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Na­vi­ga­ti­on

In­klu­si­on: Ros­tock schafft Spiel­plät­ze für al­le

Pres­se­mit­tei­lung vom 04.03.2024 - Um­welt und Ge­sell­schaft

Die Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock be­treibt vie­le öf­fent­li­che Spiel­plät­ze. „In na­her Zu­kunft sind es so­gar 260“, weiß Chris­ti­ne Kur­sa­we. „Im Kie­fern­weg kom­men drei neue da­zu“, sagt die Team­lei­te­rin des Be­rei­ches Spiel­platz­ser­vice im Amt für Stadt­grün, Na­tur­schutz und Fried­hofs­we­sen. Die Kon­zep­ti­on von Spiel­plät­zen wird in Zu­kunft neu ge­dacht. „Ros­tock wird mehr bar­rie­re­freie Spiel­plät­ze bau­en. Denn nie­mand darf vom Spie­len aus­ge­schlos­sen wer­den“, be­tont Dr. Ute Fi­scher-Gä­de, Se­na­to­rin für In­fra­struk­tur, Um­welt und Bau, und er­gänzt: „Wenn Kin­der mit und oh­ne Han­di­cap von An­fang an zu­sam­men­spie­len, ent­ste­hen erst gar kei­ne Be­rüh­rungs­ängs­te und Vor­be­hal­te.“

In­klu­si­ve Spiel­plät­ze sind Spiel­plät­ze für al­le. Je­de oder je­der - un­ab­hän­gig vom Grad der Be­ein­träch­ti­gung – soll vor Ort will­kom­men sein und Mög­lich­kei­ten zum Spie­len fin­den. Des­halb ist die Ge­stal­tung von neu­en in­klu­si­ven und bar­rie­re­frei­en Spiel­plät­zen auch bei der Er­ar­bei­tung des Spiel­platz­platz­kon­zep­tes der Han­se- und Uni­ver­si­täts­stadt Ros­tock von gro­ßer Be­deu­tung. Die bar­rie­re­freie Er­reich­bar­keit der Spiel­plät­ze ist in den meis­ten Fäl­len be­reits ge­ge­ben, die Er­reich­bar­keit der ein­zel­nen Spiel­ge­rä­te je­doch oft­mals nicht. Vor al­lem Kin­der im Roll­stuhl ha­ben häu­fig Schwie­rig­kei­ten, sich auf den Un­ter­grün­den fort­zu­be­we­gen. Ein Gro­ß­teil der Spiel­plät­ze ist mit Sand als Fall­schutz­ma­te­ri­al aus­ge­stat­tet. „Wir grei­fen zu­neh­mend auf an­de­re si­che­re Bo­den­be­lä­ge zu­rück“, er­klärt Kers­tin Ei­s­er­mann. Die Bau­lei­te­rin be­treut kom­ple­xe Spiel­platz­sa­nie­run­gen und Neu­bau­pro­jek­te.

Gro­ße Sa­nie­run­gen in der Pipe­line

Zu den grö­ße­ren Spiel­an­la­gen, die An­ge­bo­te für Kin­der und Ju­gend­li­che mit Han­di­cap bie­ten, zählt der „Spiel­platz der klei­nen Ton­lei­ter“ in der Lin­zer Stra­ße am Schwa­nen­teich in Reu­ters­ha­gen, des­sen Sa­nie­rung im ver­gan­ge­nen Jahr ab­ge­schlos­sen wer­den konn­te. Hier wur­den un­ter an­de­rem ein Roll­stuhl­fah­rer-Ka­rus­sell so­wie ei­ne Nest­schau­kel ver­baut. Die Ex­per­tin­nen ste­hen im en­gen Aus­tausch mit an­de­ren Städ­ten in der Grö­ßen­ord­nung Ros­tocks, um bei dem The­ma In­klu­si­on da­zu­zu­ler­nen. Zum Bei­spiel sol­len auch An­ge­bo­te für seh­be­hin­der­te Kin­der ge­schaf­fen wer­den. Hier be­stehe die Mög­lich­keit, Leit­pfos­ten auf den Spiel­plät­zen zu in­stal­lie­ren. Die­se füh­ren zu den je­wei­li­gen Spiel­ge­rä­ten, so­dass sich die Kin­der lang­sam „her­an­tas­ten“ kön­nen. An den ein­zel­nen Spiel­ge­rä­ten un­ter­stüt­zen Ein­stiegs­hil­fen die Nut­zung. Denk­bar ist auch die Wahl be­son­ders kon­trast­rei­cher Farb­kon­zep­te bei der Spiel­platz­ge­stal­tung.

In wel­chen Stadt­tei­len die Be­dar­fe an be­hin­der­ten­ge­rech­ten Spiel­ge­rä­ten am grö­ß­ten ist bleibt noch un­klar. Zwar lie­gen Da­ten dar­über vor, wie vie­le Kin­der in wel­chem Stadt­teil Zu­hau­se sind, je­doch nicht, ob die­se zum Spie­len be­son­de­re An­for­de­run­gen be­nö­ti­gen. Für grö­ße­re Pro­jek­te wer­den da­her grund­sätz­lich brei­te Be­tei­li­gungs­ver­fah­ren ge­star­tet. Da­bei wer­den auch die Kin­der und Ju­gend­li­chen als spä­te­re Nut­ze­rin­nen und Nut­zer in­ten­siv ein­ge­bun­den. „Wir bau­en nach den Wün­schen der Kin­der“, be­tont Kers­tin Ei­s­er­mann. Auch An­re­gun­gen von El­tern, Gro­ß­el­tern oder Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­nern wer­den dank­bar an­ge­nom­men.

Bis da­to gilt: In den ein­zel­nen Orts­tei­len wer­den Spiel­plät­ze fest­ge­legt, die mit be­hin­der­ten­ge­rech­ten Ge­rä­ten aus­ge­stat­tet wer­den. In Pla­nung sind un­ter an­de­rem grö­ße­re Spiel­an­la­gen Am Frie­dens­fo­rum in Toi­ten­win­kel und im Park am Fi­scher­dorf in Lüt­ten Klein. Bei letz­te­rem ent­steht ein Are­al für al­le Al­ters­klas­sen. Der ent­spre­chen­de Wett­be­werb zur Ge­stal­tung wird in die­sem Jahr aus­ge­schrie­ben. Die Pla­nung soll 2025 be­gin­nen. Dar­über hin­aus star­ten in die­sem Jahr die Sa­nie­rungs­ar­bei­ten auf zwei grö­ße­ren Spiel­an­la­gen im Lin­den­park, auf de­nen in­klu­si­ve Spiel­räu­me vor­ge­se­hen sind. Ins­ge­samt wer­den al­lein im Lin­den­park vor­aus­sicht­lich mehr als 575.000 Eu­ro in die städ­ti­sche Spiel­platz-In­fra­struk­tur in­ves­tiert – in Ab­hän­gig­keit der Aus­schrei­bungs­er­geb­nis­se. Der Spiel­platz an der Hun­dert­män­ner­brü­cke er­hält un­ter an­de­rem Dop­pel- und Nest­schau­keln, Maul­wurf­hü­gel und wird mit ei­nem fall­schutz­si­che­ren Tep­pich­be­lag aus­ge­stat­tet.

500.000 Eu­ro für In­stand­hal­tung

Al­lein für die Un­ter­hal­tung und In­stand­hal­tung der Ros­to­cker Spiel­plät­ze ste­hen in die­sem Jahr mehr als 500.000 Eu­ro zur Ver­fü­gung. Hin­zu kom­men jähr­lich Haus­halts­mit­tel für den Neu­bau und die Sa­nie­rung von Spiel­plät­zen. Die Funk­tio­na­li­tät und Sau­ber­keit der be­stehen­den An­la­gen wird durch ein klei­nes Gärt­ner- und durch ein klei­nes Kon­troll­team über­prüft. Da­mit in Zu­kunft wei­ter­hin al­le Spaß beim Spie­len ha­ben.

Jo­se­fi­ne Ros­se