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Sommerschule 2025: Kooperationsprojekt der Grundschule Schmarl und der Universität Rostock ermöglicht praxisnahes Lernen

Pressemitteilung vom 28.08.2025 - Bildung und Wissenschaft / Umwelt und Gesellschaft / Kultur, Freizeit, Sport

Wie groß ist eigentlich das Atrium unserer Schule? Diese und andere Fragen haben sich einige Schülerinnen und Schüler der Grundschule Schmarl gestellt - und das ausgerechnet in den Sommerferien. Als Teilnehmende der Sommerschule 2025 lernen sie in der schulfreien Zeit das, was sie im letzten Schuljahr nicht ganz verstanden haben, um dann gut vorbereitet in das neue Schuljahr starten zu können. So wird beispielsweise der Geometrieunterricht zum Leben erweckt und das Atrium der Schule vermessen.

Die Sommerschule ist ein Kooperationsprojekt der Universität Rostock mit der Grundschule Schmarl und dem Hort Warnowschipper. Angehende Grundschulpädagogen und Grundschulpädagoginnen gehen mit Schülerinnen und Schülern der zweiten und dritten Klassen spielerisch und praxisnah die Unterrichtsinhalte aus dem vergangenen Schuljahr durch.

Der Fokus des Intensiv-Förderprogramms liegt dieses Mal auf dem Fach Mathematik. Auf diese Weise wird sensibel und aufmerksam auf entstehende oder bereits bestehende Lerndefizite der Kinder reagiert. Dies ist möglich dank des Betreuungsschlüssels von zwei Studierenden für maximal fünf Kinder.

Alle Fragen sind erlaubt, ganz ohne die Drucksituation in einer großen Klasse. Und auch die angehenden Lehrerinnen und Lehrer profitieren von dem Projekt, indem sie Praxiserfahrungen sammeln können. „Ich möchte Verantwortung übernehmen und Angebote schaffen, die potentiellen Fehlentwicklungen effektiv entgegenwirken“, sagt Carina Hojenski, Direktorin der Grundschule Schmarl, und ergänzt: „Wenn wir nichts tun, machen wir sicher nichts verkehrt, aber wir ändern auch nichts zum Positiven.“

An dem diesjährigen Projektdurchlauf haben insgesamt 35 Kinder und 16 Studierende teilgenommen. Die eigentliche Pilotierung des Projekts erfolgte jedoch bereits im Jahre 2021, nachdem die Negativ-Effekte der Corona-Pandemie auf die Lernkompetenz der Schüler und Schülerinnen deutlich wurden. Vor allem Kinder, die es sowieso schon schwerer haben, waren einem großen Leidensdruck ausgesetzt. „Wir möchten, dass dieses Projekt Wellen schlägt und sich vergrößert. Es ist ein Bedarf bei den Kindern zu bemerken“, betont Sebastian Fricke als einer der Projektkoordinatoren und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich der Mathematik am Institut für Grundschulpädagogik der Universität Rostock. „Es wäre sogar sinnvoll diese Maßnahme zweimal im Jahr zu platzieren: Eine Sommer- und eine Winterschule“, so Fricke.

Den Studierenden steht während des Projekts ein interdisziplinäres Team der Universität Rostock zur Seite, das sie mit täglichen Reflexions- und Feedback-Runden begleitet. Dr. Carolin Hannert, Stadtteilmanagerin von Schmarl, lobt das Konzept: „Ich finde es einfach unglaublich motivierend zu wissen, dass es Menschen gibt, die schnell und präzise den Bedarf eines Sozialraums erfassen und dementsprechend handeln und Strategien entwerfen, ohne sich davor zu scheuen, dass dies oft mit Mehrarbeit verbunden ist. Ich bin sehr dankbar für dieses Projekt.“ Die Projekt-Teilnahme ist für die Kinder kostenfrei. „Ich hoffe, dass Projekte wie dieses den Respekt und die Resonanz bekommen, die sie verdienen, damit wir alle gemeinsam dazu beitragen, dass Chancengleichheit nicht nur eine leere Worthülse bleibt“, betont Hannert.