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Na­vi­ga­ti­on

8. Mai 1945 - 80. Jah­res­tag der Be­frei­ung vom Na­tio­nal­so­zia­lis­mus

Pres­se­mit­tei­lung vom 28.04.2025 - Rat­haus / Um­welt und Ge­sell­schaft

An­läss­lich des 80. Jah­res­ta­ges der Be­frei­ung vom Na­tio­nal­so­zia­lis­mus am 8. Mai rich­tet die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock meh­re­re Ver­an­stal­tun­gen aus und lädt zur Teil­nah­me ein. Dar­über in­for­miert das Amt für Kul­tur, Denk­mal­pfle­ge und Mu­se­en.

Vor 80 Jah­ren en­de­te in Deutsch­land die Herr­schaft des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus. Deutsch­land hat­te im im­pe­ria­lis­ti­schen Tau­mel den Zwei­ten Welt­krieg ent­facht und ei­nen Ver­nich­tungs­feld­zug in Gang ge­setzt, an des­sen En­de Eu­ro­pa in Trüm­mern lag und Mil­lio­nen Men­schen in den Ver­nich­tungs­zen­tren den Tod ge­fun­den hat­ten.

Als die Ro­te Ar­mee am 1. Mai 1945 Ros­tock be­frei­te und am 8. Mai 1945 das na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Re­gime zu­sam­men­brach, war die Stadt vom Na­tio­nal­so­zia­lis­mus ge­zeich­net. Nach zwölf Jah­ren na­tio­nal­so­zia­lis­ti­scher Herr­schaft be­fand sich die Stadt in ei­ner chao­ti­schen La­ge und aus dem eins­tig blü­hen­den Ros­tock mit sei­nen Pa­tri­zi­er­häu­sern war ein Ba­ra­cken­la­ger ge­wor­den. Die Stadt­ge­sell­schaft, die in An­leh­nung an den Ho­lo­caust­for­scher Raul Hil­berg in „Tä­ter, Zu­schau­er und Op­fer“ ge­spal­ten war, such­te Ori­en­tie­rung und Ge­wiss­heit. Tau­sen­de Zwangs­ar­bei­ter und Kriegs­ge­fan­ge­ne war­te­ten hier - nach Jah­ren der Ge­fan­gen­schaft - auf ei­nen Weg nach Hau­se. Von Os­ten her er­reich­te ein nicht en­den wol­len­der Strom von Ge­flüch­te­ten die Stadt, die ver­sorgt und un­ter­ge­bracht wer­den muss­ten. Die Tä­ter von ges­tern hin­ge­gen ver­such­ten in den Wir­ren der letz­ten Kriegs­stun­den zu ent­kom­men oder un­ter­zu­tau­chen.


Mitt­woch, 7. Mai 2025  (Die Ver­an­stal­tung fällt aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den aus.)

19 Uhr
Vor­trag und Ge­spräch: „Die na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Ver­fol­gung in Ros­tock und Meck­len­burg“
Fest­saal des Ros­to­cker Rat­hau­ses, Neu­er Markt 1

Die Ver­fol­gung miss­lie­bi­ger Per­so­nen und Grup­pen war ein zen­tra­les Ele­ment der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Herr­schafts­pra­xis und er­fass­te zahl­rei­che Men­schen auch in Ros­tock und Meck­len­burg. Jü­din­nen und Ju­den traf die­ses Schick­sal in be­son­de­rem Ma­ße, aber auch Sin­ti und Ro­ma, po­li­ti­sche Geg­ne­rin­nen und Geg­ner, ho­mo­se­xu­el­le und quee­re Men­schen, als krank und be­hin­dert gel­ten­de Per­so­nen, so­ge­nann­te "Aso­zia­le" und "Be­rufs­ver­bre­cher", Zeu­gen Je­ho­vas so­wie aus­län­di­sche Zwangs­ar­bei­te­rin­nen und Zwangs­ar­bei­ter.

Dr. Mi­cha­el Bud­drus (In­sti­tut für Zeit­ge­schich­te Mün­chen) wird ei­nen Ein­blick in den Stand der Er­for­schung der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ver­fol­gung und ih­re Aus­ma­ße in Ros­tock und Meck­len­burg ge­ben. Mo­de­riert wird der Abend von Dr. Da­vid Jün­ger. Der Ein­tritt ist frei.

Don­ners­tag, 8. Mai 2025 (Dr. Mi­cha­el Bud­drus wird aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den nicht an der Ver­an­stal­tung teil­neh­men.)

16 Uhr
Ge­denk­fei­er zum 80. Jah­res­tag der Be­frei­ung vom Na­tio­nal­so­zia­lis­mus
So­wje­ti­scher Eh­ren­fried­hof auf dem Pusch­kin­platz

An­läss­lich des 80. Jah­res­ta­ges fin­det die of­fi­zi­el­le Ge­denk­fei­er der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock auf dem So­wje­ti­schen Eh­ren­fried­hof am Pusch­kin­platz statt. Es spre­chen Ober­bür­ger­meis­te­rin Eva-Ma­ria Krö­ger und Dr. Mi­cha­el Bud­drus. In ei­ner sze­ni­schen Le­sung wer­den Er­in­ne­rungs­be­rich­te aus den Ta­gen der Be­frei­ung Ros­tocks vor­ge­tra­gen und Mu­si­ke­rin­nen und Mu­si­ker der Nord­deut­schen Phil­har­mo­nie wer­den die Ver­an­stal­tung mu­si­ka­lisch rah­men. Im An­schluss kön­nen Blu­men und Krän­ze am Denk­mal ab­ge­legt wer­den. 

Der Ein­tritt ist frei.

20 Uhr
Ur­auf­füh­rung: Ge­den­ko­ra­to­ri­um „Wir, die Le­ben­den“
St. Ni­ko­lai Kir­che

Das Ora­to­ri­um zum Ge­den­ken an den Tag der Be­frei­ung von Eckart Rein­muth und Karl Scharn­we­ber col­la­giert vier Sprech­tex­te und fünf Chor­ge­sän­ge und wird an die­sem Abend ur­auf­ge­führt. Dr. Hein­rich Pro­phet, Prä­si­dent der Ros­to­cker Bür­ger­schaft, wird die Ver­an­stal­tung er­öff­nen. Bei der Ver­an­stal­tung han­delt es sich um ei­ne Ko­ope­ra­ti­on zwi­schen dem In­sti­tut für Text und Kul­tur der Uni­ver­si­tät Ros­tock, dem Kem­pow­ski-Ar­chiv Ros­tock, dem Volks­thea­ter Ros­tock und der St.-Jo­han­nis-Kan­to­rei Ros­tock.