li­che Kos­ten in haus­halts­üb­li­chen Men­gen ab­ge­ge­ben wer­den.

Je bes­ser die Haus­hal­te tren­nen, des­to mehr Wert­stof­fe aus Ver­pa­ckungs­ab­fäl­len blei­ben die­sem Kreis­lauf er­hal­ten: Ver­pa­ckungs­müll, der in die Rest­müll­ton­ne ein­ge­wor­fen wird, wird ver­brannt und geht dem Roh­stoff­kreis­lauf un­wie­der­bring­lich ver­lo­ren.

Vie­le den­ken, Plas­tik ge­hört in die gel­be Ton­ne – das stimmt nicht im­mer. In den Gel­ben Sack und die Gel­be Ton­ne ge­hö­ren nur Ver­kaufs­ver­pa­ckun­gen aus Kunst­stoff, Alu­mi­ni­um, Weiß­blech und Ver­bund­ma­te­ria­li­en z.B. Ge­trän­ke­kar­tons. Sie soll­ten voll­stän­dig ent­leert sein, da­mit die Ma­te­ria­li­en im Sor­tier­pro­zess sau­ber von­ein­an­der ge­trennt wer­den kön­nen. Ein Aus­spü­len der Ver­pa­ckun­gen ist nicht er­for­der­lich, da im an­schlie­ßen­den Ver­wer­tungs­pro­zess oh­ne­hin ei­ne in­dus­tri­el­le Rei­ni­gung er­folgt.

Ver­mehrt an­fal­len­de Ver­kaufs­ver­pa­ckun­gen kön­nen über den zu­ge­las­se­nen Gel­ben Sack der dua­len Sys­te­me ent­sorgt wer­den. Er ist in al­len Orts­äm­tern, in der Ge­büh­ren­stel­le am Pe­tri­damm 26 und auf den Re­cy­cling­hö­fen kos­ten­frei er­hält­lich. Der Gel­be Sack ist am Ab­fuhr­tag ne­ben der Gel­ben Wert­stoff­ton­ne ver­schlos­sen be­reit­zu­stel­len.

So ge­nann­te "stoff­glei­che Nicht­ver­pa­ckun­gen", al­so Pro­duk­te aus dem glei­chen Ma­te­ri­al, die kei­ne Ver­pa­ckun­gen sind - wie bei­spiels­wei­se ei­ne Kü­chen­schüs­sel aus Kunst­stoff oder Spiel­zeug aus Kunst­stoff müs­sen über den Rest­müll oder gro­ße Tei­le als Sperr­müll ent­sorgt wer­den. Der Grund da­für, dass die Ent­sor­gungs­sys­te­me für Ver­kaufs­ver­pa­ckun­gen aus­schlie­ß­lich den dua­len Sys­te­men Ver­pa­ckun­gen vor­be­hal­ten sind, liegt in der Fi­nan­zie­rung. Die In­ver­kehr­brin­ger haus­halts­nah an­fal­len­der Ver­kaufs­ver­pa­ckun­gen (Her­stel­ler und Han­del) fi­nan­zie­ren de­ren Ent­sor­gung über Li­zenz­ge­büh­ren an die Be­trei­ber der pri­va­ten dua­len Sys­te­me. Für die Ent­sor­gung des Rest­mülls hin­ge­gen er­hebt die Kom­mu­ne Ge­büh­ren.

„Mit rich­ti­ger Müll­tren­nung kann je­der mit we­nig Auf­wand ei­nen wich­ti­gen Bei­trag für die Um­welt und den Kli­ma­schutz leis­ten“, sagt Um­welt­se­na­tor Hol­ger Mat­thä­us. „Wert­vol­le Res­sour­cen wer­den dem Wert­stoff­kreis­lauf wie­der zu­ge­führt.“ Je­de Ton­ne Re­cy­cling­kunst­stoff, die an­stel­le von neu pro­du­zier­tem Kunst­stoff zum Ein­satz kommt, ver­mei­det zwi­schen 1,5 und 3,2 Ton­nen kli­ma­re­le­van­ter Treib­haus­ga­se (Quel­le: Öko-In­sti­tut Frei­burg).

Die dua­len Sys­te­me in Deutsch­land or­ga­ni­sie­ren die Samm­lung, Sor­tie­rung und Ver­wer­tung ge­brauch­ter Ver­kaufs­ver­pa­ckun­gen, da­mit die vom Ge­setz­ge­ber vor­ge­schrie­be­nen Re­cy­cling­quo­ten er­reicht wer­den.

Ver­pa­ckungs­ab­fäl­le aus der Gel­ben Ton­ne und dem Gel­ben Sack ge­lan­gen in ei­nen Wert­stoff­kreis­lauf und wer­den zum grö­ß­ten Teil wie­der zur Her­stel­lung neu­er Pro­duk­te ver­wen­det. Hier­zu brin­gen die Ent­sor­gungs­un­ter­neh­men sie zu­nächst voll­stän­dig in Ab­fall­sor­tier­an­la­gen, die in Deutsch­land flä­chen­de­ckend vor­han­den sind. Dort wer­den sie nach Ma­te­ria­li­en sor­tiert, Rest­müll und nicht Ver­wert­ba­res aus­sor­tiert und al­le ver­wert­ba­ren Ab­fäl­le wer­den dann dem Re­cy­cling zu­ge­führt. Das 2019 in Kraft ge­tre­te­ne Ver­pa­ckungs­ge­setz hat ab 1. Ja­nu­ar 2022 die Re­cy­cling­quo­ten wei­ter er­höht. Seit­dem sind die dua­len Sys­te­me da­zu ver­pflich­tet, dass min­des­tens 90 Pro­zent al­ler Glas-, Weiß­blech- und Alu­mi­ni­um­ver­pa­ckun­gen, Pa­pier, Pap­pe und Kar­ton so­wie 63 Pro­zent al­ler Kunst­stoff­ver­pa­ckun­gen aus dem Gel­ben Sack und der Gel­ben Ton­ne re­cy­celt wer­den.

Fra­gen zur Gel­ben Ton­ne (Be­ra­tungs­leis­tun­gen, Be­reit­stel­lung der Gel­ben Be­häl­ter und Klä­rung von Ent­sor­gungs­pro­ble­men) un­ter Tel. 0381 4593-10044