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Na­vi­ga­ti­on

„Treff­punkt Stadt­ar­chiv“ am 10. April: „Feu­er, Was­ser, Eis“ – Ent­wick­lung des Ka­ta­stro­phen­schut­zes und der Ret­tungs­diens­te

Pres­se­mit­tei­lung vom 07.04.2025 - Kul­tur, Frei­zeit, Sport

„Gott schüt­ze die­ses Haus vor Not und Feu­er, vor Stadt­pla­nung und Steu­er“, so steht es am Gie­bel ei­nes Fi­scher­hau­ses in War­ne­mün­de. Jetzt kann man viel­leicht ar­gu­men­tie­ren, was da­von das Schlimms­te wä­re, aber klar ist: nie­mand wünscht sich ei­nen Haus­brand oder ei­nen über­flu­te­ten Kel­ler. Für den Fall der Fäl­le ste­hen aber glück­li­cher­wei­se die Ka­me­ra­din­nen und Ka­me­ra­den der Feu­er­wehr und an­de­rer Ret­tungs­diens­te be­reit.

Doch wie fing das an? Dar­um geht es im nächs­ten Ter­min der Rei­he „Treff­punkt Stadt­ar­chiv“. Kri­sen und Ka­ta­stro­phen hat­ten schon im­mer das Po­ten­zi­al, Grup­pen von Men­schen zu­sam­men­zu­schwei­ßen, denn wer nicht will, dass das ei­ge­ne Haus ab­brennt, der hilft auch beim Lö­schen des Nach­bar­hau­ses. Bis in die Neu­zeit hin­ein war der Ka­ta­stro­phen­schutz auf die­ser Ba­sis or­ga­ni­siert und es droh­ten hef­ti­ge Stra­fen, wenn sich je­mand die­ser ge­mein­sa­men Ver­ant­wor­tung ent­zog. Erst im 19. Jahr­hun­dert wur­den aus die­sen „Zwangs­feu­er­weh­ren“ die ers­ten pro­fes­sio­nel­len Be­rufs­feu­er­weh­ren, in Ros­tock 1866 die so­ge­nann­te „Pflicht-Feu­er­wehr“. Auch die See­not­ret­tung be­gann ur­sprüng­lich mit dem Plün­dern ge­stran­de­ter Schif­fe, wei­te­te sich aber et­wa zur sel­ben Zeit auf das Ret­ten von Er­trin­ken­den aus. Der War­ne­mün­der See­mann Ste­phan Jant­zen (1827-1913) zeich­ne­te sich auf die­sem Ge­biet durch be­ein­dru­cken­de Tap­fer­keit und Er­fol­ge aus und leg­te in Ros­tock den Grund­stein der mo­der­nen See­not­ret­tung.

An­ge­fan­gen bei Ka­ta­stro­phen, die bei­na­he die gan­ze Stadt aus­ge­löscht hät­ten, wie bei­spiels­wei­se der ver­hee­ren­de Stadt­brand von 1677, der ein Drit­tel al­ler Ge­bäu­de ver­nich­te­te oder die Sturm­flut von 1625, bei dem so­gar ein Teil der Stadt­mau­er ein­stürz­te, ge­hen die Ar­chi­va­rin­nen und Ar­chi­va­re auf Spu­ren­su­che und be­leuch­ten die Ent­wick­lung des Ka­ta­stro­phen­schut­zes und der Ret­tungs­diens­te in Ros­tock. Mit dem Rat­haus­brand von 1973 und dem so­ge­nann­ten „Eis­win­ter“ 1978/9 ste­hen aber auch Ein­sät­ze wäh­rend DDR-Zei­ten im Fo­kus.

Der Vor­trag fin­det am Don­ners­tag (10. April 2025) um 17 Uhr im Fest­saal des Rat­hau­ses statt. Der Ein­lass be­ginnt ab 16 Uhr, der Ein­tritt ist frei.