Berufsfeuerwehr
Immer präsent
Rund 200.000 Menschen wohnen in Rostock. Ständig sind viele Tausend Pendler*innen, Tourist*innen und Durchreisende hier unterwegs. Sie alle verlassen sich darauf, dass ihnen im Notfall sofort und effektiv geholfen wird.
Ein zentraler Faktor für dieses Sicherheitsgefühl ist die ständige und flächendeckende Einsatzbereitschaft von Feuerwehr und Rettungsdienst der Hanse- und Universitätsstadt.
Rund 80 Prozent ihrer Einsätze leistet die Berufsfeuerwehr in der Notfallrettung, also in der Versorgung und Betreuung von verletzten oder akut erkrankten Menschen. Diese Einsätze werden durch Rettungswagenbesatzungen geleistet. Zur Unterstützung bei lebensbedrohlichen Verletzungen oder Erkrankungen stehen im gesamten Stadtgebiet Notarzteinsatzfahrzeuge bereit. Im Notfallrettungsdienst werden von den Einsatzkräften umfangreiche notfallmedizinische Kenntnisse, menschliches Einfühlungsvermögen und ein professioneller Umgang mit Menschen in Not gefordert.
Einen großen Anteil an unseren Einsätzen nehmen technische Hilfeleistungen, wie z.B. bei Verkehrsunfällen, Wasser- oder Sturmschäden ein. Hierbei sind bei unseren Einsatzkräften meist handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und soziale Kompetenzen gefordert.
Brände machen zwar nur noch wenige Prozent unserer Tätigkeit aus, stellen aber immer wieder besondere Herausforderungen an die Feuerwehrleute. Bei der Brandbekämpfung werden hohe körperliche Ansprüche an die Einsatzkräfte gestellt, daher legen wir besonderes Augenmerk auf Gesundheit und körperliche Fitness.
Mit den Einsatzmitteln der Feuerwachen (RTW, HLF, DLK) können fast alle Einsätze bewältigt werden. Für besondere Einsatzlagen bei denen spezielles Einsatzgerät benötigt wird, stehen diverse Sonderfahrzeuge wie Rüst- und Gerätewagen, Abrollbehälter und Boote bereit.
Schutzziele
Das Land Mecklenburg-Vorpommern gibt Schutzziele vor für Notfallrettung, Brandbekämpfung und Technische Hilfeleistung. Dabei gibt es auch Vorgaben zum maximalen Zeitraum vom Eingang des Notrufes bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte am Notfallort.
Informationen zum Erreichen der Schutzziele finden Sie in den Jahresberichten der Rostocker Feuerwehr.
Einsatzkräfte auf den Feuer- und Rettungswachen versehen ihren Dienst in 24-Stunden-Schichten. Sie arbeiten 48 Stunden pro Woche. Die Diensteinteilung erfolgt flexibel nach Bedarf und persönlichen Wünschen, sofern diese sich mit der Aufrechterhaltung der ständigen Einsatzbereitschaft in Einklang bringen lassen. Berufsfeuerwehrleute sind für alle Funktionen ausgebildet, entsprechend erfolgt der Einsatz abwechselnd auch in allen Funktionen, wie z.B. als Maschinist auf dem HLF oder der DLK, in einer sog. Truppfunktion, als Atemschutzgeräteträger oder im Rettungsdienst. Jede Einsatzkraft ist fest einer Berufsfeuerwache zugeordnet.
Jeden Tag um 7 Uhr erfolgt die Dienstübernahme auf den Feuerwachen und Rettungswachen. Rund 50 Feuerwehrleute treten ihren Dienst an und freuen sich auf die Herausforderungen, die ihnen die kommenden zwölf- bzw. vierundzwanzig Stunden stellen werden. Diejenigen, die ihren Dienst nun antreten, erhalten während der Diensteinteilung die Aufgaben, die sie in den kommenden vierundzwanzig Stunden bekleiden werden. Danach erfolgt die Übernahme und Prüfung der Einsatzfahrzeuge und -geräte. Ist die Technik gecheckt, machen sich die Berufsfeuerwehrleute an die Zubereitung des Frühstücks bzw. des Abendbrotes. Auf den Feuerwachen müssen sich die Einsatzkräfte ihre Mahlzeiten selbst zubereiten. Ein paar Kollegen finden sich meist immer, die diese Aufgabe bereitwillig übernehmen und dabei nicht selten ein ungeahntes kulinarisches Talent entdecken lassen. Während nach dem Abendbrot die Bereitschaftszeit beginnt, ist nach dem Frühstück „Arbeits- und Übungsdienst“ angesagt. Fahrzeuge müssen gewaschen werden, das Wachgebäude instandgehalten und die Außenanlagen gepflegt werden.
Sind alle Arbeiten erledigt, steht der Wachunterricht an. Auch praktische Übungen werden regelmäßig durchgeführt. Immer natürlich vorausgesetzt, es kommt kein Einsatz dazwischen! Um 12 Uhr steht dann das Essen auf dem Tisch, das von ein paar Kollegen in der Zwischenzeit zubereitet wurde. Aber nicht selten kommt spätestens jetzt ein Einsatz dazwischen, der sprichwörtliche „12 Uhr-Gong“, denn um die Mittagszeit ist das Einsatzaufkommen der Feuerwehr am höchsten. Diejenigen, die das Glück haben und nicht „raus" müssen haben nun bis 14 Uhr Bereitschaftszeit. In der Bereitschaftszeit können die Einsatzkräfte eigenen Beschäftigungen nachgehen. Sie können lesen, fernsehen, sich entspannen oder Sport treiben. Immer natürlich unter der Voraussetzung, jederzeit sofort zum nächsten Einsatz ausrücken zu können.
Nachmittags stehen dann Sport und weitere Arbeitsdienste auf dem Programm. Für die sportlichen Aktivitäten stehen auf allen Wachen ausgestattete Sporträume zur Verfügung. Aber auch beim Sportprogramm heißt es natürlich alles stehen und liegen lassen, wenn der Personenrufempfänger piept und den nächsten Einsatz ankündigt.
Der Dienst bei der Berufsfeuerwehr ist anspruchsvoll, aber sehr abwechslungsreich. Jeder Tag hält neue Herausforderungen bereit. Fast täglich wird man vor neue, überraschende Situationen gestellt und muss blitzschnell eine Lösung finden. In einer solchen Situation das Erlernte aber auch die eigene Erfahrung so einzusetzen, dass ein Mensch in Lebensgefahr bestmöglich gerettet werden kann - dies ist ein sehr schönes Gefühl. Dabei reicht das Spektrum von der Notfallmedizin bis hin zu technischen Schwerpunkten. Langweilig ist jedenfalls anders. Feuerwehr-Arbeit ist eine „Mannschaftssportart“. Der einzelne Feuerwehrmann, die einzelne Feuerwehrfrau kann allein relativ wenig ausrichten. Unsere Einsätze lassen sich nur bewältigen, wenn alle mit anpacken und ihr Wissen und ihre Erfahrung gemeinsam einfließen lassen. Einzelkämpfer sind hier fehl am Platze. Der Begriff vom Team zählt bei uns noch etwas.
Natürlich ist der Feuerwehrdienst aber auch belastend. Er ist nicht nur körperlich anstrengend, sondern oft genug auch psychisch eine Herausforderung. Gerade in der Notfallrettung werden die Einsatzkräfte immer wieder mit menschlichem Leid konfrontiert. Schon in der feuerwehrtechnischen Grundausbildung lernen unsere Einsatzkräfte deshalb, wie man mit belastenden Ereignissen umgeht.
Die Feuerwehr Rostock verfügt über 3 Feuer- und Rettungswachen, welche in den Stadtteilen Südstadt, Lütten Klein und Dierkow stationiert sind und somit immer eine gute Erreichbarkeit zu allen Standorten im Ausrückebereich haben.
Folgende Fahrzeuge sind an den Feuerwachen stationiert:
Feuerwache 1 (Südstadt)
- Einsatzleitfahrzeuge (ELW-A Süd, ELW-B, ELW 2, KdoW)
- Löschfahrzeuge (HLF, TLF-S, MLF)
- Abrollbehälter (AB Rüst, AB SEG, AB SM, AB Transport, AB U)
- Hubrettungsfahrzeuge (DL)
- Sonderfahrzeuge (WL Kran, WL, TGW, MZB, GW Logistik)
- Rettungsdienstfahrzeuge (RTW, NEF, Baby-NAW, Schwerlast-RTW, LNA, InfRTW, ITW)
Feuerwache 2 und Feuerwache See (Lütten Klein)
- Einsatzleitfahrzeuge (ELW-A Nord, KdoW)
- Löschfahrzeuge (TLF-S, HLF, GTLF)
- Abrollbehälter (AB Schiff, AB H)
- Hubrettungsfahrzeuge (DL)
- Sonderfahrzeuge (FwA Pumptechnik, FwA NEA FwA COBRA, FLB, WL)
- Rettungsdienstfahrzeuge (RTW)
Feuerwache 3 (Dierkow)
- Einsatzleitfahrzeuge (ELW-A Ost, KdoW)
- Löschfahrzeuge (HLF, GTLF)
- Abrollbehälter (AB ÖSP, AB S, AB Dekon, AB G)
- Hubrettungsfahrzeuge (DL)
- Sonderfahrzeuge (FwA MONITOR, GW BSB, GW Mess, WL)
- Rettungsdienstfahrzeuge (RTW)
Seit Oktober 2019 findet der Grundausbildungslehrgang der Brandmeisteranwärter:innen des Landes Mecklenburg-Vorpommern im Aus- und Fortbildungszentrum der Hanse- und Universitätsstadt Rostock statt.
Der Personalbedarf in den Berufsfeuerwehren ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, sodass inzwischen zweimal pro Jahre Brandmeisteranwärter ausgebildet werden. Bisher stand für die Ausbildung die Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz (LSBK) in Malchow zur Verfügung.
Zum 1. April 2018 hat die Berufsfeuerwehr Rostock die neuen Aufgaben übernommen, zu diesem Zeitpunkt noch an ihrem Standort in Groß Klein. Innerhalb der Stadtverwaltung wurde bereits nach einer Lösung zur Verbesserung der Ausbildungsbedingungen gesucht.
„Die theoretische Ausbildung umfasst zirka ein Drittel der Laufbahnausbildung, zwei Drittel sind Praxis. Die Anwärter erlernen fachkundige Grundlagen, unter anderem zum Brennen und Löschen, zum Strahlenschutz, zur Mechanik sowie zur Wärme- und Elektrizitätslehre, bevor sie ihr Wissen in der Fahrzeug- und Gerätekunde sowie in der Einsatzlehre vertiefen. Im praktischen Teil der Ausbildung werden die Anwärter mit Einsatzübungen an ihre künftigen Tätigkeiten herangeführt“, fasst die Amtsleitung zusammen. An dem Standort im Fischereihafen wird die Grundausbildung für das gesamte Land Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Gleichzeitig wird das Gebäude durch die Berufsfeuerwehr Rostock für Schulungen und Weiterbildungen genutzt sowie als Sitz für die Dienstfahrschule.
Leitstelle
"Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst. Wo ist der Notfallort?" - Mit diesen Worten meldet sich die Einsatzleitstelle bei jedem Hilfeersuchen.
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Höhenrettung
Die Höhenretter evakuieren und leisten die erste Notversorgung in Extremsituationen für Menschen in besonderen Höhen oder Tiefen.mehr
Feuerwehrtaucher
Diese Spezialeinheit absolviert Einsätze zur Rettung oder Bergung von Personen und Gegenständen unter der Wasseroberfläche
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