„Treffpunkt Stadtarchiv“ am 10. April: „Feuer, Wasser, Eis“ – Entwicklung des Katastrophenschutzes und der Rettungsdienste
Pressemitteilung vom

„Gott schütze dieses Haus vor Not und Feuer, vor Stadtplanung und Steuer“, so steht es am Giebel eines Fischerhauses in Warnemünde. Jetzt kann man vielleicht argumentieren, was davon das Schlimmste wäre, aber klar ist: niemand wünscht sich einen Hausbrand oder einen überfluteten Keller. Für den Fall der Fälle stehen aber glücklicherweise die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr und anderer Rettungsdienste bereit.
Doch wie fing das an? Darum geht es im nächsten Termin der Reihe „Treffpunkt Stadtarchiv“. Krisen und Katastrophen hatten schon immer das Potenzial, Gruppen von Menschen zusammenzuschweißen, denn wer nicht will, dass das eigene Haus abbrennt, der hilft auch beim Löschen des Nachbarhauses. Bis in die Neuzeit hinein war der Katastrophenschutz auf dieser Basis organisiert und es drohten heftige Strafen, wenn sich jemand dieser gemeinsamen Verantwortung entzog. Erst im 19. Jahrhundert wurden aus diesen „Zwangsfeuerwehren“ die ersten professionellen Berufsfeuerwehren, in Rostock 1866 die sogenannte „Pflicht-Feuerwehr“. Auch die Seenotrettung begann ursprünglich mit dem Plündern gestrandeter Schiffe, weitete sich aber etwa zur selben Zeit auf das Retten von Ertrinkenden aus. Der Warnemünder Seemann Stephan Jantzen (1827-1913) zeichnete sich auf diesem Gebiet durch beeindruckende Tapferkeit und Erfolge aus und legte in Rostock den Grundstein der modernen Seenotrettung.
Angefangen bei Katastrophen, die beinahe die ganze Stadt ausgelöscht hätten, wie beispielsweise der verheerende Stadtbrand von 1677, der ein Drittel aller Gebäude vernichtete oder die Sturmflut von 1625, bei dem sogar ein Teil der Stadtmauer einstürzte, gehen die Archivarinnen und Archivare auf Spurensuche und beleuchten die Entwicklung des Katastrophenschutzes und der Rettungsdienste in Rostock. Mit dem Rathausbrand von 1973 und dem sogenannten „Eiswinter“ 1978/9 stehen aber auch Einsätze während DDR-Zeiten im Fokus.
Der Vortrag findet am Donnerstag (10. April 2025) um 17 Uhr im Festsaal des Rathauses statt. Der Einlass beginnt ab 16 Uhr, der Eintritt ist frei.