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Na­vi­ga­ti­on

Baum des Jah­res wird mor­gen im Ste­phan-Jant­zen-Park ge­pflanzt

Pres­se­mit­tei­lung vom 03.05.2021 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Der Baum des Jah­res, die Stech­pal­me (Ilex aqui­fo­li­um), wird mor­gen (4. Mai 2021) um 10 Uhr im Ste­phan-Jant­zen-Park in War­ne­mün­de ge­pflanzt, teilt das Amt für Stadt­grün, Na­tur­schutz und Fried­hofs­we­sen mit. Tra­di­tio­nell pflanzt das Amt am Tag des Bau­mes am 25. April seit vie­len Jah­ren zu­sam­men mit dem Stadt­forst­amt, dem Ros­to­cker Zoo und dem Bo­ta­ni­schen Gar­ten den Baum des Jah­res mit Kin­dern. Lei­der muss­te die­se ge­mein­sa­me Pflanz­ak­ti­on durch die ak­tu­el­le Pan­de­mie aus­fal­len.

Die Stech­pal­me, die in Ros­tock als Baum­spen­de ge­pflanzt wird, ist ein im­mer­grü­ner Baum, der sei­nen Na­men durch christ­li­che Tra­di­tio­nen er­hal­ten hat. Am Sonn­tag vor Os­tern wird mit ei­ner Pro­zes­si­on an den Ein­zug von Je­sus in Je­ru­sa­lem er­in­nert. Dort war er mit Palm­we­deln be­grü­ßt wor­den. Doch Pal­men wach­sen in hie­si­gen Re­gio­nen nicht, grü­ne Pflan­zen sind zu die­ser Zeit noch kaum vor­han­den. Als Er­satz wur­den Sträu­ße aus den Zwei­gen der Stech­pal­me und an­de­ren im­mer­grü­nen Ge­höl­zen ge­nom­men.

An gu­ten Stand­or­ten kann die­ser Baum bis zu 15 Me­ter hoch wer­den, hat ei­nen durch­ge­hend ge­ra­den Stamm und fast waa­ge­rech­te Sei­ten­äs­te, da­bei ist die Wuchs­form ke­gel­för­mig. Ro­te Früch­te schmü­cken ihn ab Au­gust und die­nen Vö­geln als Nah­rung. Ih­re Blät­ter sind an der Blat­t­ober­flä­che dun­kel­grün, stark glän­zend und le­der­ar­tig. Sie sind an den Rän­dern mit bis zu 16 Blatt­sta­cheln be­setzt. An ih­ren Stand­ort hat die Stech­pal­me we­ni­ge An­sprü­che, sie ist sehr schat­ten­to­le­rant, liebt hu­mo­se durch­läs­si­ge Er­de, mag je­doch kei­ne Stau­näs­se oder kalk­rei­chen Lehm­bo­den. Sie ist durch die mil­den Win­ter ei­ne Kri­sen­ge­win­ne­rin. Ih­re Pho­to­syn­the­se be­ginnt be­reits ab 0 Grad, durch ih­re Schat­ten­to­le­ranz kann sie die lichtrei­chen Win­ter­mo­na­te im Schutz der Bäu­me wir­kungs­voll nut­zen.

Als ein­hei­mi­sche Baum­art, die in ganz Deutsch­land un­ter Na­tur­schutz steht, ist sie dar­um auch in den Städ­ten gut zu pflan­zen und vor al­lem für Vor­gär­ten ge­eig­net. Au­ßer­dem ist sie in der Ros­to­cker Hei­de an Ein­zel­stand­or­ten zu fin­den. Das Holz der Stech­pal­me wird für klei­ne, fei­ne Din­ge ver­wen­det, da es hart, zäh und gut po­lier­fä­hig ist. Zum Bei­spiel wer­den Schirm- und Geh­stö­cke aus ihr her­ge­stellt. Zur Ad­vent­zeit gibt es Tür­krän­ze aus ih­ren Zwei­gen so­wie De­ko­ra­tio­nen im Zim­mer.

Als ers­ter Baum des Jah­res war die Stiel-Ei­che (Quer­cus ro­bur) im Jahr 1989 ge­wählt wor­den. Dr. Sil­vi­us Wo­darz woll­te auf die Be­deu­tung von Bäu­men auf­merk­sam ma­chen und hat­te 1988 an­ge­regt, ei­nen Baum des Jah­res all­jähr­lich über ein Ku­ra­to­ri­um zu be­nen­nen. Die­ser wird un­ter an­de­rem nach den Kri­te­ri­en öko­lo­gi­sche Be­deu­tung, Ra­ri­tät und even­tu­el­le Be­dro­hung der Baum­art aus­ge­wählt. 2007 hat­te Dr. Sil­vi­us Wo­darz dann die „Baum des Jah­res – Dr. Sil­vi­us Wo­darz Stif­tung“ ge­grün­det. Auf der In­ter­net­sei­te von der Stif­tung gibt es vie­le in­ter­es­san­te In­for­ma­tio­nen für Kin­der und Er­wach­se­ne.